piwik no script img

■ SCHWULSPORTVorspiel-Prozeß

West-Berlin. Der schwule Sportverein »Vorspiel« (220 Sporttreiber), dem wegen seines Namens schon seit langem die Aufnahme in den Berliner Leichtathletikverband verweigert wird, klagt gegen diese Diskriminierung. Gestern fand vor dem Landgericht die mündliche Verhandlung statt. Der Vorsitzende Richter ließ erkennen, daß er den Ausdruck »Schwuler Sportverein« für »weltanschaulich geprägt« hält, vergleichbar mit dem sportlichen Namenszusatz »Dynamo«, den selbst das Bundesverfassungsgericht auf den Index gesetzt hat. Der Richter bot als Vergleich an, das Wort »schwul« entweder ganz aus dem Vereinsnamen zu streichen oder aber durch »gleichgeschlechtlich« zu ersetzen. Der Kläger lehnte ab, der Prozeß wurde vertagt. Der Leichtathletikverband (»Zweifel, ob Sportausübung der eigentliche Zweck des Vereins ist«) äußerte sich gestern nicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen