: Vorsicht vor „Tarivid“
■ Zum gestrigen „Was fehlt“: Warum nur Kliniken das HOECHST–Antibiotikum benutzen sollten
Der Berliner Branchendienst „arznei–telegramm“ hält an seinen Warnungen vor dem massenhaften Konsum des Präparats Tarivid fest. Während die Herstellerfirma HOECHST am Montag die Behauptung verbreitete, Tarivid sei „bei Beachtung der Anwendungsvorschriften“ ein „unbedenkliches Medikament“, hat gestern Wolfgang Becker–Brüser vom arznei–telegramm gegenüber der taz davor gewarnt, Tarivid als „Feld– und Wiesen–Antibiotikum“ bei gewöhnlichen Infektionen zu verwenden. Die häufigen Nebenwirkungen wie Geruchs–, Geschmacks– und Sehstörungen sowie Halluzinationen sollten Grund genug sein, das Medikament nur als Reservemittel zu verwenden. Manche Infektiologen, so Becker– Brüser, wollten die Anwendung sogar auf Kliniken beschränken. Selbst HOECHST habe kürzlich 15 Todesfälle „in Verbindung mit Tarivid“ zugeben müssen. mr
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