WAS MACHEN EIGENTLICH ... Brandenburger Biobauern? : Bodenständige Hoffeste veranstalten
Bio ist jung, verantwortungsvoll und cool. Und so wird es bestimmt ein paar hippe Städter und Ländler geben, die das Werbeangebot der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg dankbar annehmen: Am 14. und 15. Juni lädt der Verein zur Brandenburger Landpartie. 38 Biobetriebe öffnen dann ihre Tore für die Besucher und potenziellen Kunden.
Auf den diversen Höfen wird mit dem üblichen Dorffest-Programm aufgewartet. Die Süßmost- und Weinkelterei Hohenseefeld zum Beispiel verkostet ihre Sanddorn-Spezialitäten und bietet für Kinder einen Getreide-Spielplatz und einen Streichelzoo. Auf dem Gut Schmeritz im Fläming kann man auf dem Traktor durch die Felder tuckern. Andere Biobauern veranstalten Hofsafaris und Straßentheater.
So weit, so erwartbar. Überraschend kommt allerdings die Möglichkeit von Rundflügen über das Biotopverbund-System des Naturparks Hoher Fläming. Ein bisschen Action schadet so einer Landpartie natürlich nicht – aber müssen es gleich Flüge sein? Mit dem Klimaschutz, für den auch die Fördergemeinschaft steht, dürfte das nur schwer zu vereinbaren sein.
Verschwenderisch ist auch die Milchbad-Aktion am Samstag auf dem Gut Kerkow (Uckermark). Damit wollen die Betreiber auf den Milchlieferboykott für höhere Preise anspielen. Soweit, so in Ordnung. Aber leider steigen nicht zwei knackige Milchbauern, sondern zwei Uckermärker Ernteprinzessinnen in die Wanne.
Bio ist halt nicht zwangsläufig progressiv. AE FOTO: AP