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Vorwürfe bestätigt

■ Neue Gutachten zum Malaria-Skandal

Schlechte Karten für Professor Manfred Dietrich, wegen des Verdachts auf schwere Behandlungsfehler vorläufig teil-suspendierter Chefarzt des Tropeninstituts. Nach Informationen der NDR-Hamburg-Welle liegen der Gesundheitsbehörde seit Montag zwei neue Gutachten vor, die die Vorwürfe gegen den Mediziner zum Teil bestätigen.

Danach kommt eine Göttinger Pharmakologin zu dem Ergebnis, daß Dietrich Malaria-Patienten ohne ihr Einverständnis in eine Arzneimittelstudie einbezogen hat, und daß diese Studie darüberhinaus schon vom Konzept her nicht genehmigungsfähig gewesen sei. Womit auch die Ethik-Kommission der Hamburger Ärztekammer, die die Studie abgesegnet hatte, ins Schußfeld der Kritik käme.

In dem zweiten, von der Gesundheitsbehörde bei einem Hildesheimer Arzt in Auftrag gegebenen Gutachten, wird nach dem NDR-Bericht nur in einem Fall bestätigt, daß ein Malaria-Patient Dietrichs zu spät in eine Intensiv-Station verlegt worden sei. In vier weiteren Fällen, in denen Dietrich dasselbe Versäumnis vorgeworfen wurde, komme das Gutachten zu keinem klaren Ergebnis.

Im Tropeninstitut waren Anfang der 90er Jahre fünf Malaria-Patienten gestorben, deren Tod laut einem im Dezember veröffentlichten Gutachten vermeidbar gewesen wäre. Dietrich bestreitet die Vorwürfe.

Die beiden neuen Gutachten sollen heute dem Gesundheitsausschuß der Bürgerschaft vorgelegt werden.

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