piwik no script img

■ Vorurteil„Die verkaufen nur“

Die Bremer Wohlfahrtsverbände kämpfen gegen das Vorurteil, daß die Kleiderspenden gar nicht zu den Bedürftigen gelangten, sondern verkauft würden. „Wir verkaufen nur die 15 Prozent unbrauchbaren Sachen, an einen Putzlappenhersteller, das Geld fließt in die Sozialarbeit zurück“, sagt Bettina Rojahn vom Bremer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes. „Die 85 Prozent, die brauchbar sind, kommen alle in die Altkleiderkammer, entweder in Bremen oder zu Bedürftigen nach Riga oder Rumänien“. Auch die Caritas gibt brauchbare Kleidung nur an Bedürftige weiter, allerdings nur an Bremer. Und das werden immer mehr, sagt Volker Jonas. „Vor allem immer mehr Familien kommen zu uns, weil sie die Kleiderpauschalen vom Sozialamt für andere Grundbedürfnisse ausgeben müssen“.

Die Spenden nehmen derweil stetig ab. Über die Gründe können die Wohlfahrtsverbände nur spekulieren. Kommt mehr in die Container? Zahlreiche, auch rein gewerbliche, Firmen haben mittlerweile ihre Altkleidercontainer aufgestellt. Manche geben die Kleider wohl direkt an Bedürftige weiter, andere verkaufen sie und stecken das Geld ein, wird gemutmaßt. cis

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen