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Archiv-Artikel

Vortrag Aus Shanghai zurück nach Bremen

106 Bremer flohen zwischen 1933 und 1940 nach Shanghai – wie 17000 andere Menschen aus Deutschland und Österreich, die als Juden verfolgt wurden.

Shanghai bestand damals aus dem chinesischen Kern, einigen chinesischen Stadtteilen und Ausländerquartieren, die der Selbstverwaltung der Franzosen, Engländer und Amerikaner unterstellt waren. 1937, während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges, wurde Shanghai mit Ausnahme der Ausländerquartiere von den Japanern besetzt und besonders der Stadtteil Hongkou durch Bombardements stark getroffen. Die Japaner verfügten, dass dieser Teil der Stadt als Auffanglager für jüdische Emigranten dienen sollte. Die meisten Wohngebäude waren in einem desolaten Zustand. Die meisten versuchten daher, in den Ausländerquartieren unterzukommen, was aber nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour 1941 unmöglich war, da sie nun die ganze Stadt besetzten und 1943 Hongkou zum Ghetto für alle jüdischen Flüchtlinge erklärten. Nach Kriegsende versuchten fast alle Ghetto-Bewohner auszureisen. Eine Gruppe deutschstämmiger Juden charterte ein Schiff nach San Francisco. Die Behörden erklärten die Staatenlosen zu Deutschen, ließen sie nach New York transportieren, von dort nach Bremerhaven. Dann wurden sie in die Tirpitzkaserne nach Bremen gebracht. Die Historikerin Ingrid Brandt schildert das weitgehend unbekannte Schicksal dieser Menschen. Eintritt frei.

Montag, 19.30 Uhr, Lichthaus