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Vorschlag von Grünen-Chef ÖzdemirTürkisch für Anfänger - Pro & Contra

Englisch, Französisch, eventuell Spanisch - der Sprachrahmen an deutschen Schulen ist eng. Sollte, wie Grünen-Chef Özdemir fordert, Türkisch dazukommen? Ein Pro & Contra.

"Yes We Cem": Özdemir macht auf Obama. Bild: dpa

PRO:

Schade, dass es nur eine äußert vorsichtig platzierte Idee ist. Sie einen Vorschlag zu nennen, wäre fast schon übertrieben. Schließlich fragte Cem Özdemir nur, warum denn an deutschen Schulen neben Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch nicht auch mehr Türkisch unterrichtet werde. Dabei wäre die Idee mindestens einen Vorschlag, wenn nicht sogar eine Änderung im Rahmenplan wert. Türkisch würde endlich mehr als ein Nischen- und AG-Angebot sein - und das wäre nur von Vorteil für die Schüler und das Lernen insgesamt und die viel beschworene Integration im Speziellen.

Bis jetzt kommt der Schulunterricht kaum über die indogermanischen Sprachen hinaus. Englisch, Französisch, Spanisch - alles bleibt in der gleichen Sprachfamilie. Was für eine sprachkulturelle Erweiterung wäre eine altaische Sprache, die auch den Fokus weiter nach Osten öffnen würde. Da mit einer Sprache zugleich eine Kultur vermittelt wird, könnte die Konzentration auf West- und Mitteleuropa endlich aufgebrochen werden.

Wer Türkisch auf breiter Ebene in die Schulen trägt, wertet die Sprache auch im Bewusstsein der Bevölkerung auf - von einer Sprache, die zu Hause und auf der Straße gesprochen wird und in einigen Einrichtungen sogar auf dem Schulhof nicht erwünscht ist, zu einer Sprache, die es wert ist, gelernt und gesprochen zu werden. Das lässt plötzlich auch in den Schulen ganz neue Lernformen zu: Was bislang die deutschen Muttersprachler ihren Mitschülern, die mit Türkisch aufgewachsen sind, voraus hatten, gilt dann umgekehrt. Muttersprachler können den Deutschen ihre Sprache nahebringen - etwas, das bei Englisch und Französisch an Schulen viel zu selten der Fall ist.

Und, ganz ehrlich: Wo sollte man die Sprache fördern, wenn nicht in der Schule? Wer einmal eine Sprache begonnen hat zu lernen, vergisst nie wieder alles. Der Grundstein ist gelegt, wenn nicht immer für das Sprechen, zumindest aber für das Verstehen. Noch besser wäre es natürlich, die Länder würden auch kostenlose Kurse für Erwachsene anbieten. Schließlich hat Integration grundsätzlich zwei Seiten.

SVENJA BERGT

CONTRA:

Türkisch als Fach an deutschen Schulen? Es gibt Wichtigeres! Allein Studien über die mangelnde Lesefähigkeit deutscher Schüler selbst am Ende ihrer Grundschulzeit sind alarmierend genug, um neue bildungspolitische Konzepte dringender denn je zu fordern. Nicht hinnehmbare Defizite in Kernkompetenzen wie Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften müssen so rasch wie möglich beseitigt werden.

Der Anspruch an deutsche Stundenpläne muss allerdings noch weiter gehen. Jeder Schüler und jede Schülerin muss in mehrfacher Hinsicht fit fürs Leben sein: sowohl körperlich als auch als homo oeconomicus. Jeder sollte zum Beispiel wissen: Wie haushalte ich mit meinem Geld, um ohne Schulden klar zu kommen? Was kann ich brutzeln und backen statt dauernd vor die Fastfoodtheke zu schlurfen. Kurz: lieber zwei Stunden "Lebenskunde" als zwei Stunden "Türkisch".

Der integrative Effekt von Schulsport oder gemeinsamem Musizieren anstelle von Türkischunterricht ist ebenso wenig zu unterschätzen: Zur Sensibilisierung für den eigenen Körper, für den gesellschaftlichen Anspruch von Fair-Play und Zusammenspiel. Stundenpläne zugunsten dieser Bereicherungen für alle umzubauen, ist weitaus nötiger als symbolische Anerkennung einer Sprache, die an den allermeisten Schulen immer noch eine klare Minderheit spricht. Der Wunsch von deutschen Schülern, Türkisch in der Schule zu lernen, wird sich - wenn überhaupt - auch weiterhin nur lokal äußern, etwa in Berlin-Neukölln. Denn anders als Englisch und Spanisch ist Türkisch keine Weltsprache und wird es auch nicht werden. Wer den Ehrgeiz hat, Türkisch zu lernen, wird andere Wege finden.

Als Botschaft der gleichwertigen Anerkennung der türkischen Sprache und vor allem der Türkischsprechenden in Deutschland mag die Institutionalisierung von Türkisch als Schulfach ein wichtiger integrationspolitischer Schritt sein. Er ist jedoch nicht so nötig wie das Anheben des allgemeinen Bildungsniveaus. Wichtiger als die Fähigkeit, auf Türkisch miteinander reden zu können, bleibt schlicht eine Praxis des Respekts.

FELIX RETTBERG

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174 Kommentare

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  • D
    Daniel

    sehen wir die Sache doch mal realistisch: es gibt einfach keinen Bedarf für den Türkischunterricht. Versetzen wir uns doch in die Lage von Sechst-, Siebent-, oder Achtklässlern: Welche Sprache würden diese eher wählen: Sprachen, mit denen sie (fast) weltweit kommunizieren können (englisch, spanisch, französisch), oder die "nur" regional gesprochenen Sprache türkisch (in der Türkei, Nordzypern). Nur wenige Kinder wissen in dem Alter, was sie mal werden wollen. Sie werden deshalb die sehr verbreiteten Sprachen lernen wollen. Es ist ja nicht einmal so, dass der wirtschaftliche Einfluss der Türkei so groß ist, dass es sich lohnen würde (wie z.B. Chinesisch, Japanisch).

    Es ist verständlich, dass sich der türkische Bevölkerungsteil wünscht, in einem aufgeklärten Land zu wohnen, wo jeder die Kultur des Anderen kennt und schätzt. Das halte ich aber für (grünen) Multi-kulti-Gewäsch! Ich behaupte einfach mal, das türkische Kinder den einfachsten Weg gehen und sich anpassen.

  • MK
    Murat Kurt

    Herr Lotus:

     

    Ich lebe im richtigen Land, hier bin ich geboren und aufgewachsen und sozialisiert. Genauso wenig, wie ich Christ werden will, möchte ich meine Kultursprache verlernen. Außerdem will ich nicht assimiliert werden. Warum wandern sie denn nicht aus? In 50 Jahren wird es in den Großstädten mehr von den deutschen geben, die mir ähnlicher sind als ihnen.

  • MK
    Murat Kurt

    Frau Walde:

     

    Der von ihnen erwähnte Unterschied kann nicht legitimieren, einer Bevölkerungsgruppe den kultursprachlichen Unterricht zu verweigern. Hallo, dann haben also eingewanderte Menschen keine Rechte ? Das würde aus ihrer Sicht begründen, warum zum Beispiel die Juden Jahrhunderte warten mussten, bis ihnen Rechte zugestanden wurden. Diese Haltung ist auch unethisch; denn es macht kein Unterschied, ob Bevölkerungsgruppen schon seit Jahrhunderten oder erst seit Jahrzehnten in einem Land leben. Elementare Rechte können dadurch nicht sanktioniert werden.

     

    Da sie mich fragen: Türkisch und Deutsch haben für mich den gleichen Rang. Deutsch ganz wichtig, weil Amtsprache in Deutschland, und die türkische Sprache ganz wichtig, weil Kultursprache für uns Türken. Daher will ich auch beide Sprachen in den Schulen.

     

    Nicht nur Sie sind sprachlos, sondern alle deutschen die langsam begreifen, dass deutsch sprechende Türken Forderungen stellen werden :-)

  • W
    WaldeClaudia

    @ Murat Kurt: ich erlaube mir, Sie auf einen kleinen Unterschied zwischen den Kurden in der Türkei und den Türken in Deutschland hinzuweisen: die Kurden sind nicht eingewandert, es ist ihr Land, Kurdistan eben. Sie werden von 'den' Türken unterdrückt. Die Türken in D kommen freiwillig hierher. Und werden sicherlich nicht unterdrückt. Außer, sie bezeichenen die Erfordernis, Deutsch zu lernen, als Unterdrückung. Dann allerdings bin ich sprachlos.

  • HL
    hans lotus

    Murat Kurt:

     

    Sie sind komplett den Anmerkungen in meinem letzten Posting ausgewichen! Nochmal: Es geht nicht um die Migranten - auch wenn Sie sich jetzt gerne in dieser Masse verstecken wollen. Es geht um die überdurchschnittlich integrationsunwillige Volksgruppe aus dem islamisch-türkischen-arabischen Kulturkreis.

     

    Ach so, zu Bildungsstätten und Beufen ist zum Nachteil "der Migranten" geregelt, ja? Sollen wir die 75% Berliner Türken ohne Schulabschluß in die Berufe lassen, damit sie sich nicht länger benachteiligt fühlen, ja?

     

    Nur noch eines: Wenn Sie unbedingt Ihre Sprache, Tradition, Kultur und Religion pflegen wollen und das als Ihr recht betrachten - sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, daß Sie dafür im falschen Land leben?

  • MK
    Murat Kurt

    Hans Lotus:

     

    Deutsche hatten in ihrer Geschichte immer Schwierigkeiten, andere zu akzeptieren. Bei den Juden hat das auch eine ganze Weile gedauert (ca. 1000 Jahre). Auch Juden wurden von der deutschen Gesellschaft erst benachteiligt (Berufsverbote zum Beispiel). Bei Migranten in Deutschland ist das nicht so. Sie dürfen Berufe ausüben. Nur der Zugang zu den Berufen und Ausbildungsstätten wird zum Nachteil der Migranten geregelt. Es ist kein zufall, dass soviele Migranten Hartz iv empfänger sind. Sie als deutsche haben über 40 Jahre diese Entwicklung unterstützt. Sie dachten noch bis vor kurzem, dass wir Migranten irgendwann weg sind.

     

    Herr Lotus, Sie sind nicht in der Lage zu verstehen, dass Migranten in der zweiten, dritten oder vierten Generation überhaupt gar nicht abgeschoben werden dürfen. So ein Wunsch ist schon unethisch. Sie würden doch auch nicht auf die Idee kommen Juden abzuschieben ? Oder ? Diese Menschen sind in diesem Land geboren. Finden sie sich einfach ab, dass diese Menschen ihre Kultursprache pflegen werden und in Anspruch nehmen werden das Schulsystem für ihre Bedürfnisse zu gestalten.

     

    WaldeClaudia:

     

    Liebe Frau Walde. Erdogan und die Türkei geht mit der kurdischen Sprache (als Beispiel) genauso um, wie einige in diesem Forum (Sie gehören auch dazu). Sollen die Kurden doch erst türkisch lernen. Kurdisch können sie ja auch selber zu Hause oder irgendwo anders lernen. Resultat: Kurden verlieren ihre Sprache. Genauso ist es in Deutschland. Die bewusste Verdrängung der türkische Sprache führt dazu, dass die Qualität der gesprochenen türkischen Sprache unter Türken abnimmt. Frau Walde, wir Migranten haben das Recht, unsere Kultursprache zu pflegen, genauso haben wir das Recht, unsere Tradition und unsere Religion zu pflegen. Nehmen sie das doch einfach zu Kenntnis.

     

    Wie kommen deutsche denn darauf, dass Migranten kein grundsätzliches Interesse hätten, ihre Sprache zu Pfegen (in Schulen, Volkshochschulen, Vereinen usw.)? Alle Möglichkeiten müssen vom Staat unterstützt werden.

     

    Grüße

  • W
    WaldeClaudia

    Eine Frage: um was geht es denn hier überhaupt, welche 'Diskussion' wird hier geführt und was soll das von Özdemir? Wieso sollen wir uns den Kopf zerbrechen, ob wir in D türkisch lernen oder anbieten sollen? Warum sagt Özdemir nicht einfach: wer als Türke oder sonstiger 'Zuwanderer' hier in Deutschland leben möchte, muß die Sprache lernen und können und sich integrieren? Aus, Basta. Aber nein, das geht doch nicht, sagen dann welche, diese armen Fremden! Leute, wo bleibt euer Aufschrei bei den Einwanderungsregelungen aller anderen Länder? Die sich selbstverständlich das Recht herausnehmen, auch Anforderungen an 'Neue' zu stellen. Usa, Australien, Kanada...Und kommt mir nicht mit Erdogans 'Nicht-Assimilierung'-Rede; schaut euch seine eigene Politik in der Türkei an.

  • HL
    Hans Lotus

    Murat Kurt:

     

    Reden wir doch mal Klartext:

     

    Niemand hat etwas gegen die Migranten und die meisten von Ihnen machen auch keine Probleme, sondern wollen sich etwas schaffen und integrieren sich in die Gesellschaft (übrigens ganz alleine).

     

    Wir reden hier von einem bestimmten Teil der Migranten, und zwar jenen aus dem islamisch-türkisch-arabischen Kulturkreis, die sich separieren, unsere Sprache nicht lernen wollen, Schule uncool finden - und dann von Benachteiligung schreien.

     

    Nochmal: In Berlin leben 50% der Türken von Hartz IV und 75% haben keinen Schulabschluß.

     

    Wir haben nichts gegen ausländische Zuwanderer, aber wir haben etwas gegen Leute, die uns nicht leiden können, die nicht mit uns sein wollen und ständig in einem Fort immer nur Forderungen stellen und selber nichts leisten wollen. (Trifft natürlich nicht auf alle zu, es geht um Tendenzen). Da nehmen wir uns tatsächlich und unverschämterweise das Recht heraus, diese Leute auch nicht leiden zu können und aus dem Land haben zu wollen, au weia!

  • ST
    Serkan Tunca

    Oh nein Deutschland wird untergehen, wenn in den Schulen türkisch als Fremdsprache angeboten, oweia! Was soll diese Hysterie? Keiner ist gezwungen, wenn es mal irgendwann soweit sein sollte, dieses Fach zu belegen, wenn es Ihn nicht interessiert. Es wird ja hier grad so getan, als würde einem keine andere Wahl gelassen und die Kinder müssten aus Zwang Türkisch lernen und die Migranten bräuchten dann auch nicht mehr Deutsch lernen. Leute kommt wieder runter von eurem Trip!

     

    danke @ joam für den tollen Beitrag.

     

    Ach ja, Rechtschreibfehler können sie alle gerne behalten. Ich war leider nur in der Hauptschule in meiner Jugend. Bin leider nicht so gebildet wie die meisten Kommentatoren bei diesem Thema hier. *hust*

  • MK
    Murat Kurt

    Meine Forderungen empfinde ich nicht als übertrieben, sondern notwendig, um meine Kultursprache (1. Heimatsprache) in der deutschen Gesellschaft zu pflegen. Deutsch ist die Amtssprache in Deutschland und meine zweite Heimatssprache. Ich selber habe türkisch als erste Fremdsprache gewählt. Englisch als zweite Fremdsprache. Ist doch alles kein Problem! Studieren, Arbeiten, Erfolg haben... geht alles. Türkisch als Fremdsprache sollte daher in Ballungsräumen mit vielen Türken gefördert werden. Da wo die Nachfrage zu klein ist müssen andere Wege gefunden werden.

     

    Türkische Migranten (bestimmt auch andere) werden oftmals marginalisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Es gibt Klassen, die nur aus Migranten bestehen. Dazu kommt, dass deutsche (im allg.) nichts mit Migranten zu tun haben wollen. Sie schicken ihre Kinder lieber auf andere Schulen, in denen weniger Migranten sind. Für Migranten ist es auch schwer, in bessere Stadtteile zu ziehen, weil sie auch im Durchschnitt viel weniger verdienen. Ein hoher Anteil ist arbeitslos. Das hat die deutsche Gesellschaft gut hinbekommen. 40 Jahre waren ihnen die Migranten egal. Ob sie da sind oder nicht; ob sie deutsch lernen oder nicht. Alles war egal. Konservative sind davon ausgegangen, dass die Migranten wieder gehen. Für die langfristige Eingliederung wurde nichts getan. Nun sollen die Migranten alles alleine ausbaden und sind selber an allem Schuld.

     

    Forderungen sollten die Migranten noch viel öfter ausprechen und sollten sich nicht den Mund verbieten lassen. Deutsche hingegen sollten uns helfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die die Teilhabe an der Gesellschaft erschweren. Damit meine ich zum Beispiel Hürden bei der Einbürgerung von Menschen, die schon seit Jahrzehnten hier leben.

     

    Verwunderlich finde ich die hysterische Kommentierung von einigen. Das zeigt mir, dass ich mit einer deutschen Staatsbürgerschaft noch lange nicht dazu gehöre. Denn ein Deutscher, der türkisch als Fremdsprache fordert, scheint nicht deutsch genug zu sein und muss erst einmal bekämpft werden.

     

    Grüße

  • AM
    Anna M

    Naja, Herr Özdemir will sich halt im Gespräch halten. Gefährlich wird's erst, sollte er wirklich Minister einer Cdu-Regierung werden.

  • M
    Martin

    @Joam

    Nun, die Reaktionen sind ja auch alles andere als hysterisch.

     

    "Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, ..... noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

    "

    Auf Kosten der Lehrplaninhalte geht das insofern, als es halt nutzlos ist. Weiterhin ist das natürlich keineswegs "kostenlos", sondern es müssen entsprechende Fakultäten geschaffen werden, Lehrer ausgebildet werden etc. etc.

     

    "Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, "

     

    Nur ist halt die wirtschaftliche Relevanz von Latein dann halt doch noch größer als die des türkischen.

     

    "Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage. ...Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

    "

     

    Ja, warum nur? Wie kanns nur sein?

    Vielleicht, weil die meisten inzwischen von den dauernden, lauthals bis empört vorgebrachten Forderungen bei immer nur absolut minimaler eigener Leistung so richtig die Schnauze voll haben?

  • PS
    peter schlönz

    Es ist wieder so typisch. Kaum wird über das Thema erfolgreiche Integration gesprochen, da melden sich auch schon wieder die "Überdrüssigen" zu Wort. "Politisch korrekt, auf biegen und brechen"...wenn ich das schon höre. In diesem Land ist einiges nicht politisch korrekt! Was nichts daran ändert, dass auch von Ausländern etc. mehr kommen könnte. Dann müssen aber auch klar Ansagen und Angebote kommen. Wenn man hier als Ausländer aber keinen Zugang zur Bildung erhält, nach seiner Ankunft zwei Jahre lang nicht arbeiten darf (mit wenigen Ausnahmen), dann fällt das "sich integrieren" verständlicherweise schwer.

     

    In Amerika und Frankreich werden Ausländer etc. ganz anders motiviert (siehe: Studie der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel")

     

    Integration ist, wie Demokratie, kein stetiges Gut. Da muss man halt beständig daran arbeiten.

     

    Kein Ausländer würde sich jemals ernsthaft darüber beschweren, wenn Sprach- und Geschichtskenntnisse Voraussetzung für Einwanderung und Einbürgerung wären. Es geht vielmehr darum, dass etwas für alle dabei herausspringt...

  • D
    Denninger

    Nur einmal spasseshalber angenommen, es würde flächendeckend Türkischunterricht an Schulen angeboten: Wer ist die Zielgruppe? Schüler, die keinerlei Türkischkenntnisse haben oder Schüler, die zu Hause türkisch sprechen, aber eben der Schriftsprache nicht mächtig sind? Gemeinsamer Unterricht ist hier unmöglich da die Vorkenntnisse zu unterschiedlich sind. Also was soll angeboten werden?

     

    1. Türkisch für Deutsche

    Offenbar ist hier wenig Bedarf, sonst gäbe es schon dieses Angebot (Schule, VHS, o.Ä.)

     

    2. Türkisch für Türken

    Wozu? Damit "Erfolgserlebnisse" vermittelt werden können? Die können auch durch das Erlernen der Landessprache vermittelt werden. Damit "Kultur und Identität" vermittelt werden? Und wer legt dann den Rahmenlehrplan fest, was "Kutur und Identität" sind?

    Fordert Herr Özdemir nun dass sich türkische Schüler in Deutschland "türkisch" fühlen können oder dass sich deutsche Schüler "türkisch" anpassen müssen?

  • U
    Unbequemer

    @Joam

    Zitat:

    "Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung."

     

    Finde ich schon - Politiker haben die Aufgabe sinvolle Vorschläge für das Wohl des Volkes zu machen. Herr Özdemir macht Vorschläge, die nichtwünschenswerte Entwicklungen unserer Gesellschaft unterstützen.

  • O
    ohno

    danke, joam.

  • B
    borger

    Weltsprachen sind out, Problemsprachen sind in. Nicht nur türkisch sondern auch arabisch und albanisch sollte unterrichtet werden, damit wir die Probleme unseres Landes verstehen können. Wenn die Probleme nicht deutsch lernen wollen, müssen die Deutschen eben die Problemsprachen lernen – das ist doch logisch.

  • J
    joam

    Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung.

     

    Vor allem bei der Argumentation gegen Türkischunterricht an Schulen fällt auf, dass hier gern Äpfel mit Birnen verwechselt werden und/oder mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Da müssen einerseits grundlegende Bildungsdefizite als Gegenargument hinhalten, nach dem Motto: „Die Kinder können doch doch kaum Deutsch, geschweige denn Englisch, Rechnen fällt ihnen auch schwer, ganz zu schweigen von den Naturwissenschaften und Lebenskunde ist auch ganz wichtig, sie wissen nämlich nicht mal, wie man einen Salat macht!“ Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, d.h. vornehmlich an Gymnasien, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberschule, Oberstufenzentren etc., an denen ohnehin eine zweite/dritte Fremdsprache vorgesehen ist. Es werden also weder ohnehin überforderte Hauptschüler mit einer weiteren Fremdsprache verwirrt, noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

     

    Das andere große Argument ist der Mangel an Relevanz der türkischen Sprache, die somit kein grundlegender Bildungsbestandteil sein und kann und darf. Sollte es trotzdem jemanden interessieren, kann man sich ja privat darum kümmern. Also mal ehrlich: das könnte man genauso über das Französische sagen. Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, hier wäre es also tatsächlich sinnvoll, ein „Outsourcing“ in Richtung Uni vorzunehmen. Tut aber keiner und stört auch keinen. Sind ja Wahlpflichtfächer, muss also niemand machen, nur die, die sich dafür auch interessieren.

     

    Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage.

    Es gibt ja durchaus Schulen, die so mutig sind, Sprachen anzubieten, die wirtschaftlich nicht von großer Wichtigkeit sind, wie z.B. Polnisch, Italienisch oder Portugiesisch. Einige begrüßen das Angebot, andere finden es eher unsinnig. Die große Aufregung bleibt aber aus. Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

  • M
    Martin

    @Doreen Weiß: Und ich arbeite jeden Tag mit Franzosen und Engländern zusammen und freue mich darüber, einen guten Job in einem internationalen Unternehmen zu haben, den ich mit noch so guten Türkisch-Kenntnissen eben nicht bekommen hätte, da die halt eben für fast alles vollkommen nutzlos sind.

     

    Englisch und in geringerem Maß Französisch-Kenntnisse öffnen die Tür zu einer Unmenge an technischem, geistes- und naturwissenschaftlichem Wissen und Kommunikationsmöglichkeiten. Das Wissen, das sich durch Türkischkenntnisse zusätzlich erschließen läßt, ist demgegenüber absolut marginal.

     

    Aber wenigstens ermöglichen Türkischkenntnisse die Möglichkeit, die Nachbarn zu verstehen, die nach 3 Generationen immer noch grade mal deutsch radebrechen können, wenn überhaupt - wie nützlich.

     

    Es ist halt vielleicht doch angebracht, eher die Sprachen zu lernen, bei denen eine gewissen Chance besteht, daß man von den sie vorwiegend Sprechenden auch etwas wertvolles, sinnvolles oder nützliches lernen kann...

  • M
    marvi

    Wenn die Politik solchen Bestrebungen nachgibt, es wirklich jeder Minderheit recht machen zu wollen, wird irgendwann in naher Zukunft jeder machen, was er will, weil ja jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird,...es muß ja alles politisch korrekt sein. Die Gesellschaft wird massiv zersplittern und wir enden so wie Deutschland im Jahr 1618, oder jüngst wie in Bosnien Anfang der 90er Jahre.

    Aber Hauptsache politisch korrekt,...auf Biegen und Brechen! Übrigens:Die Türken könnten in ihrem eigenen Land mal mit gutem Beispiel vorangehen. Aber "nein" bloß nicht,...das müssen nur die Anderen!

  • HL
    Hans Lotus

    Doreen Weiß:

    Ich hoffe für Sie, daß Ihr Beitrag als Satire zu verstehen ist - sonst wäre das sehr sehr traurig um nicht zu sagen: Bedenklich!

  • DW
    Doreen Weiß

    Ist schon komisch, wie manche hier argumentieren. "Ich will keine Parallelgesellschaft - deswegen lasst mich mit eurer Kultur gefälligst in Ruhe." Ich würde es sehr begrüßen, wenn meine Kinder türkisch oder arabisch lernen würden. Nicht, weil es Weltsprachen wären (obwohl, arabisch...?), sondern weil sie helfen, sich in Deutschland besser zurecht zu finden. Ob es einem nun passt oder nicht, deutsch ist eben nicht die einzige Sprache hier, und eine ganze Menge interessanter Leute kann man mit deutsch nicht erreichen. Ich habe in der Schule Französisch gelernt und kann es nie anwenden. Ich wünsche mir sehr, ich hätte türkisch gelernt, da würde ich zumindest verstehen, was meine Nachbarn reden.

  • M
    Max

    @ Dr. Robb Kvasnak: Ein schönes Beispiel. Was sie nicht erwähnten: Eingebürgert in den USA wird nur, wer die Sprache - Englisch eben - kann. Und Auslöser der Diskussion in Deutschland ist ja, dass immer mehr 'Fremdstämmige'(Migranten) die deutsche Sprache nicht können. Viele auch nicht lernen wollen; weil sie Deutsch in ihren Lebenszusammenhängen auch nicht mehr unbedingt brauchen.

  • V
    volker

    solch einen unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. die türkischen eltern sollen ihren kids erstmal beibringen, sich anständig zu benehmen und respekt vor nicht türkischen mitbürgern zu zeigen.

    in meinem bekanntenkreis gibt es polen, yugos, afrikaner, russen, asiaten - niemand von denen redet positiv über türken ...woran mag das wohl liegen? agressiver nationalismus, abschotten vom rest der gesellschaft und eine tiefe verachtung der deutschen, das sind drei viertel der türken hier

    du gehst in kreuzberg durch die wrangel oder sonstwelche strasse und musst dich als -deutscher hund-anmachen lassen...aber fordern was das zeug hält ich kann die nicht mehr ertragen

  • RW
    Robert Wegener

    Der Vorschlag von Herrn Özdemir, Türkisch verstärkt als reguläres Fach anzubieten, spiegelt die gesellschaftliche Realität deutlicher wider als zum Beispiel der aufs Ganze gesehen erfolglose Französisch-Unterricht. Türkisch ist als Sprache der größten Minderheit in Deutschland als Unterrichtsfach ausreichend begründet und könnte auch deutschstämmigen Schülern die Möglichkeit eröffnen, die immer enger werdenden Beziehungen zwischen Europa und der Türkei zu gestalten. Nur braucht man dafür die passende Infrastruktur. An deutschen Unis gibt es keine einzige Türkische Philologie, die Türkisch-Lehrer (bitte auch deutschstämmige) in der türkischen Sprache und Literatur ausbildet und ein Curriculum für den Unterricht entwirft. Entscheidend ist dabei, dass dieses Angebot auch für Nicht-Türken gilt.

    Kurz und gut: Eine Einführung wäre die längst überfällige Reaktion auf die deutsche Realität und würde endlich Wissen und Angebote produzieren, die unserer Gesellschaft wesentlich mehr nützen als zum Beispiel die Romanistik und der Französisch-Unterricht in unseren Schulen.

  • HL
    Hans Lotus

    Der Vorschlag ist völlig daneben - und wollen wir mal hoffen, daß Herr Özdemir den nur aus Dummheit und nicht aus böser Absicht gemacht hat.

     

    Denn es würde so die Segregration der Gesellschaft weiter gefördert. Faktisch brauchen wir in Deutschland kein Türkisch. Die Amtssprache hier ist Deutsch und sinnvolle Fremdsprachen auch aus Sicht von wirtschaftlichen Beziehungen sind Englisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch usw.

     

    Von der Notwendigkeit, Türkisch zu lernen, ist da dann immer noch nichts zu sehen.

     

    Wie gesagt: Ich hoffe, daß es nur ein dummer und nicht ein blitzgefährlicher Vorschlage war ...

  • G
    gerd.

    Hier zeigt sich wieder einmal der Irrsinn, dass es überhaupt Lehrpläne gibt, dass irgendeine Konferenz darüber entscheiden solle, was wann für jedes Kind ein gutes Lernthema sein solle. Kinder wissen es am besten, Kinder wollen gern lernen, Kinder setzen sich mit ihrer Umwelt von allein auseinander - und werden in freier Umgebung das lernen, was für sie wichtig ist. Es ist ein Irrsinn, den Kindern Pflichtthemen unterzuschieben, egal was es gerade ist.

    Es darf nicht darum gehen, den Schüler/innen ein weiteres Thema aufzudrücken - sie müssen vielmehr entlastet werden, damit sie sich auch eigene wichtige Themen suchen können. Und das kann dann ebenso Türkisch wie Ungarisch oder Thermodynamik oder Go sein.

  • L
    Leidkultur

    @ Murat Kurt:

     

    In den Klassen meiner Kinder lernen Kinder aus vielen Nationen (keine Türken), die alle neben Deutsch in der Schule auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Aber dieser Unterricht wird von den jeweiligen Eltern privat organisiert und bezahlt. Meine Kinder lernen auch mehr als die in der Schule angebotenen Sprachen, sie besuchen auch die Musikschule- alles privat organisiert und bezahlt. Mir geht es absolut gegen den Strich, dass sich eigentlich immer nur die Türken mit maßlosen Forderungen hervortun. Andere Ausländer kommen hierher, leben hier, arbeiten hier, haben Kontakte zu ihrer deutschen Umwelt und scheinen sich wohl zu fühlen. Und Die Türken? 2, und ein wenig % von der Gesamtbevölkerung, aber Forderungen stellen wie 80%. Und Özdemir betreibt auch nur Klientelpolitik, wie andere türkische Politiker auch. Ich glaube, der wurde von den Grünen nur aufgestellt, um eingedeutschte Türken als Wähler zu gewinnen.

  • U
    Unbequemer

    Na - das ist ja mal wieder ein speziell deutsch-grüner Vorschlag. Ich stelle mir vor, wenn ich nach Australien auswandere und dort dann von den Australiern verlange, es soll jetzt Deutsch als Fremdsprache in der Schule eingeführt werden. Und zwar möglichst so, daß alle anderen Deutsch lernen und ich so ums Englischlernen herumkomme.

     

    Das ist wieder ein Beispiel, wie entweder der Unwille, oder die Unfähigkeit einer Minderheit, die Sprache des Aufenthaltslandes zu lernen, auf dem Rücken der vorhandenen Mehrheit gelöst werden soll.

     

    Meiner Tochter (5 Jahre) bringe ich jetzt spielerisch die ersten Worte Englisch bei. Denn das begegnet mir als Techniker jeden Tag und ist ein Muß. Türkisch benötige ich nicht. Es spielt weder in der Wirtschaft, noch in der Wissenschaft eine entsprechende Rolle.

    Wenn ich im Beruf dieselbe Verweigerungshaltung hätte und auf deutsche Datenbücher und Manuals bestehen würde, würde der "Tross" einfach ohne mich weiterziehen. Man würde über mich nur den Kopf schütteln.

    Das mache ich auch über Leute, die hier leben wollen und sich nicht der Tatsache stellen, daß hier Deutsch gesprochen wird.

  • VB
    Volker B.

    Unsere Tochter kam mit einem Brief der Schulleitung nach Hause. Türkisch als 4. Fremdsprache wurde angeboten. Begründung: Bessere Integration der türkischen Kinder und besseres Verständnis der deutschen Kinder für die ausländischen Mitbürger.

     

    Mit Begeisterung wurde der Unterricht besucht, konnte man sich ja mit den türkischen Freundinnen unterhalten.

     

    Die Ernüchterung folgte bald. Türkische Elternteile und Vereine liefen Sturm gegen dieses in Deutschland damals einmalige Projekt. Den Kindern wurde verboten, den Kurs zu besuchen, aber damit nicht genug. Den türkischen Kindern wurde der Umgang mit den deutschen Kindern untersagt welche diesen Kurs besuchten. Nach nur einem halben Jahr wurde der Kurs wieder abgesetzt.

     

    Das war 1989 an einer Schule in der Kölner Innenstadt.

     

    Sollte Herr Özdemir erstmal seine Landsleute (oder so ähnlich) fragen, ob sie mit seinem Vorschlag einverstanden sind.

  • D
    Denninger

    Nur weil türkische Migranten die grösste Gruppe der Einwanderer bilden haben sie keinen Alleinvertretungsanspruch. Daher müssen alle Migrationssprachen berücksichtigt werden. Ach ja, und auch Sorbisch, Friesisch, Plattdeutsch und Dänisch als Minderheitensprachen.

    Oder sollte der Unterricht in Esperanto oder Volapük gehalten werden? Dann ist niemand im Vorteil.

  • JE
    Jan Engelstädter

    Das ist das Verlogene am "Vorschlag" Herrn Özdemirs: Er sagt "Migranten" und meint "Türken". Oder welchen Vorteil böte Türkischunterricht für junge Vietnamesen, Polen usw.?

    Wenn ich es richtig weiß, stellen türkische Staatsbürger unter den Migranten in Deutschland ein knappes Drittel. Das ist zwar die mit Abstand größte Gruppe, aber doch nur eine Minderheit.

    Ich vermute, der "Vorschlag" ist Schaufensterpolitik für die türkischen Medien in Deutschland.

    Schade um die Grünen!

  • E
    Etorre

    Das Angebot ist natürlich v.a. (nur?!) für Türken und Türkisch-stämmige Migranten gedacht. Ist es für diese Gruppe aber auch sinnvoll?

    Warum haben denn gerade Türken/Türkischstämmige Probleme in der Schule/auf dem Arbeitsmarkt? Weil sie die Landessprache eben nicht gut beherrschen (wie gut das Deutsch der Deutschen ist, ist auch noch eine Diskussion wert). Türkisch als Schulfach würde gerade noch mehr dazu führen, dass Deutsch in der Familie/der privaten Gruppe etc. an den Rand gedrängt wird, mit allen Problemen, die damit im Nicht-privaten verbunden sind. Und als Sprache ganz allgemein: Da wäre dann wohl Mandarin / Hindi / Arabisch kulturell, wirtschaftlich und allg. bedeutungsmäßig eher dran.

  • M
    mathias

    Na klar: Finnisch, Türkisch, Ungarisch sind wichtige Sprachen in und außerhalb der EU.

     

    Und dann gibt es noch die Weltsprachen Englisch, Russisch, Französisch und - groß im Kommen - Chinesisch. Und als ehemalige Kulturspache: Deutsch.

  • MH
    Markus Hill

    Irgendwie entsteht ein etwas schräger Eindruck durch solche "Bildungsideen". Die Bevölkerungsgruppe, die immer stärker in den Fokus der Mangeldiskussion gerät (ein gewisser Anteil der Türken, nicht alle Türken), wird durch solche Vorschläge nicht unumschränkt beliebter gemacht. Ein türkischer Freund sagte mir heute, dass man ggfs. ja türkisch gegen Bezahlung anbieten könnte. Auch eine Idee. Natürlich: Vorrang hat die deutsche Sprache wg. Ausbildungschancen etc., insofern erscheint die Idee wenig zielfördernd, wie immer: Wahlkampfgeplapper, auf dem Niveau: Bitte verschenkt auch den Pass, damit die Die Grünen wählen. Wie gesagt, langsam will man konstruktive Vorschläge hören. Beispiel: Türkische Eltern tauchen bei Lehrerabend nicht auf - welche Sanktionsmöglichkeiten gibt es? (Sozialhilfestreichung in Teilen, zumindest diskussionswürdig - übrigens auch bei bildungsfernen deutschen Familien genauso!). Hilfreich wäre auch die konstruktive Diskussion: Welche Einwandergruppe integriert sich gut, ohne die eigene Kultur und Sprache aufzugeben? Was können die "Problem-Türken" daraus lernen? Auch sollten sich selbernannte Migrantenvertreter einmal fair selber fragen: Was haben wir dazu beigetragen, dass das Ansehen der Türken in Deutschland rapide abnimmt? (Was nicht gerecht ist ggü. den integrierten, nicht bildungsfernen türkischen Bürgern - spricht man mit diesen, so schämen diese sich oft schon wg. der oben geführten Diskussion). So bekommt man bei der Integrationsdebatte die Kuh wohl schwer vom Eis.:-)

  • O
    Oli

    Als Deutscher mit Migrationshintergrund finde ich, dass eine Diskussion über solch ein Angebot an deutschen Schulen in einen größeren Kontext gefasst werden sollte. Es gibt erstens, wie im Artikel erwähnt, einfach wichtigeres in Sachen Bildung und zweitens ist die Frage nach Anerkennung der türkischen Sprache in der deutschen Gesellschaft eng verbunden mit der Frage nach einer erfolgreicher Integration und den damit verbundenen Anforderungen (z.B. Sprache) an beide Akteursgruppen und sollte nicht losgelöst von dieser betrachtet werden. Hier passiert meiner Meinung nach viel zu wenig. Die Diskussionen darüber, welche Forderungen an hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund gestellt werden und welche Bedingungen wiederum die Mehrheitsgesellschaft erfüllen muss, verläuft sich doch immer wieder im Sand... die Forderung nach Sprache, nach Identifikation...wo ist die offene Diskussion, die aber auch die Angebote, wie Sprachkurse und deren Finanzierungsmöglichkeiten, die Akzeptanz und Toleranz der Mehrheitsbevölkerung mit einschließt?? Türkisch als Unterrichtsfach kann, meiner Meinung nach, nur dann für alle nachhaltig gewinnbringend sein, wenn es in einem klar nachvollziehbaren und offen diskutierten Integrationsprozess/-konzept eingebunden ist.

     

    Als Beispiel: Wer hat beim Lesen dieses Artikels nicht darüber nachgedacht, wie interessant die deutsche Sprache für türkische Schüler in Neuköln sein wird, wenn auch die letzten in der Schule türkisch sprechen ;-p

  • EG
    Esther G.

    Lebenskunde versus Türkischunterricht? Das ist eine komische Einstellung zum Unterricht. Denn dann hat wohl das Schulkonzept grundsätzlich versagt, wenn es uns nicht mehr auf das Leben vorbereitet (wozu meiner Meinung nach auch die tükische Sprache sowie alle anderen europäischen Sprachen wie Englisch, Spanisch etc. zählen). Warum kann man denn nicht auch in Biologie Ernährungskunde (und Zubereitung!) einführen, im Fremdunterricht das gemeinsame Singen von Liedern, und dem homo oeconomicus sollte doch auch im Mathematikunterricht genügend Grundlagen geschaffen werden können?

  • HS
    Hans Stutz

    türkisch lernt man am besten in der Türkei!

  • TA
    Tante Anni

    Mit der selben Berechtigung und der gleichen Begründung könnte man Unterricht in Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Ungarisch, Chinesisch, Griechisch, Slovakisch, Serbisch, Polnisch, Indisch, Dänisch, Schwedisch, Japanisch und all den anderen Sprachen fordern, denn in Deutschland gibt es Migranten aus mehr als einer Nation, auch wenn diese seit geraumer Zeit am lautesten fordert (mit welcher Berechtigung eigentlich?!) und die Medienbericherstattung dominiert (warum eigentlich?!)...

     

    Wer die Kultur des Herkunftslandes der Eltern pflegen möchte, kann das auch in seiner Freizeit tun.

     

    Für die Jugend ist es wichtiger, erstmal richtig Deutsch zu sprechen und zu schreiben, damit sie in diesem Land, in dem sie geboren sind und leben wollen, einen Platz finden. Dann ist Englisch wichtig, um sich in der immer globaler werdenden Welt zurechtzufinden. Wer zusätzlich andere Fremdsprachen lernen möchte, kann dies auch außerschulisch tun.

  • X
    X-tian

    @ Murat Kurt

     

    Lieber Murat,

     

    natürlich will ich, dass meine Kinder die deutsche Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland, in meinem Land, gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet.

    Wichtig ist mir, dass meine deutschen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung an Deutschland nicht verlieren.

    Der Anspruch, den ich beschreibe, steht mir von Geburt an in diesem meinen Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann, ist es notwendig, dass die türkischen Einwanderer den Wunsch nach einer Nicht-Assimilierung der Migranten aufgeben.

    In der modernen Gesellschaft von Morgen wird die Doppelidentität schwerlich eine Rolle spielen. (Schizophrene gibt es genug.)

    Was ich für mich als Deutscher anstrebe, gestehe ich auch jeder anderen Kultur in der Türkei zu.

    Grüße,

    X-tian

     

     

    Hallo Murat - sehen Sie jetzt, was für einen Nonsense Sie da verzapft haben? (Ach ja, Ihre Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich verbessert.)

  • HK
    Henning Kullak-Ublick

    an der Freien Interkulturellen Schule in Mannheim (www.interkulturelle-waldorfschule.de) wird das schon mit Erfolg praktiziert. Auf der Webseite heißt es u.a.:

    "Die Mehrsprachigkeit der Kinder ist eine Chance, sich in verschiedene Kulturkreise einzuleben. Neben der Pflege der deutschen Sprache soll der Unterricht in der Muttersprache treten. Zudem wird eine Fremdsprache schon ab dem 1. Schuljahr angeboten. Ermöglicht wird der Unterricht mehrerer Sprachen von der Unterstufe an - wie langjährige Erfahrungen an Waldorfschulen zeigen - durch die besondere Methodik, die den Spracherwerb über die Nachahmung und künstlerisch-spielerische Elemente (rhythmische Verse, Rollenspiele, Theater) anlegt."

     

    In dem Buch "Schule ist bunt" kann man mehr erfahren.

  • BG
    Benedikt Gresser

    Es gibt Fremdsprachen, die Schüler brauchen, damit ihnen die Welt offen steht, und es gibt Sprachen, die je nach Interesse zugänglich sein können. Inzwischen ist fraglich, ob die Schulen die Grundausstattung zuwege bringen, die in anderen Ländern geleistet wird. Eine wuchernde Bürokratie hat auch in den Schulen für Zäune und Hürden gesorgt, die sich aus dem Bildungsauftrag nicht rechtfertigen lassen. Özdemirs Vorschlag sieht eher nach der Suche nach neuen Wählern aus, denn nach einem ernsthaften Integrationsversuch, wo er eher als eine Anmaßung ankommt und er seinen Landsleuten eher neue Ressentiments verschafft als Brücken baut.

    Fortschrittlich ist nicht dasselbe wie spektakulär und Angebote, die Kinder in interessanten Aufgaben zusammen planen und vorgehen lassen, werden schnell klar werden lassen, wie hilfreich eine gemeinsame Sprache für die Verständigung ist. Türkisch wird von manchen der Verfechter unverblümt als sprachliches Bollwerk benutzt , womit man sich ein Abschotten von der umgebenden Kultur erleichtert.

  • D
    David

    Holla die Waldfee... Schrieb der Verfasser des Artikel in nem früheren Leben vielleicht mal so Sachen wie: "So machen Sie aus Ihrem Kind einen Gewinner" ??

  • MK
    max kerkhoff

    das Contra ist vollkommen illegitim.

     

    zwar würde türkisch als weitere fremdsprache auch kosten aufwerfen, aber nur eine der zwei fremdsprachen ersetzen. die frage würde dann wohl eher sein: wohin mit den französischlehrern?

     

    ein weiterer, zumal motivierender, weil vorkenntnisse bestehen, spracherwerb wäre übrigens für leistungen in anderen fächern förderlich nicht hinderlich.

     

    auch russisch wird übrigens an manchen schulen regulär gelehrt.

  • WT
    Wilhelm Tenhaef

    Ich möchte nicht, dass uns Türkisch als Standardangebot erreicht. Bisher haben viele Türken - aus welchen Gründen auch immer - sich wenig um die deutsche Sprache bemüht. Deutsch ist mit die meist gesprochene Sprache in Europa. das wird viel zu wenig wahrgenommen. Eine Menge kultureller Dinge hängen mit ihr zusammen. Die dürfen durchaus erst einmal von Menschen, die bei uns leben, in unserer Sprache akzeptiert und respektiert werden.

     

    Wilhelm Tenhaef

  • JP
    Jacek Piech

    Sind Türken bessere Ausländer?

     

    Ich habe polnische Wurzeln und möchte, dass meine Kinder Polnisch auf der Schule lernen. Meine Frau kommt aus den Niederlanden und sie hätte gerne, dass sie Niederländisch lernen. Meine Freunde aus Süd-Korea hätten gerne Koreanisch und mein Nachbar der aus Ungarn kommt, wünscht sich Ungarisch.

     

    Sind Türken bessere Ausländer? Oder haben sie mehr Rechte, weil so viele in Deutschland sind? Oder, weil sie sich nicht integrieren wollen, geniessen sie einen Sonderstatus?

     

    Ich finde den Vorschlag von Herr Özedemir einfach nur unverschämt und arrogant, weil er dann nur die türkischen Interessen in Deutschland bedient und so sehe ich Herrn Özdemir auch an, nicht als jemanden, der die Migranten in Deutschland repräsentiert, sondern als jemanden, der türkische Interessen durchsetzen möchte.

     

    Schon der Vorschlag von Herrn Özdemir hat in alle Deutlichkeit offenbart, was sich hinter der schwäbischen Fassade verbirgt.

  • T
    Tamara

    Jawohl, Deutsche, lernt türkisch..und russisch...und...damit ihr integriert hier weiter leben könnt. Wieso sollen 'Zuwanderer' Deutsch können, wenn's auch anders herum geht. Und da gibt's den Vorschlag der Kontingentierung von Arbeitsplätzen, der besonderen Förderung der Migrantenkinder...´Gut, dass es keine Benachteiligten und eigentlich Hilfebedürftigen der hier geborenen gibt! Und wenn, sind die halt selber schuld, gell. Klartext: es reicht auch mal!

  • K
    Krause

    @Murat Kurat

    Sie sind ein schönes Beispiel türkischer Ethnozentrik verbunden mit sportlich vorgetragenen Forderungen. Ich wüßte nicht, dass die Bewohner mit Ndh einen Anspruch gegen den deutschen Staat auf Pflege ihre kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln haben. Großzügig auch, dass Sie diesen Anspruch allen anderen Kulturen zugestehen. D.h. der deutsche Staat muss nach Ihrer Ansicht zukünftig auch die russischen, thailändischen, spanischen, italienischen etc. Wurzeln pflegen - und wer soll das bezahlen? Etwa Die türkischen Hartz IV Empfänger (3o%)? Deutschland ist ja neuerdings ein Einwanderungsland und in Einwanderungsländern wie Kanda oder USA wird so etwas leider nicht angeboten. Aber ich bin mir sicher, dass der türkische Staat dafür Sorge trägt, dass die armenische, kurdische und griechische Bevölkerung ihre sprachlichen etc. Wurzeln pflegen kann. Haben Sie eigentlich auch mal darüber nachgedacht, warum sich ausschließlich die türkische Bevökerungsgruppe über die angebliche Assimilation beschwert? Diese übertriebene Pflege der türkischen Herkunft und das mangelnde Interesse an Deutschland ist m.E. der Hauptgrund für die derzeitigen Integrations- und Schulprobleme der türkischen Minderheit.

  • MK
    Martina Klebes

    Ich bin absolut gegen Türkischunterricht an Schulen. Ich will keine Parallelgesellschaft.

    Was jemand in seinen eigenen vier Wänden macht, ist seine Sache, aber nicht im öffentlichen Bereich. Dies ist dies immer noch Deutschland. Türkisch ist international irrelevant. Wer es lernen möchte kann dies gerne privat tun, genau so wie Arabisch, Polynesisch etc.

  • FM
    Fred Meier

    Fremdsprachen sind wichtig, aber bitte erst dann wenn die grundlegenden Defizite des Unterrichts einigermassen abgebaut worden sind. Und dann neben Englisch, Französisch und Spanisch als Zusatzangebot Türkisch? Hocharabisch machte Sinn. Das wird von Tanger bis Karatschi, bis fast zum Kongo und in Teilen Suedostasiens wenigstens in Dialektvarianten gesprochen.

     

    Gruss Fred

  • J
    Johanna

    P.S.:

     

    Irgendwie sehe ich den Zusammenhang der Blut-und-Boden-Staatsanghörigheit mit dem Erlernen von Fremdsprachen nicht... Es wird in französischen Schulen keineswegs "nur Französisch" angeboten. Fremdsprachen sind dort auch reguläre Schulfächer...unglücklicherweise sollen Fremdsprachenlehrer dort nachdrücklich besser Französisch als beispielweise Englisch sprechen können...dies spiegelt sich dann häufig im Unterricht wieder, wenn Grundschülern falsche Ausprache beigebracht wird, weil es äußerst selten vorkommt, dass Muttersprachler unterrichten.

     

    Und noch etwas "Sprache der Nation" = lächerlich! Nationen sind nicht zwangsläufig auf Sprache, Ethnie oder Blutsverwandschaft basiert, sonder imaginäre Gemeinschaften, die zusammen leben wollen und deswegen sind Nationen auch vergänglich (siehe Renan). In Frankreich coexistieren schließlich auch verschiedene Sprachen (Baskisch, Okzetanisch, Elsässisch, Bretonisch...). Und man denke nur an die Schweiz: Nation: ja; eine Sprache: nein.

    Bevor man also wild mit Begriffen um sich schmeißt, erst einmal überlegen was sie bedeuten.

  • DR
    Dr. Robb Kvasnak

    Bei uns in den USA gibt es das Konzept von "Heritage Languages" also eine Förderung der Sprachen, die unsere Schüler von Zuhause in die Schule bringen. Wir habe in einigen Schulen jetzt Sonderkurse für Muttersprachler verschiedener Sprachen, damit sie in der Muttersprache auch eine akademische Sprache erlernen können. Wir haben nicht die Vorstellung, die in Deutschland herrscht, nämlich dass es nur einen Unterrichtsplan für das ganze Land gibt. Was in Hawai'i unterrichtet wird unterscheidet sich von dem, was bei uns hier in Südflorida unterrichtet wird. Wir haben hier eine Schule, in der haitianisches Kreol unterrichtet wird wogegen in Hawai'i hat man das Kai Aupuni Programm, oder Unterricht in der Landessprache von Hawai'i. Bei den nationalen SAT Tests (Zutritt zur Uni) punkten die Kinder von dem Kai Aupuni Programm höher als ihre nur englischsprechenden Landsleute.

    Als ich in Deutschland lebte, habe ich mit dem Erwerb des Türkischen angefangen. Dies öffnete mir ganz andere Türen als Französisch oder Norwegisch (die ich auch gelernt habe).

  • J
    Johanna

    Pro- und Kontraargumentationen liefern beide gute Wege, um Integration zu födern. Es wäre schön diese zu verbinden. An meiner Schule wurden Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Griechisch angeboten. Aufgrund akuten Lehrermangels konnten allerdings die letzteren beiden nicht unterrichtet werden. Aber anstatt dass die Landesregierung (NRW) sich darum kümmert, führt sie das Blitzzentralabitur und Abschlussprüung am Ende der 10. Klasse ein. Aha. Wie sollen denn gute Leistungen erzielt werden, wennn die Ressourcen fehlen bzw. nicht genügend gefördert und unterstützt werden? Besonders der sprachliche Bereich ist essentiell in der heutigen Arbeits- und auch Studienwelt. Nicht umsonst studiere ich komplett auf Englisch. Besonders schade finde ich es, dass an den unterschiedlichen Schulformen ein unterschiedlicher Fokus auf diesen so unabdinglichen pädagogischen Zweig gelegt wird. So lernen an der Hauptschule zwar alle Schüler Englisch, aber es wird nicht allen von ihnen so weit nahegebracht und in der Qualität unterrichtet, dass sie sich damit auf dem Arbeitsmarkt behaupten könnten. Man denke nur an die Werbung "Do you speak English?" - "Yes." -"Would you sell business secrets?" -"Ehm...yes?" ... Liebe Politiker, fangt doch endlich an in die Bildung zu investieren, und anschließend in Reformen die dazu dienen, diese Bildung zu überprüfen....

  • MS
    Michael S

    Warum kein Türkisch? Wenn man sich das Interview von Cem Özdemir in voller Länge ansieht, dann wird doch eines klar: Es geht nicht um die Privilegierung von türkischen Migranten, sondern um die Chance, dass gerade Menschen, die in ursprünglich nicht-deutschen Familien aufwuchsen, ihren Sprachenbonus besser ausnutzen können sollten, in dem sie die Sprache auch "richtig" lernen. Wieviele türkischstämmige können die Sprache nicht schreiben oder nicht richtig sprechen. (Das ist bei Rußlanddeutschen nicht anders.)

    Und die deutsche Gesellschaft hätte auch wirtschaftlich was davon, wenn man sich mal die Handelsbilanzen zwischen Deutschland und Ländern wie Rußland oder der Türkei ansieht: Bessere Sprachkompetenzen, bessere Beziehungen!

  • MK
    Murat Kurt

    Natürlich will ich, dass meine Kinder die türkische Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet. Wichtig ist mir, dass meine türkischen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung zum Heimatland Türkei nicht verlieren. Der Anspruch den ich beschreibe steht mir von Geburt an in diesem Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann ist es notwendig, dass die deutsche Mehrheitsgesellschaft den Wunsch nach Assimilierung der Migranten aufgibt. In der modernen Geselschaft von Morgen wird die Doppelidentität (Zum Beispiel sowohl deutsch als auch türkisch) gang und gebe sein. Daran müssen sich eben auch die Schulen anpassen. Was ich für mich anstrebe gestehe ich auch jeder anderen Kultur in Deutschland.

    Grüße

  • T
    Thomas

    Klar, auf jedenfall. Die Schulen haben ja auch genug Kapazitäten dafür. Und Geld für die Ausbildung und Lehrmaterialien haben wir ja auch im Überfluss. Natürlich, genug Lehrer haben wir auch.

     

    Denken die eigentlich auch mal nach? Wenn unsere Kinder und Jugendlichen selbst kaum deutsch sprechen, geschweige denn englisch, dann sollte man nicht drüber nachdenken ein weiteres Fach an Schulen zu bringen, sondern mehr Geld, mehr Lehrer, kleinere Klassen, ausgewogenere Stundenpläne.

     

    Ich finde, dass daran gearbeitet werden sollte, anstatt eine Diskussion loszutreten, die zwar sinnvoll sein könnte, aber im Moment absolut unnötig ist.

     

    Grüße

  • ST
    Sigrid Thiede

    Warum wird egal wo immer nur das "ja" und "nein diskutiert. Warum lässt man nicht die Schüler entscheiden, ob sie Türkisch lernen wollen oder nicht. Die Länder sollten den Schulen die Freiheit lassen, die 2. und 3. Fremdsprache selber aussuchen und anbieten zu können. Wenn die Schüler das Angebot annehmen ist es doch positiv zu bewerten und wenn sie es nicht annehmen, sollte man es nicht negativ bewerten.

    Im Zuge der Integration finde ich die Idee gut. ( obwohl ich CDU-Wähler bin ;-))

    Also, nicht schwarz-weiß malen, sondern ausprobieren. Deutschland kann nur gewinnen!

  • VR
    Volker Rotter

    Schauen wir doch mal nach Frankreich, von dem wir den Abschied von der Blut-und-Boden-Staatsangehörigkeit abgeschaut haben. Es ist ganz einfach: Arabisch wird nirgends angeboten, sondern nur Französisch. Denn Französisch ist die Sprache der Nation. Außerdem, wenn schon denn schon, dann auch Kroatisch, Polnisch, Russisch und was weiß ich noch alles.

  • D
    Daniel

    sehen wir die Sache doch mal realistisch: es gibt einfach keinen Bedarf für den Türkischunterricht. Versetzen wir uns doch in die Lage von Sechst-, Siebent-, oder Achtklässlern: Welche Sprache würden diese eher wählen: Sprachen, mit denen sie (fast) weltweit kommunizieren können (englisch, spanisch, französisch), oder die "nur" regional gesprochenen Sprache türkisch (in der Türkei, Nordzypern). Nur wenige Kinder wissen in dem Alter, was sie mal werden wollen. Sie werden deshalb die sehr verbreiteten Sprachen lernen wollen. Es ist ja nicht einmal so, dass der wirtschaftliche Einfluss der Türkei so groß ist, dass es sich lohnen würde (wie z.B. Chinesisch, Japanisch).

    Es ist verständlich, dass sich der türkische Bevölkerungsteil wünscht, in einem aufgeklärten Land zu wohnen, wo jeder die Kultur des Anderen kennt und schätzt. Das halte ich aber für (grünen) Multi-kulti-Gewäsch! Ich behaupte einfach mal, das türkische Kinder den einfachsten Weg gehen und sich anpassen.

  • MK
    Murat Kurt

    Herr Lotus:

     

    Ich lebe im richtigen Land, hier bin ich geboren und aufgewachsen und sozialisiert. Genauso wenig, wie ich Christ werden will, möchte ich meine Kultursprache verlernen. Außerdem will ich nicht assimiliert werden. Warum wandern sie denn nicht aus? In 50 Jahren wird es in den Großstädten mehr von den deutschen geben, die mir ähnlicher sind als ihnen.

  • MK
    Murat Kurt

    Frau Walde:

     

    Der von ihnen erwähnte Unterschied kann nicht legitimieren, einer Bevölkerungsgruppe den kultursprachlichen Unterricht zu verweigern. Hallo, dann haben also eingewanderte Menschen keine Rechte ? Das würde aus ihrer Sicht begründen, warum zum Beispiel die Juden Jahrhunderte warten mussten, bis ihnen Rechte zugestanden wurden. Diese Haltung ist auch unethisch; denn es macht kein Unterschied, ob Bevölkerungsgruppen schon seit Jahrhunderten oder erst seit Jahrzehnten in einem Land leben. Elementare Rechte können dadurch nicht sanktioniert werden.

     

    Da sie mich fragen: Türkisch und Deutsch haben für mich den gleichen Rang. Deutsch ganz wichtig, weil Amtsprache in Deutschland, und die türkische Sprache ganz wichtig, weil Kultursprache für uns Türken. Daher will ich auch beide Sprachen in den Schulen.

     

    Nicht nur Sie sind sprachlos, sondern alle deutschen die langsam begreifen, dass deutsch sprechende Türken Forderungen stellen werden :-)

  • W
    WaldeClaudia

    @ Murat Kurt: ich erlaube mir, Sie auf einen kleinen Unterschied zwischen den Kurden in der Türkei und den Türken in Deutschland hinzuweisen: die Kurden sind nicht eingewandert, es ist ihr Land, Kurdistan eben. Sie werden von 'den' Türken unterdrückt. Die Türken in D kommen freiwillig hierher. Und werden sicherlich nicht unterdrückt. Außer, sie bezeichenen die Erfordernis, Deutsch zu lernen, als Unterdrückung. Dann allerdings bin ich sprachlos.

  • HL
    hans lotus

    Murat Kurt:

     

    Sie sind komplett den Anmerkungen in meinem letzten Posting ausgewichen! Nochmal: Es geht nicht um die Migranten - auch wenn Sie sich jetzt gerne in dieser Masse verstecken wollen. Es geht um die überdurchschnittlich integrationsunwillige Volksgruppe aus dem islamisch-türkischen-arabischen Kulturkreis.

     

    Ach so, zu Bildungsstätten und Beufen ist zum Nachteil "der Migranten" geregelt, ja? Sollen wir die 75% Berliner Türken ohne Schulabschluß in die Berufe lassen, damit sie sich nicht länger benachteiligt fühlen, ja?

     

    Nur noch eines: Wenn Sie unbedingt Ihre Sprache, Tradition, Kultur und Religion pflegen wollen und das als Ihr recht betrachten - sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, daß Sie dafür im falschen Land leben?

  • MK
    Murat Kurt

    Hans Lotus:

     

    Deutsche hatten in ihrer Geschichte immer Schwierigkeiten, andere zu akzeptieren. Bei den Juden hat das auch eine ganze Weile gedauert (ca. 1000 Jahre). Auch Juden wurden von der deutschen Gesellschaft erst benachteiligt (Berufsverbote zum Beispiel). Bei Migranten in Deutschland ist das nicht so. Sie dürfen Berufe ausüben. Nur der Zugang zu den Berufen und Ausbildungsstätten wird zum Nachteil der Migranten geregelt. Es ist kein zufall, dass soviele Migranten Hartz iv empfänger sind. Sie als deutsche haben über 40 Jahre diese Entwicklung unterstützt. Sie dachten noch bis vor kurzem, dass wir Migranten irgendwann weg sind.

     

    Herr Lotus, Sie sind nicht in der Lage zu verstehen, dass Migranten in der zweiten, dritten oder vierten Generation überhaupt gar nicht abgeschoben werden dürfen. So ein Wunsch ist schon unethisch. Sie würden doch auch nicht auf die Idee kommen Juden abzuschieben ? Oder ? Diese Menschen sind in diesem Land geboren. Finden sie sich einfach ab, dass diese Menschen ihre Kultursprache pflegen werden und in Anspruch nehmen werden das Schulsystem für ihre Bedürfnisse zu gestalten.

     

    WaldeClaudia:

     

    Liebe Frau Walde. Erdogan und die Türkei geht mit der kurdischen Sprache (als Beispiel) genauso um, wie einige in diesem Forum (Sie gehören auch dazu). Sollen die Kurden doch erst türkisch lernen. Kurdisch können sie ja auch selber zu Hause oder irgendwo anders lernen. Resultat: Kurden verlieren ihre Sprache. Genauso ist es in Deutschland. Die bewusste Verdrängung der türkische Sprache führt dazu, dass die Qualität der gesprochenen türkischen Sprache unter Türken abnimmt. Frau Walde, wir Migranten haben das Recht, unsere Kultursprache zu pflegen, genauso haben wir das Recht, unsere Tradition und unsere Religion zu pflegen. Nehmen sie das doch einfach zu Kenntnis.

     

    Wie kommen deutsche denn darauf, dass Migranten kein grundsätzliches Interesse hätten, ihre Sprache zu Pfegen (in Schulen, Volkshochschulen, Vereinen usw.)? Alle Möglichkeiten müssen vom Staat unterstützt werden.

     

    Grüße

  • W
    WaldeClaudia

    Eine Frage: um was geht es denn hier überhaupt, welche 'Diskussion' wird hier geführt und was soll das von Özdemir? Wieso sollen wir uns den Kopf zerbrechen, ob wir in D türkisch lernen oder anbieten sollen? Warum sagt Özdemir nicht einfach: wer als Türke oder sonstiger 'Zuwanderer' hier in Deutschland leben möchte, muß die Sprache lernen und können und sich integrieren? Aus, Basta. Aber nein, das geht doch nicht, sagen dann welche, diese armen Fremden! Leute, wo bleibt euer Aufschrei bei den Einwanderungsregelungen aller anderen Länder? Die sich selbstverständlich das Recht herausnehmen, auch Anforderungen an 'Neue' zu stellen. Usa, Australien, Kanada...Und kommt mir nicht mit Erdogans 'Nicht-Assimilierung'-Rede; schaut euch seine eigene Politik in der Türkei an.

  • HL
    Hans Lotus

    Murat Kurt:

     

    Reden wir doch mal Klartext:

     

    Niemand hat etwas gegen die Migranten und die meisten von Ihnen machen auch keine Probleme, sondern wollen sich etwas schaffen und integrieren sich in die Gesellschaft (übrigens ganz alleine).

     

    Wir reden hier von einem bestimmten Teil der Migranten, und zwar jenen aus dem islamisch-türkisch-arabischen Kulturkreis, die sich separieren, unsere Sprache nicht lernen wollen, Schule uncool finden - und dann von Benachteiligung schreien.

     

    Nochmal: In Berlin leben 50% der Türken von Hartz IV und 75% haben keinen Schulabschluß.

     

    Wir haben nichts gegen ausländische Zuwanderer, aber wir haben etwas gegen Leute, die uns nicht leiden können, die nicht mit uns sein wollen und ständig in einem Fort immer nur Forderungen stellen und selber nichts leisten wollen. (Trifft natürlich nicht auf alle zu, es geht um Tendenzen). Da nehmen wir uns tatsächlich und unverschämterweise das Recht heraus, diese Leute auch nicht leiden zu können und aus dem Land haben zu wollen, au weia!

  • ST
    Serkan Tunca

    Oh nein Deutschland wird untergehen, wenn in den Schulen türkisch als Fremdsprache angeboten, oweia! Was soll diese Hysterie? Keiner ist gezwungen, wenn es mal irgendwann soweit sein sollte, dieses Fach zu belegen, wenn es Ihn nicht interessiert. Es wird ja hier grad so getan, als würde einem keine andere Wahl gelassen und die Kinder müssten aus Zwang Türkisch lernen und die Migranten bräuchten dann auch nicht mehr Deutsch lernen. Leute kommt wieder runter von eurem Trip!

     

    danke @ joam für den tollen Beitrag.

     

    Ach ja, Rechtschreibfehler können sie alle gerne behalten. Ich war leider nur in der Hauptschule in meiner Jugend. Bin leider nicht so gebildet wie die meisten Kommentatoren bei diesem Thema hier. *hust*

  • MK
    Murat Kurt

    Meine Forderungen empfinde ich nicht als übertrieben, sondern notwendig, um meine Kultursprache (1. Heimatsprache) in der deutschen Gesellschaft zu pflegen. Deutsch ist die Amtssprache in Deutschland und meine zweite Heimatssprache. Ich selber habe türkisch als erste Fremdsprache gewählt. Englisch als zweite Fremdsprache. Ist doch alles kein Problem! Studieren, Arbeiten, Erfolg haben... geht alles. Türkisch als Fremdsprache sollte daher in Ballungsräumen mit vielen Türken gefördert werden. Da wo die Nachfrage zu klein ist müssen andere Wege gefunden werden.

     

    Türkische Migranten (bestimmt auch andere) werden oftmals marginalisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Es gibt Klassen, die nur aus Migranten bestehen. Dazu kommt, dass deutsche (im allg.) nichts mit Migranten zu tun haben wollen. Sie schicken ihre Kinder lieber auf andere Schulen, in denen weniger Migranten sind. Für Migranten ist es auch schwer, in bessere Stadtteile zu ziehen, weil sie auch im Durchschnitt viel weniger verdienen. Ein hoher Anteil ist arbeitslos. Das hat die deutsche Gesellschaft gut hinbekommen. 40 Jahre waren ihnen die Migranten egal. Ob sie da sind oder nicht; ob sie deutsch lernen oder nicht. Alles war egal. Konservative sind davon ausgegangen, dass die Migranten wieder gehen. Für die langfristige Eingliederung wurde nichts getan. Nun sollen die Migranten alles alleine ausbaden und sind selber an allem Schuld.

     

    Forderungen sollten die Migranten noch viel öfter ausprechen und sollten sich nicht den Mund verbieten lassen. Deutsche hingegen sollten uns helfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die die Teilhabe an der Gesellschaft erschweren. Damit meine ich zum Beispiel Hürden bei der Einbürgerung von Menschen, die schon seit Jahrzehnten hier leben.

     

    Verwunderlich finde ich die hysterische Kommentierung von einigen. Das zeigt mir, dass ich mit einer deutschen Staatsbürgerschaft noch lange nicht dazu gehöre. Denn ein Deutscher, der türkisch als Fremdsprache fordert, scheint nicht deutsch genug zu sein und muss erst einmal bekämpft werden.

     

    Grüße

  • AM
    Anna M

    Naja, Herr Özdemir will sich halt im Gespräch halten. Gefährlich wird's erst, sollte er wirklich Minister einer Cdu-Regierung werden.

  • M
    Martin

    @Joam

    Nun, die Reaktionen sind ja auch alles andere als hysterisch.

     

    "Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, ..... noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

    "

    Auf Kosten der Lehrplaninhalte geht das insofern, als es halt nutzlos ist. Weiterhin ist das natürlich keineswegs "kostenlos", sondern es müssen entsprechende Fakultäten geschaffen werden, Lehrer ausgebildet werden etc. etc.

     

    "Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, "

     

    Nur ist halt die wirtschaftliche Relevanz von Latein dann halt doch noch größer als die des türkischen.

     

    "Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage. ...Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

    "

     

    Ja, warum nur? Wie kanns nur sein?

    Vielleicht, weil die meisten inzwischen von den dauernden, lauthals bis empört vorgebrachten Forderungen bei immer nur absolut minimaler eigener Leistung so richtig die Schnauze voll haben?

  • PS
    peter schlönz

    Es ist wieder so typisch. Kaum wird über das Thema erfolgreiche Integration gesprochen, da melden sich auch schon wieder die "Überdrüssigen" zu Wort. "Politisch korrekt, auf biegen und brechen"...wenn ich das schon höre. In diesem Land ist einiges nicht politisch korrekt! Was nichts daran ändert, dass auch von Ausländern etc. mehr kommen könnte. Dann müssen aber auch klar Ansagen und Angebote kommen. Wenn man hier als Ausländer aber keinen Zugang zur Bildung erhält, nach seiner Ankunft zwei Jahre lang nicht arbeiten darf (mit wenigen Ausnahmen), dann fällt das "sich integrieren" verständlicherweise schwer.

     

    In Amerika und Frankreich werden Ausländer etc. ganz anders motiviert (siehe: Studie der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel")

     

    Integration ist, wie Demokratie, kein stetiges Gut. Da muss man halt beständig daran arbeiten.

     

    Kein Ausländer würde sich jemals ernsthaft darüber beschweren, wenn Sprach- und Geschichtskenntnisse Voraussetzung für Einwanderung und Einbürgerung wären. Es geht vielmehr darum, dass etwas für alle dabei herausspringt...

  • D
    Denninger

    Nur einmal spasseshalber angenommen, es würde flächendeckend Türkischunterricht an Schulen angeboten: Wer ist die Zielgruppe? Schüler, die keinerlei Türkischkenntnisse haben oder Schüler, die zu Hause türkisch sprechen, aber eben der Schriftsprache nicht mächtig sind? Gemeinsamer Unterricht ist hier unmöglich da die Vorkenntnisse zu unterschiedlich sind. Also was soll angeboten werden?

     

    1. Türkisch für Deutsche

    Offenbar ist hier wenig Bedarf, sonst gäbe es schon dieses Angebot (Schule, VHS, o.Ä.)

     

    2. Türkisch für Türken

    Wozu? Damit "Erfolgserlebnisse" vermittelt werden können? Die können auch durch das Erlernen der Landessprache vermittelt werden. Damit "Kultur und Identität" vermittelt werden? Und wer legt dann den Rahmenlehrplan fest, was "Kutur und Identität" sind?

    Fordert Herr Özdemir nun dass sich türkische Schüler in Deutschland "türkisch" fühlen können oder dass sich deutsche Schüler "türkisch" anpassen müssen?

  • U
    Unbequemer

    @Joam

    Zitat:

    "Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung."

     

    Finde ich schon - Politiker haben die Aufgabe sinvolle Vorschläge für das Wohl des Volkes zu machen. Herr Özdemir macht Vorschläge, die nichtwünschenswerte Entwicklungen unserer Gesellschaft unterstützen.

  • O
    ohno

    danke, joam.

  • B
    borger

    Weltsprachen sind out, Problemsprachen sind in. Nicht nur türkisch sondern auch arabisch und albanisch sollte unterrichtet werden, damit wir die Probleme unseres Landes verstehen können. Wenn die Probleme nicht deutsch lernen wollen, müssen die Deutschen eben die Problemsprachen lernen – das ist doch logisch.

  • J
    joam

    Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung.

     

    Vor allem bei der Argumentation gegen Türkischunterricht an Schulen fällt auf, dass hier gern Äpfel mit Birnen verwechselt werden und/oder mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Da müssen einerseits grundlegende Bildungsdefizite als Gegenargument hinhalten, nach dem Motto: „Die Kinder können doch doch kaum Deutsch, geschweige denn Englisch, Rechnen fällt ihnen auch schwer, ganz zu schweigen von den Naturwissenschaften und Lebenskunde ist auch ganz wichtig, sie wissen nämlich nicht mal, wie man einen Salat macht!“ Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, d.h. vornehmlich an Gymnasien, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberschule, Oberstufenzentren etc., an denen ohnehin eine zweite/dritte Fremdsprache vorgesehen ist. Es werden also weder ohnehin überforderte Hauptschüler mit einer weiteren Fremdsprache verwirrt, noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

     

    Das andere große Argument ist der Mangel an Relevanz der türkischen Sprache, die somit kein grundlegender Bildungsbestandteil sein und kann und darf. Sollte es trotzdem jemanden interessieren, kann man sich ja privat darum kümmern. Also mal ehrlich: das könnte man genauso über das Französische sagen. Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, hier wäre es also tatsächlich sinnvoll, ein „Outsourcing“ in Richtung Uni vorzunehmen. Tut aber keiner und stört auch keinen. Sind ja Wahlpflichtfächer, muss also niemand machen, nur die, die sich dafür auch interessieren.

     

    Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage.

    Es gibt ja durchaus Schulen, die so mutig sind, Sprachen anzubieten, die wirtschaftlich nicht von großer Wichtigkeit sind, wie z.B. Polnisch, Italienisch oder Portugiesisch. Einige begrüßen das Angebot, andere finden es eher unsinnig. Die große Aufregung bleibt aber aus. Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

  • M
    Martin

    @Doreen Weiß: Und ich arbeite jeden Tag mit Franzosen und Engländern zusammen und freue mich darüber, einen guten Job in einem internationalen Unternehmen zu haben, den ich mit noch so guten Türkisch-Kenntnissen eben nicht bekommen hätte, da die halt eben für fast alles vollkommen nutzlos sind.

     

    Englisch und in geringerem Maß Französisch-Kenntnisse öffnen die Tür zu einer Unmenge an technischem, geistes- und naturwissenschaftlichem Wissen und Kommunikationsmöglichkeiten. Das Wissen, das sich durch Türkischkenntnisse zusätzlich erschließen läßt, ist demgegenüber absolut marginal.

     

    Aber wenigstens ermöglichen Türkischkenntnisse die Möglichkeit, die Nachbarn zu verstehen, die nach 3 Generationen immer noch grade mal deutsch radebrechen können, wenn überhaupt - wie nützlich.

     

    Es ist halt vielleicht doch angebracht, eher die Sprachen zu lernen, bei denen eine gewissen Chance besteht, daß man von den sie vorwiegend Sprechenden auch etwas wertvolles, sinnvolles oder nützliches lernen kann...

  • M
    marvi

    Wenn die Politik solchen Bestrebungen nachgibt, es wirklich jeder Minderheit recht machen zu wollen, wird irgendwann in naher Zukunft jeder machen, was er will, weil ja jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird,...es muß ja alles politisch korrekt sein. Die Gesellschaft wird massiv zersplittern und wir enden so wie Deutschland im Jahr 1618, oder jüngst wie in Bosnien Anfang der 90er Jahre.

    Aber Hauptsache politisch korrekt,...auf Biegen und Brechen! Übrigens:Die Türken könnten in ihrem eigenen Land mal mit gutem Beispiel vorangehen. Aber "nein" bloß nicht,...das müssen nur die Anderen!

  • HL
    Hans Lotus

    Doreen Weiß:

    Ich hoffe für Sie, daß Ihr Beitrag als Satire zu verstehen ist - sonst wäre das sehr sehr traurig um nicht zu sagen: Bedenklich!

  • DW
    Doreen Weiß

    Ist schon komisch, wie manche hier argumentieren. "Ich will keine Parallelgesellschaft - deswegen lasst mich mit eurer Kultur gefälligst in Ruhe." Ich würde es sehr begrüßen, wenn meine Kinder türkisch oder arabisch lernen würden. Nicht, weil es Weltsprachen wären (obwohl, arabisch...?), sondern weil sie helfen, sich in Deutschland besser zurecht zu finden. Ob es einem nun passt oder nicht, deutsch ist eben nicht die einzige Sprache hier, und eine ganze Menge interessanter Leute kann man mit deutsch nicht erreichen. Ich habe in der Schule Französisch gelernt und kann es nie anwenden. Ich wünsche mir sehr, ich hätte türkisch gelernt, da würde ich zumindest verstehen, was meine Nachbarn reden.

  • M
    Max

    @ Dr. Robb Kvasnak: Ein schönes Beispiel. Was sie nicht erwähnten: Eingebürgert in den USA wird nur, wer die Sprache - Englisch eben - kann. Und Auslöser der Diskussion in Deutschland ist ja, dass immer mehr 'Fremdstämmige'(Migranten) die deutsche Sprache nicht können. Viele auch nicht lernen wollen; weil sie Deutsch in ihren Lebenszusammenhängen auch nicht mehr unbedingt brauchen.

  • V
    volker

    solch einen unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. die türkischen eltern sollen ihren kids erstmal beibringen, sich anständig zu benehmen und respekt vor nicht türkischen mitbürgern zu zeigen.

    in meinem bekanntenkreis gibt es polen, yugos, afrikaner, russen, asiaten - niemand von denen redet positiv über türken ...woran mag das wohl liegen? agressiver nationalismus, abschotten vom rest der gesellschaft und eine tiefe verachtung der deutschen, das sind drei viertel der türken hier

    du gehst in kreuzberg durch die wrangel oder sonstwelche strasse und musst dich als -deutscher hund-anmachen lassen...aber fordern was das zeug hält ich kann die nicht mehr ertragen

  • RW
    Robert Wegener

    Der Vorschlag von Herrn Özdemir, Türkisch verstärkt als reguläres Fach anzubieten, spiegelt die gesellschaftliche Realität deutlicher wider als zum Beispiel der aufs Ganze gesehen erfolglose Französisch-Unterricht. Türkisch ist als Sprache der größten Minderheit in Deutschland als Unterrichtsfach ausreichend begründet und könnte auch deutschstämmigen Schülern die Möglichkeit eröffnen, die immer enger werdenden Beziehungen zwischen Europa und der Türkei zu gestalten. Nur braucht man dafür die passende Infrastruktur. An deutschen Unis gibt es keine einzige Türkische Philologie, die Türkisch-Lehrer (bitte auch deutschstämmige) in der türkischen Sprache und Literatur ausbildet und ein Curriculum für den Unterricht entwirft. Entscheidend ist dabei, dass dieses Angebot auch für Nicht-Türken gilt.

    Kurz und gut: Eine Einführung wäre die längst überfällige Reaktion auf die deutsche Realität und würde endlich Wissen und Angebote produzieren, die unserer Gesellschaft wesentlich mehr nützen als zum Beispiel die Romanistik und der Französisch-Unterricht in unseren Schulen.

  • HL
    Hans Lotus

    Der Vorschlag ist völlig daneben - und wollen wir mal hoffen, daß Herr Özdemir den nur aus Dummheit und nicht aus böser Absicht gemacht hat.

     

    Denn es würde so die Segregration der Gesellschaft weiter gefördert. Faktisch brauchen wir in Deutschland kein Türkisch. Die Amtssprache hier ist Deutsch und sinnvolle Fremdsprachen auch aus Sicht von wirtschaftlichen Beziehungen sind Englisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch usw.

     

    Von der Notwendigkeit, Türkisch zu lernen, ist da dann immer noch nichts zu sehen.

     

    Wie gesagt: Ich hoffe, daß es nur ein dummer und nicht ein blitzgefährlicher Vorschlage war ...

  • G
    gerd.

    Hier zeigt sich wieder einmal der Irrsinn, dass es überhaupt Lehrpläne gibt, dass irgendeine Konferenz darüber entscheiden solle, was wann für jedes Kind ein gutes Lernthema sein solle. Kinder wissen es am besten, Kinder wollen gern lernen, Kinder setzen sich mit ihrer Umwelt von allein auseinander - und werden in freier Umgebung das lernen, was für sie wichtig ist. Es ist ein Irrsinn, den Kindern Pflichtthemen unterzuschieben, egal was es gerade ist.

    Es darf nicht darum gehen, den Schüler/innen ein weiteres Thema aufzudrücken - sie müssen vielmehr entlastet werden, damit sie sich auch eigene wichtige Themen suchen können. Und das kann dann ebenso Türkisch wie Ungarisch oder Thermodynamik oder Go sein.

  • L
    Leidkultur

    @ Murat Kurt:

     

    In den Klassen meiner Kinder lernen Kinder aus vielen Nationen (keine Türken), die alle neben Deutsch in der Schule auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Aber dieser Unterricht wird von den jeweiligen Eltern privat organisiert und bezahlt. Meine Kinder lernen auch mehr als die in der Schule angebotenen Sprachen, sie besuchen auch die Musikschule- alles privat organisiert und bezahlt. Mir geht es absolut gegen den Strich, dass sich eigentlich immer nur die Türken mit maßlosen Forderungen hervortun. Andere Ausländer kommen hierher, leben hier, arbeiten hier, haben Kontakte zu ihrer deutschen Umwelt und scheinen sich wohl zu fühlen. Und Die Türken? 2, und ein wenig % von der Gesamtbevölkerung, aber Forderungen stellen wie 80%. Und Özdemir betreibt auch nur Klientelpolitik, wie andere türkische Politiker auch. Ich glaube, der wurde von den Grünen nur aufgestellt, um eingedeutschte Türken als Wähler zu gewinnen.

  • U
    Unbequemer

    Na - das ist ja mal wieder ein speziell deutsch-grüner Vorschlag. Ich stelle mir vor, wenn ich nach Australien auswandere und dort dann von den Australiern verlange, es soll jetzt Deutsch als Fremdsprache in der Schule eingeführt werden. Und zwar möglichst so, daß alle anderen Deutsch lernen und ich so ums Englischlernen herumkomme.

     

    Das ist wieder ein Beispiel, wie entweder der Unwille, oder die Unfähigkeit einer Minderheit, die Sprache des Aufenthaltslandes zu lernen, auf dem Rücken der vorhandenen Mehrheit gelöst werden soll.

     

    Meiner Tochter (5 Jahre) bringe ich jetzt spielerisch die ersten Worte Englisch bei. Denn das begegnet mir als Techniker jeden Tag und ist ein Muß. Türkisch benötige ich nicht. Es spielt weder in der Wirtschaft, noch in der Wissenschaft eine entsprechende Rolle.

    Wenn ich im Beruf dieselbe Verweigerungshaltung hätte und auf deutsche Datenbücher und Manuals bestehen würde, würde der "Tross" einfach ohne mich weiterziehen. Man würde über mich nur den Kopf schütteln.

    Das mache ich auch über Leute, die hier leben wollen und sich nicht der Tatsache stellen, daß hier Deutsch gesprochen wird.

  • VB
    Volker B.

    Unsere Tochter kam mit einem Brief der Schulleitung nach Hause. Türkisch als 4. Fremdsprache wurde angeboten. Begründung: Bessere Integration der türkischen Kinder und besseres Verständnis der deutschen Kinder für die ausländischen Mitbürger.

     

    Mit Begeisterung wurde der Unterricht besucht, konnte man sich ja mit den türkischen Freundinnen unterhalten.

     

    Die Ernüchterung folgte bald. Türkische Elternteile und Vereine liefen Sturm gegen dieses in Deutschland damals einmalige Projekt. Den Kindern wurde verboten, den Kurs zu besuchen, aber damit nicht genug. Den türkischen Kindern wurde der Umgang mit den deutschen Kindern untersagt welche diesen Kurs besuchten. Nach nur einem halben Jahr wurde der Kurs wieder abgesetzt.

     

    Das war 1989 an einer Schule in der Kölner Innenstadt.

     

    Sollte Herr Özdemir erstmal seine Landsleute (oder so ähnlich) fragen, ob sie mit seinem Vorschlag einverstanden sind.

  • D
    Denninger

    Nur weil türkische Migranten die grösste Gruppe der Einwanderer bilden haben sie keinen Alleinvertretungsanspruch. Daher müssen alle Migrationssprachen berücksichtigt werden. Ach ja, und auch Sorbisch, Friesisch, Plattdeutsch und Dänisch als Minderheitensprachen.

    Oder sollte der Unterricht in Esperanto oder Volapük gehalten werden? Dann ist niemand im Vorteil.

  • JE
    Jan Engelstädter

    Das ist das Verlogene am "Vorschlag" Herrn Özdemirs: Er sagt "Migranten" und meint "Türken". Oder welchen Vorteil böte Türkischunterricht für junge Vietnamesen, Polen usw.?

    Wenn ich es richtig weiß, stellen türkische Staatsbürger unter den Migranten in Deutschland ein knappes Drittel. Das ist zwar die mit Abstand größte Gruppe, aber doch nur eine Minderheit.

    Ich vermute, der "Vorschlag" ist Schaufensterpolitik für die türkischen Medien in Deutschland.

    Schade um die Grünen!

  • E
    Etorre

    Das Angebot ist natürlich v.a. (nur?!) für Türken und Türkisch-stämmige Migranten gedacht. Ist es für diese Gruppe aber auch sinnvoll?

    Warum haben denn gerade Türken/Türkischstämmige Probleme in der Schule/auf dem Arbeitsmarkt? Weil sie die Landessprache eben nicht gut beherrschen (wie gut das Deutsch der Deutschen ist, ist auch noch eine Diskussion wert). Türkisch als Schulfach würde gerade noch mehr dazu führen, dass Deutsch in der Familie/der privaten Gruppe etc. an den Rand gedrängt wird, mit allen Problemen, die damit im Nicht-privaten verbunden sind. Und als Sprache ganz allgemein: Da wäre dann wohl Mandarin / Hindi / Arabisch kulturell, wirtschaftlich und allg. bedeutungsmäßig eher dran.

  • M
    mathias

    Na klar: Finnisch, Türkisch, Ungarisch sind wichtige Sprachen in und außerhalb der EU.

     

    Und dann gibt es noch die Weltsprachen Englisch, Russisch, Französisch und - groß im Kommen - Chinesisch. Und als ehemalige Kulturspache: Deutsch.

  • MH
    Markus Hill

    Irgendwie entsteht ein etwas schräger Eindruck durch solche "Bildungsideen". Die Bevölkerungsgruppe, die immer stärker in den Fokus der Mangeldiskussion gerät (ein gewisser Anteil der Türken, nicht alle Türken), wird durch solche Vorschläge nicht unumschränkt beliebter gemacht. Ein türkischer Freund sagte mir heute, dass man ggfs. ja türkisch gegen Bezahlung anbieten könnte. Auch eine Idee. Natürlich: Vorrang hat die deutsche Sprache wg. Ausbildungschancen etc., insofern erscheint die Idee wenig zielfördernd, wie immer: Wahlkampfgeplapper, auf dem Niveau: Bitte verschenkt auch den Pass, damit die Die Grünen wählen. Wie gesagt, langsam will man konstruktive Vorschläge hören. Beispiel: Türkische Eltern tauchen bei Lehrerabend nicht auf - welche Sanktionsmöglichkeiten gibt es? (Sozialhilfestreichung in Teilen, zumindest diskussionswürdig - übrigens auch bei bildungsfernen deutschen Familien genauso!). Hilfreich wäre auch die konstruktive Diskussion: Welche Einwandergruppe integriert sich gut, ohne die eigene Kultur und Sprache aufzugeben? Was können die "Problem-Türken" daraus lernen? Auch sollten sich selbernannte Migrantenvertreter einmal fair selber fragen: Was haben wir dazu beigetragen, dass das Ansehen der Türken in Deutschland rapide abnimmt? (Was nicht gerecht ist ggü. den integrierten, nicht bildungsfernen türkischen Bürgern - spricht man mit diesen, so schämen diese sich oft schon wg. der oben geführten Diskussion). So bekommt man bei der Integrationsdebatte die Kuh wohl schwer vom Eis.:-)

  • O
    Oli

    Als Deutscher mit Migrationshintergrund finde ich, dass eine Diskussion über solch ein Angebot an deutschen Schulen in einen größeren Kontext gefasst werden sollte. Es gibt erstens, wie im Artikel erwähnt, einfach wichtigeres in Sachen Bildung und zweitens ist die Frage nach Anerkennung der türkischen Sprache in der deutschen Gesellschaft eng verbunden mit der Frage nach einer erfolgreicher Integration und den damit verbundenen Anforderungen (z.B. Sprache) an beide Akteursgruppen und sollte nicht losgelöst von dieser betrachtet werden. Hier passiert meiner Meinung nach viel zu wenig. Die Diskussionen darüber, welche Forderungen an hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund gestellt werden und welche Bedingungen wiederum die Mehrheitsgesellschaft erfüllen muss, verläuft sich doch immer wieder im Sand... die Forderung nach Sprache, nach Identifikation...wo ist die offene Diskussion, die aber auch die Angebote, wie Sprachkurse und deren Finanzierungsmöglichkeiten, die Akzeptanz und Toleranz der Mehrheitsbevölkerung mit einschließt?? Türkisch als Unterrichtsfach kann, meiner Meinung nach, nur dann für alle nachhaltig gewinnbringend sein, wenn es in einem klar nachvollziehbaren und offen diskutierten Integrationsprozess/-konzept eingebunden ist.

     

    Als Beispiel: Wer hat beim Lesen dieses Artikels nicht darüber nachgedacht, wie interessant die deutsche Sprache für türkische Schüler in Neuköln sein wird, wenn auch die letzten in der Schule türkisch sprechen ;-p

  • EG
    Esther G.

    Lebenskunde versus Türkischunterricht? Das ist eine komische Einstellung zum Unterricht. Denn dann hat wohl das Schulkonzept grundsätzlich versagt, wenn es uns nicht mehr auf das Leben vorbereitet (wozu meiner Meinung nach auch die tükische Sprache sowie alle anderen europäischen Sprachen wie Englisch, Spanisch etc. zählen). Warum kann man denn nicht auch in Biologie Ernährungskunde (und Zubereitung!) einführen, im Fremdunterricht das gemeinsame Singen von Liedern, und dem homo oeconomicus sollte doch auch im Mathematikunterricht genügend Grundlagen geschaffen werden können?

  • HS
    Hans Stutz

    türkisch lernt man am besten in der Türkei!

  • TA
    Tante Anni

    Mit der selben Berechtigung und der gleichen Begründung könnte man Unterricht in Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Ungarisch, Chinesisch, Griechisch, Slovakisch, Serbisch, Polnisch, Indisch, Dänisch, Schwedisch, Japanisch und all den anderen Sprachen fordern, denn in Deutschland gibt es Migranten aus mehr als einer Nation, auch wenn diese seit geraumer Zeit am lautesten fordert (mit welcher Berechtigung eigentlich?!) und die Medienbericherstattung dominiert (warum eigentlich?!)...

     

    Wer die Kultur des Herkunftslandes der Eltern pflegen möchte, kann das auch in seiner Freizeit tun.

     

    Für die Jugend ist es wichtiger, erstmal richtig Deutsch zu sprechen und zu schreiben, damit sie in diesem Land, in dem sie geboren sind und leben wollen, einen Platz finden. Dann ist Englisch wichtig, um sich in der immer globaler werdenden Welt zurechtzufinden. Wer zusätzlich andere Fremdsprachen lernen möchte, kann dies auch außerschulisch tun.

  • X
    X-tian

    @ Murat Kurt

     

    Lieber Murat,

     

    natürlich will ich, dass meine Kinder die deutsche Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland, in meinem Land, gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet.

    Wichtig ist mir, dass meine deutschen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung an Deutschland nicht verlieren.

    Der Anspruch, den ich beschreibe, steht mir von Geburt an in diesem meinen Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann, ist es notwendig, dass die türkischen Einwanderer den Wunsch nach einer Nicht-Assimilierung der Migranten aufgeben.

    In der modernen Gesellschaft von Morgen wird die Doppelidentität schwerlich eine Rolle spielen. (Schizophrene gibt es genug.)

    Was ich für mich als Deutscher anstrebe, gestehe ich auch jeder anderen Kultur in der Türkei zu.

    Grüße,

    X-tian

     

     

    Hallo Murat - sehen Sie jetzt, was für einen Nonsense Sie da verzapft haben? (Ach ja, Ihre Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich verbessert.)

  • HK
    Henning Kullak-Ublick

    an der Freien Interkulturellen Schule in Mannheim (www.interkulturelle-waldorfschule.de) wird das schon mit Erfolg praktiziert. Auf der Webseite heißt es u.a.:

    "Die Mehrsprachigkeit der Kinder ist eine Chance, sich in verschiedene Kulturkreise einzuleben. Neben der Pflege der deutschen Sprache soll der Unterricht in der Muttersprache treten. Zudem wird eine Fremdsprache schon ab dem 1. Schuljahr angeboten. Ermöglicht wird der Unterricht mehrerer Sprachen von der Unterstufe an - wie langjährige Erfahrungen an Waldorfschulen zeigen - durch die besondere Methodik, die den Spracherwerb über die Nachahmung und künstlerisch-spielerische Elemente (rhythmische Verse, Rollenspiele, Theater) anlegt."

     

    In dem Buch "Schule ist bunt" kann man mehr erfahren.

  • BG
    Benedikt Gresser

    Es gibt Fremdsprachen, die Schüler brauchen, damit ihnen die Welt offen steht, und es gibt Sprachen, die je nach Interesse zugänglich sein können. Inzwischen ist fraglich, ob die Schulen die Grundausstattung zuwege bringen, die in anderen Ländern geleistet wird. Eine wuchernde Bürokratie hat auch in den Schulen für Zäune und Hürden gesorgt, die sich aus dem Bildungsauftrag nicht rechtfertigen lassen. Özdemirs Vorschlag sieht eher nach der Suche nach neuen Wählern aus, denn nach einem ernsthaften Integrationsversuch, wo er eher als eine Anmaßung ankommt und er seinen Landsleuten eher neue Ressentiments verschafft als Brücken baut.

    Fortschrittlich ist nicht dasselbe wie spektakulär und Angebote, die Kinder in interessanten Aufgaben zusammen planen und vorgehen lassen, werden schnell klar werden lassen, wie hilfreich eine gemeinsame Sprache für die Verständigung ist. Türkisch wird von manchen der Verfechter unverblümt als sprachliches Bollwerk benutzt , womit man sich ein Abschotten von der umgebenden Kultur erleichtert.

  • D
    David

    Holla die Waldfee... Schrieb der Verfasser des Artikel in nem früheren Leben vielleicht mal so Sachen wie: "So machen Sie aus Ihrem Kind einen Gewinner" ??

  • MK
    max kerkhoff

    das Contra ist vollkommen illegitim.

     

    zwar würde türkisch als weitere fremdsprache auch kosten aufwerfen, aber nur eine der zwei fremdsprachen ersetzen. die frage würde dann wohl eher sein: wohin mit den französischlehrern?

     

    ein weiterer, zumal motivierender, weil vorkenntnisse bestehen, spracherwerb wäre übrigens für leistungen in anderen fächern förderlich nicht hinderlich.

     

    auch russisch wird übrigens an manchen schulen regulär gelehrt.

  • WT
    Wilhelm Tenhaef

    Ich möchte nicht, dass uns Türkisch als Standardangebot erreicht. Bisher haben viele Türken - aus welchen Gründen auch immer - sich wenig um die deutsche Sprache bemüht. Deutsch ist mit die meist gesprochene Sprache in Europa. das wird viel zu wenig wahrgenommen. Eine Menge kultureller Dinge hängen mit ihr zusammen. Die dürfen durchaus erst einmal von Menschen, die bei uns leben, in unserer Sprache akzeptiert und respektiert werden.

     

    Wilhelm Tenhaef

  • JP
    Jacek Piech

    Sind Türken bessere Ausländer?

     

    Ich habe polnische Wurzeln und möchte, dass meine Kinder Polnisch auf der Schule lernen. Meine Frau kommt aus den Niederlanden und sie hätte gerne, dass sie Niederländisch lernen. Meine Freunde aus Süd-Korea hätten gerne Koreanisch und mein Nachbar der aus Ungarn kommt, wünscht sich Ungarisch.

     

    Sind Türken bessere Ausländer? Oder haben sie mehr Rechte, weil so viele in Deutschland sind? Oder, weil sie sich nicht integrieren wollen, geniessen sie einen Sonderstatus?

     

    Ich finde den Vorschlag von Herr Özedemir einfach nur unverschämt und arrogant, weil er dann nur die türkischen Interessen in Deutschland bedient und so sehe ich Herrn Özdemir auch an, nicht als jemanden, der die Migranten in Deutschland repräsentiert, sondern als jemanden, der türkische Interessen durchsetzen möchte.

     

    Schon der Vorschlag von Herrn Özdemir hat in alle Deutlichkeit offenbart, was sich hinter der schwäbischen Fassade verbirgt.

  • T
    Tamara

    Jawohl, Deutsche, lernt türkisch..und russisch...und...damit ihr integriert hier weiter leben könnt. Wieso sollen 'Zuwanderer' Deutsch können, wenn's auch anders herum geht. Und da gibt's den Vorschlag der Kontingentierung von Arbeitsplätzen, der besonderen Förderung der Migrantenkinder...´Gut, dass es keine Benachteiligten und eigentlich Hilfebedürftigen der hier geborenen gibt! Und wenn, sind die halt selber schuld, gell. Klartext: es reicht auch mal!

  • K
    Krause

    @Murat Kurat

    Sie sind ein schönes Beispiel türkischer Ethnozentrik verbunden mit sportlich vorgetragenen Forderungen. Ich wüßte nicht, dass die Bewohner mit Ndh einen Anspruch gegen den deutschen Staat auf Pflege ihre kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln haben. Großzügig auch, dass Sie diesen Anspruch allen anderen Kulturen zugestehen. D.h. der deutsche Staat muss nach Ihrer Ansicht zukünftig auch die russischen, thailändischen, spanischen, italienischen etc. Wurzeln pflegen - und wer soll das bezahlen? Etwa Die türkischen Hartz IV Empfänger (3o%)? Deutschland ist ja neuerdings ein Einwanderungsland und in Einwanderungsländern wie Kanda oder USA wird so etwas leider nicht angeboten. Aber ich bin mir sicher, dass der türkische Staat dafür Sorge trägt, dass die armenische, kurdische und griechische Bevölkerung ihre sprachlichen etc. Wurzeln pflegen kann. Haben Sie eigentlich auch mal darüber nachgedacht, warum sich ausschließlich die türkische Bevökerungsgruppe über die angebliche Assimilation beschwert? Diese übertriebene Pflege der türkischen Herkunft und das mangelnde Interesse an Deutschland ist m.E. der Hauptgrund für die derzeitigen Integrations- und Schulprobleme der türkischen Minderheit.

  • MK
    Martina Klebes

    Ich bin absolut gegen Türkischunterricht an Schulen. Ich will keine Parallelgesellschaft.

    Was jemand in seinen eigenen vier Wänden macht, ist seine Sache, aber nicht im öffentlichen Bereich. Dies ist dies immer noch Deutschland. Türkisch ist international irrelevant. Wer es lernen möchte kann dies gerne privat tun, genau so wie Arabisch, Polynesisch etc.

  • FM
    Fred Meier

    Fremdsprachen sind wichtig, aber bitte erst dann wenn die grundlegenden Defizite des Unterrichts einigermassen abgebaut worden sind. Und dann neben Englisch, Französisch und Spanisch als Zusatzangebot Türkisch? Hocharabisch machte Sinn. Das wird von Tanger bis Karatschi, bis fast zum Kongo und in Teilen Suedostasiens wenigstens in Dialektvarianten gesprochen.

     

    Gruss Fred

  • J
    Johanna

    P.S.:

     

    Irgendwie sehe ich den Zusammenhang der Blut-und-Boden-Staatsanghörigheit mit dem Erlernen von Fremdsprachen nicht... Es wird in französischen Schulen keineswegs "nur Französisch" angeboten. Fremdsprachen sind dort auch reguläre Schulfächer...unglücklicherweise sollen Fremdsprachenlehrer dort nachdrücklich besser Französisch als beispielweise Englisch sprechen können...dies spiegelt sich dann häufig im Unterricht wieder, wenn Grundschülern falsche Ausprache beigebracht wird, weil es äußerst selten vorkommt, dass Muttersprachler unterrichten.

     

    Und noch etwas "Sprache der Nation" = lächerlich! Nationen sind nicht zwangsläufig auf Sprache, Ethnie oder Blutsverwandschaft basiert, sonder imaginäre Gemeinschaften, die zusammen leben wollen und deswegen sind Nationen auch vergänglich (siehe Renan). In Frankreich coexistieren schließlich auch verschiedene Sprachen (Baskisch, Okzetanisch, Elsässisch, Bretonisch...). Und man denke nur an die Schweiz: Nation: ja; eine Sprache: nein.

    Bevor man also wild mit Begriffen um sich schmeißt, erst einmal überlegen was sie bedeuten.

  • DR
    Dr. Robb Kvasnak

    Bei uns in den USA gibt es das Konzept von "Heritage Languages" also eine Förderung der Sprachen, die unsere Schüler von Zuhause in die Schule bringen. Wir habe in einigen Schulen jetzt Sonderkurse für Muttersprachler verschiedener Sprachen, damit sie in der Muttersprache auch eine akademische Sprache erlernen können. Wir haben nicht die Vorstellung, die in Deutschland herrscht, nämlich dass es nur einen Unterrichtsplan für das ganze Land gibt. Was in Hawai'i unterrichtet wird unterscheidet sich von dem, was bei uns hier in Südflorida unterrichtet wird. Wir haben hier eine Schule, in der haitianisches Kreol unterrichtet wird wogegen in Hawai'i hat man das Kai Aupuni Programm, oder Unterricht in der Landessprache von Hawai'i. Bei den nationalen SAT Tests (Zutritt zur Uni) punkten die Kinder von dem Kai Aupuni Programm höher als ihre nur englischsprechenden Landsleute.

    Als ich in Deutschland lebte, habe ich mit dem Erwerb des Türkischen angefangen. Dies öffnete mir ganz andere Türen als Französisch oder Norwegisch (die ich auch gelernt habe).

  • J
    Johanna

    Pro- und Kontraargumentationen liefern beide gute Wege, um Integration zu födern. Es wäre schön diese zu verbinden. An meiner Schule wurden Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Griechisch angeboten. Aufgrund akuten Lehrermangels konnten allerdings die letzteren beiden nicht unterrichtet werden. Aber anstatt dass die Landesregierung (NRW) sich darum kümmert, führt sie das Blitzzentralabitur und Abschlussprüung am Ende der 10. Klasse ein. Aha. Wie sollen denn gute Leistungen erzielt werden, wennn die Ressourcen fehlen bzw. nicht genügend gefördert und unterstützt werden? Besonders der sprachliche Bereich ist essentiell in der heutigen Arbeits- und auch Studienwelt. Nicht umsonst studiere ich komplett auf Englisch. Besonders schade finde ich es, dass an den unterschiedlichen Schulformen ein unterschiedlicher Fokus auf diesen so unabdinglichen pädagogischen Zweig gelegt wird. So lernen an der Hauptschule zwar alle Schüler Englisch, aber es wird nicht allen von ihnen so weit nahegebracht und in der Qualität unterrichtet, dass sie sich damit auf dem Arbeitsmarkt behaupten könnten. Man denke nur an die Werbung "Do you speak English?" - "Yes." -"Would you sell business secrets?" -"Ehm...yes?" ... Liebe Politiker, fangt doch endlich an in die Bildung zu investieren, und anschließend in Reformen die dazu dienen, diese Bildung zu überprüfen....

  • MS
    Michael S

    Warum kein Türkisch? Wenn man sich das Interview von Cem Özdemir in voller Länge ansieht, dann wird doch eines klar: Es geht nicht um die Privilegierung von türkischen Migranten, sondern um die Chance, dass gerade Menschen, die in ursprünglich nicht-deutschen Familien aufwuchsen, ihren Sprachenbonus besser ausnutzen können sollten, in dem sie die Sprache auch "richtig" lernen. Wieviele türkischstämmige können die Sprache nicht schreiben oder nicht richtig sprechen. (Das ist bei Rußlanddeutschen nicht anders.)

    Und die deutsche Gesellschaft hätte auch wirtschaftlich was davon, wenn man sich mal die Handelsbilanzen zwischen Deutschland und Ländern wie Rußland oder der Türkei ansieht: Bessere Sprachkompetenzen, bessere Beziehungen!

  • MK
    Murat Kurt

    Natürlich will ich, dass meine Kinder die türkische Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet. Wichtig ist mir, dass meine türkischen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung zum Heimatland Türkei nicht verlieren. Der Anspruch den ich beschreibe steht mir von Geburt an in diesem Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann ist es notwendig, dass die deutsche Mehrheitsgesellschaft den Wunsch nach Assimilierung der Migranten aufgibt. In der modernen Geselschaft von Morgen wird die Doppelidentität (Zum Beispiel sowohl deutsch als auch türkisch) gang und gebe sein. Daran müssen sich eben auch die Schulen anpassen. Was ich für mich anstrebe gestehe ich auch jeder anderen Kultur in Deutschland.

    Grüße

  • T
    Thomas

    Klar, auf jedenfall. Die Schulen haben ja auch genug Kapazitäten dafür. Und Geld für die Ausbildung und Lehrmaterialien haben wir ja auch im Überfluss. Natürlich, genug Lehrer haben wir auch.

     

    Denken die eigentlich auch mal nach? Wenn unsere Kinder und Jugendlichen selbst kaum deutsch sprechen, geschweige denn englisch, dann sollte man nicht drüber nachdenken ein weiteres Fach an Schulen zu bringen, sondern mehr Geld, mehr Lehrer, kleinere Klassen, ausgewogenere Stundenpläne.

     

    Ich finde, dass daran gearbeitet werden sollte, anstatt eine Diskussion loszutreten, die zwar sinnvoll sein könnte, aber im Moment absolut unnötig ist.

     

    Grüße

  • ST
    Sigrid Thiede

    Warum wird egal wo immer nur das "ja" und "nein diskutiert. Warum lässt man nicht die Schüler entscheiden, ob sie Türkisch lernen wollen oder nicht. Die Länder sollten den Schulen die Freiheit lassen, die 2. und 3. Fremdsprache selber aussuchen und anbieten zu können. Wenn die Schüler das Angebot annehmen ist es doch positiv zu bewerten und wenn sie es nicht annehmen, sollte man es nicht negativ bewerten.

    Im Zuge der Integration finde ich die Idee gut. ( obwohl ich CDU-Wähler bin ;-))

    Also, nicht schwarz-weiß malen, sondern ausprobieren. Deutschland kann nur gewinnen!

  • VR
    Volker Rotter

    Schauen wir doch mal nach Frankreich, von dem wir den Abschied von der Blut-und-Boden-Staatsangehörigkeit abgeschaut haben. Es ist ganz einfach: Arabisch wird nirgends angeboten, sondern nur Französisch. Denn Französisch ist die Sprache der Nation. Außerdem, wenn schon denn schon, dann auch Kroatisch, Polnisch, Russisch und was weiß ich noch alles.

  • D
    Daniel

    sehen wir die Sache doch mal realistisch: es gibt einfach keinen Bedarf für den Türkischunterricht. Versetzen wir uns doch in die Lage von Sechst-, Siebent-, oder Achtklässlern: Welche Sprache würden diese eher wählen: Sprachen, mit denen sie (fast) weltweit kommunizieren können (englisch, spanisch, französisch), oder die "nur" regional gesprochenen Sprache türkisch (in der Türkei, Nordzypern). Nur wenige Kinder wissen in dem Alter, was sie mal werden wollen. Sie werden deshalb die sehr verbreiteten Sprachen lernen wollen. Es ist ja nicht einmal so, dass der wirtschaftliche Einfluss der Türkei so groß ist, dass es sich lohnen würde (wie z.B. Chinesisch, Japanisch).

    Es ist verständlich, dass sich der türkische Bevölkerungsteil wünscht, in einem aufgeklärten Land zu wohnen, wo jeder die Kultur des Anderen kennt und schätzt. Das halte ich aber für (grünen) Multi-kulti-Gewäsch! Ich behaupte einfach mal, das türkische Kinder den einfachsten Weg gehen und sich anpassen.

  • MK
    Murat Kurt

    Herr Lotus:

     

    Ich lebe im richtigen Land, hier bin ich geboren und aufgewachsen und sozialisiert. Genauso wenig, wie ich Christ werden will, möchte ich meine Kultursprache verlernen. Außerdem will ich nicht assimiliert werden. Warum wandern sie denn nicht aus? In 50 Jahren wird es in den Großstädten mehr von den deutschen geben, die mir ähnlicher sind als ihnen.

  • MK
    Murat Kurt

    Frau Walde:

     

    Der von ihnen erwähnte Unterschied kann nicht legitimieren, einer Bevölkerungsgruppe den kultursprachlichen Unterricht zu verweigern. Hallo, dann haben also eingewanderte Menschen keine Rechte ? Das würde aus ihrer Sicht begründen, warum zum Beispiel die Juden Jahrhunderte warten mussten, bis ihnen Rechte zugestanden wurden. Diese Haltung ist auch unethisch; denn es macht kein Unterschied, ob Bevölkerungsgruppen schon seit Jahrhunderten oder erst seit Jahrzehnten in einem Land leben. Elementare Rechte können dadurch nicht sanktioniert werden.

     

    Da sie mich fragen: Türkisch und Deutsch haben für mich den gleichen Rang. Deutsch ganz wichtig, weil Amtsprache in Deutschland, und die türkische Sprache ganz wichtig, weil Kultursprache für uns Türken. Daher will ich auch beide Sprachen in den Schulen.

     

    Nicht nur Sie sind sprachlos, sondern alle deutschen die langsam begreifen, dass deutsch sprechende Türken Forderungen stellen werden :-)

  • W
    WaldeClaudia

    @ Murat Kurt: ich erlaube mir, Sie auf einen kleinen Unterschied zwischen den Kurden in der Türkei und den Türken in Deutschland hinzuweisen: die Kurden sind nicht eingewandert, es ist ihr Land, Kurdistan eben. Sie werden von 'den' Türken unterdrückt. Die Türken in D kommen freiwillig hierher. Und werden sicherlich nicht unterdrückt. Außer, sie bezeichenen die Erfordernis, Deutsch zu lernen, als Unterdrückung. Dann allerdings bin ich sprachlos.

  • HL
    hans lotus

    Murat Kurt:

     

    Sie sind komplett den Anmerkungen in meinem letzten Posting ausgewichen! Nochmal: Es geht nicht um die Migranten - auch wenn Sie sich jetzt gerne in dieser Masse verstecken wollen. Es geht um die überdurchschnittlich integrationsunwillige Volksgruppe aus dem islamisch-türkischen-arabischen Kulturkreis.

     

    Ach so, zu Bildungsstätten und Beufen ist zum Nachteil "der Migranten" geregelt, ja? Sollen wir die 75% Berliner Türken ohne Schulabschluß in die Berufe lassen, damit sie sich nicht länger benachteiligt fühlen, ja?

     

    Nur noch eines: Wenn Sie unbedingt Ihre Sprache, Tradition, Kultur und Religion pflegen wollen und das als Ihr recht betrachten - sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, daß Sie dafür im falschen Land leben?

  • MK
    Murat Kurt

    Hans Lotus:

     

    Deutsche hatten in ihrer Geschichte immer Schwierigkeiten, andere zu akzeptieren. Bei den Juden hat das auch eine ganze Weile gedauert (ca. 1000 Jahre). Auch Juden wurden von der deutschen Gesellschaft erst benachteiligt (Berufsverbote zum Beispiel). Bei Migranten in Deutschland ist das nicht so. Sie dürfen Berufe ausüben. Nur der Zugang zu den Berufen und Ausbildungsstätten wird zum Nachteil der Migranten geregelt. Es ist kein zufall, dass soviele Migranten Hartz iv empfänger sind. Sie als deutsche haben über 40 Jahre diese Entwicklung unterstützt. Sie dachten noch bis vor kurzem, dass wir Migranten irgendwann weg sind.

     

    Herr Lotus, Sie sind nicht in der Lage zu verstehen, dass Migranten in der zweiten, dritten oder vierten Generation überhaupt gar nicht abgeschoben werden dürfen. So ein Wunsch ist schon unethisch. Sie würden doch auch nicht auf die Idee kommen Juden abzuschieben ? Oder ? Diese Menschen sind in diesem Land geboren. Finden sie sich einfach ab, dass diese Menschen ihre Kultursprache pflegen werden und in Anspruch nehmen werden das Schulsystem für ihre Bedürfnisse zu gestalten.

     

    WaldeClaudia:

     

    Liebe Frau Walde. Erdogan und die Türkei geht mit der kurdischen Sprache (als Beispiel) genauso um, wie einige in diesem Forum (Sie gehören auch dazu). Sollen die Kurden doch erst türkisch lernen. Kurdisch können sie ja auch selber zu Hause oder irgendwo anders lernen. Resultat: Kurden verlieren ihre Sprache. Genauso ist es in Deutschland. Die bewusste Verdrängung der türkische Sprache führt dazu, dass die Qualität der gesprochenen türkischen Sprache unter Türken abnimmt. Frau Walde, wir Migranten haben das Recht, unsere Kultursprache zu pflegen, genauso haben wir das Recht, unsere Tradition und unsere Religion zu pflegen. Nehmen sie das doch einfach zu Kenntnis.

     

    Wie kommen deutsche denn darauf, dass Migranten kein grundsätzliches Interesse hätten, ihre Sprache zu Pfegen (in Schulen, Volkshochschulen, Vereinen usw.)? Alle Möglichkeiten müssen vom Staat unterstützt werden.

     

    Grüße

  • W
    WaldeClaudia

    Eine Frage: um was geht es denn hier überhaupt, welche 'Diskussion' wird hier geführt und was soll das von Özdemir? Wieso sollen wir uns den Kopf zerbrechen, ob wir in D türkisch lernen oder anbieten sollen? Warum sagt Özdemir nicht einfach: wer als Türke oder sonstiger 'Zuwanderer' hier in Deutschland leben möchte, muß die Sprache lernen und können und sich integrieren? Aus, Basta. Aber nein, das geht doch nicht, sagen dann welche, diese armen Fremden! Leute, wo bleibt euer Aufschrei bei den Einwanderungsregelungen aller anderen Länder? Die sich selbstverständlich das Recht herausnehmen, auch Anforderungen an 'Neue' zu stellen. Usa, Australien, Kanada...Und kommt mir nicht mit Erdogans 'Nicht-Assimilierung'-Rede; schaut euch seine eigene Politik in der Türkei an.

  • HL
    Hans Lotus

    Murat Kurt:

     

    Reden wir doch mal Klartext:

     

    Niemand hat etwas gegen die Migranten und die meisten von Ihnen machen auch keine Probleme, sondern wollen sich etwas schaffen und integrieren sich in die Gesellschaft (übrigens ganz alleine).

     

    Wir reden hier von einem bestimmten Teil der Migranten, und zwar jenen aus dem islamisch-türkisch-arabischen Kulturkreis, die sich separieren, unsere Sprache nicht lernen wollen, Schule uncool finden - und dann von Benachteiligung schreien.

     

    Nochmal: In Berlin leben 50% der Türken von Hartz IV und 75% haben keinen Schulabschluß.

     

    Wir haben nichts gegen ausländische Zuwanderer, aber wir haben etwas gegen Leute, die uns nicht leiden können, die nicht mit uns sein wollen und ständig in einem Fort immer nur Forderungen stellen und selber nichts leisten wollen. (Trifft natürlich nicht auf alle zu, es geht um Tendenzen). Da nehmen wir uns tatsächlich und unverschämterweise das Recht heraus, diese Leute auch nicht leiden zu können und aus dem Land haben zu wollen, au weia!

  • ST
    Serkan Tunca

    Oh nein Deutschland wird untergehen, wenn in den Schulen türkisch als Fremdsprache angeboten, oweia! Was soll diese Hysterie? Keiner ist gezwungen, wenn es mal irgendwann soweit sein sollte, dieses Fach zu belegen, wenn es Ihn nicht interessiert. Es wird ja hier grad so getan, als würde einem keine andere Wahl gelassen und die Kinder müssten aus Zwang Türkisch lernen und die Migranten bräuchten dann auch nicht mehr Deutsch lernen. Leute kommt wieder runter von eurem Trip!

     

    danke @ joam für den tollen Beitrag.

     

    Ach ja, Rechtschreibfehler können sie alle gerne behalten. Ich war leider nur in der Hauptschule in meiner Jugend. Bin leider nicht so gebildet wie die meisten Kommentatoren bei diesem Thema hier. *hust*

  • MK
    Murat Kurt

    Meine Forderungen empfinde ich nicht als übertrieben, sondern notwendig, um meine Kultursprache (1. Heimatsprache) in der deutschen Gesellschaft zu pflegen. Deutsch ist die Amtssprache in Deutschland und meine zweite Heimatssprache. Ich selber habe türkisch als erste Fremdsprache gewählt. Englisch als zweite Fremdsprache. Ist doch alles kein Problem! Studieren, Arbeiten, Erfolg haben... geht alles. Türkisch als Fremdsprache sollte daher in Ballungsräumen mit vielen Türken gefördert werden. Da wo die Nachfrage zu klein ist müssen andere Wege gefunden werden.

     

    Türkische Migranten (bestimmt auch andere) werden oftmals marginalisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Es gibt Klassen, die nur aus Migranten bestehen. Dazu kommt, dass deutsche (im allg.) nichts mit Migranten zu tun haben wollen. Sie schicken ihre Kinder lieber auf andere Schulen, in denen weniger Migranten sind. Für Migranten ist es auch schwer, in bessere Stadtteile zu ziehen, weil sie auch im Durchschnitt viel weniger verdienen. Ein hoher Anteil ist arbeitslos. Das hat die deutsche Gesellschaft gut hinbekommen. 40 Jahre waren ihnen die Migranten egal. Ob sie da sind oder nicht; ob sie deutsch lernen oder nicht. Alles war egal. Konservative sind davon ausgegangen, dass die Migranten wieder gehen. Für die langfristige Eingliederung wurde nichts getan. Nun sollen die Migranten alles alleine ausbaden und sind selber an allem Schuld.

     

    Forderungen sollten die Migranten noch viel öfter ausprechen und sollten sich nicht den Mund verbieten lassen. Deutsche hingegen sollten uns helfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die die Teilhabe an der Gesellschaft erschweren. Damit meine ich zum Beispiel Hürden bei der Einbürgerung von Menschen, die schon seit Jahrzehnten hier leben.

     

    Verwunderlich finde ich die hysterische Kommentierung von einigen. Das zeigt mir, dass ich mit einer deutschen Staatsbürgerschaft noch lange nicht dazu gehöre. Denn ein Deutscher, der türkisch als Fremdsprache fordert, scheint nicht deutsch genug zu sein und muss erst einmal bekämpft werden.

     

    Grüße

  • AM
    Anna M

    Naja, Herr Özdemir will sich halt im Gespräch halten. Gefährlich wird's erst, sollte er wirklich Minister einer Cdu-Regierung werden.

  • M
    Martin

    @Joam

    Nun, die Reaktionen sind ja auch alles andere als hysterisch.

     

    "Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, ..... noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

    "

    Auf Kosten der Lehrplaninhalte geht das insofern, als es halt nutzlos ist. Weiterhin ist das natürlich keineswegs "kostenlos", sondern es müssen entsprechende Fakultäten geschaffen werden, Lehrer ausgebildet werden etc. etc.

     

    "Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, "

     

    Nur ist halt die wirtschaftliche Relevanz von Latein dann halt doch noch größer als die des türkischen.

     

    "Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage. ...Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

    "

     

    Ja, warum nur? Wie kanns nur sein?

    Vielleicht, weil die meisten inzwischen von den dauernden, lauthals bis empört vorgebrachten Forderungen bei immer nur absolut minimaler eigener Leistung so richtig die Schnauze voll haben?

  • PS
    peter schlönz

    Es ist wieder so typisch. Kaum wird über das Thema erfolgreiche Integration gesprochen, da melden sich auch schon wieder die "Überdrüssigen" zu Wort. "Politisch korrekt, auf biegen und brechen"...wenn ich das schon höre. In diesem Land ist einiges nicht politisch korrekt! Was nichts daran ändert, dass auch von Ausländern etc. mehr kommen könnte. Dann müssen aber auch klar Ansagen und Angebote kommen. Wenn man hier als Ausländer aber keinen Zugang zur Bildung erhält, nach seiner Ankunft zwei Jahre lang nicht arbeiten darf (mit wenigen Ausnahmen), dann fällt das "sich integrieren" verständlicherweise schwer.

     

    In Amerika und Frankreich werden Ausländer etc. ganz anders motiviert (siehe: Studie der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel")

     

    Integration ist, wie Demokratie, kein stetiges Gut. Da muss man halt beständig daran arbeiten.

     

    Kein Ausländer würde sich jemals ernsthaft darüber beschweren, wenn Sprach- und Geschichtskenntnisse Voraussetzung für Einwanderung und Einbürgerung wären. Es geht vielmehr darum, dass etwas für alle dabei herausspringt...

  • D
    Denninger

    Nur einmal spasseshalber angenommen, es würde flächendeckend Türkischunterricht an Schulen angeboten: Wer ist die Zielgruppe? Schüler, die keinerlei Türkischkenntnisse haben oder Schüler, die zu Hause türkisch sprechen, aber eben der Schriftsprache nicht mächtig sind? Gemeinsamer Unterricht ist hier unmöglich da die Vorkenntnisse zu unterschiedlich sind. Also was soll angeboten werden?

     

    1. Türkisch für Deutsche

    Offenbar ist hier wenig Bedarf, sonst gäbe es schon dieses Angebot (Schule, VHS, o.Ä.)

     

    2. Türkisch für Türken

    Wozu? Damit "Erfolgserlebnisse" vermittelt werden können? Die können auch durch das Erlernen der Landessprache vermittelt werden. Damit "Kultur und Identität" vermittelt werden? Und wer legt dann den Rahmenlehrplan fest, was "Kutur und Identität" sind?

    Fordert Herr Özdemir nun dass sich türkische Schüler in Deutschland "türkisch" fühlen können oder dass sich deutsche Schüler "türkisch" anpassen müssen?

  • U
    Unbequemer

    @Joam

    Zitat:

    "Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung."

     

    Finde ich schon - Politiker haben die Aufgabe sinvolle Vorschläge für das Wohl des Volkes zu machen. Herr Özdemir macht Vorschläge, die nichtwünschenswerte Entwicklungen unserer Gesellschaft unterstützen.

  • O
    ohno

    danke, joam.

  • B
    borger

    Weltsprachen sind out, Problemsprachen sind in. Nicht nur türkisch sondern auch arabisch und albanisch sollte unterrichtet werden, damit wir die Probleme unseres Landes verstehen können. Wenn die Probleme nicht deutsch lernen wollen, müssen die Deutschen eben die Problemsprachen lernen – das ist doch logisch.

  • J
    joam

    Es ist doch mal wieder bezeichnend, dass so ein kleiner, harmloser Vorschlag teilweise hysterische Reaktionen hervorruft. Man kann das sinnvoll finden oder eben auch nicht, es gibt jedenfalls keinen Grund zur Aufregung.

     

    Vor allem bei der Argumentation gegen Türkischunterricht an Schulen fällt auf, dass hier gern Äpfel mit Birnen verwechselt werden und/oder mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Da müssen einerseits grundlegende Bildungsdefizite als Gegenargument hinhalten, nach dem Motto: „Die Kinder können doch doch kaum Deutsch, geschweige denn Englisch, Rechnen fällt ihnen auch schwer, ganz zu schweigen von den Naturwissenschaften und Lebenskunde ist auch ganz wichtig, sie wissen nämlich nicht mal, wie man einen Salat macht!“ Das greift doch überhaupt nicht: Türkisch würde ja als weitere Fremdsprache angeboten werden, d.h. vornehmlich an Gymnasien, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberschule, Oberstufenzentren etc., an denen ohnehin eine zweite/dritte Fremdsprache vorgesehen ist. Es werden also weder ohnehin überforderte Hauptschüler mit einer weiteren Fremdsprache verwirrt, noch geht die Angebotserweiterung auf Kosten anderer Lehrplaninhalte wie Mathe oder Bio, da es sich ja um ein Wahlpflichtfach handelt.

     

    Das andere große Argument ist der Mangel an Relevanz der türkischen Sprache, die somit kein grundlegender Bildungsbestandteil sein und kann und darf. Sollte es trotzdem jemanden interessieren, kann man sich ja privat darum kümmern. Also mal ehrlich: das könnte man genauso über das Französische sagen. Von Latein und Alt-Griechisch gar nicht zu sprechen, diese beiden alten, toten Sprachen werden nur von einem sehr kleinen Kreis tatsächlich (also beruflich) benötigt, die Relevanz in wirtschaftlichen Zusammenhängen ist gleich Null, hier wäre es also tatsächlich sinnvoll, ein „Outsourcing“ in Richtung Uni vorzunehmen. Tut aber keiner und stört auch keinen. Sind ja Wahlpflichtfächer, muss also niemand machen, nur die, die sich dafür auch interessieren.

     

    Das gleiche würde auch für Türkisch gelten, aber hier erregen sich die Gemüter – warum nur? Das ist vielleicht die eigentlich interessante Frage.

    Es gibt ja durchaus Schulen, die so mutig sind, Sprachen anzubieten, die wirtschaftlich nicht von großer Wichtigkeit sind, wie z.B. Polnisch, Italienisch oder Portugiesisch. Einige begrüßen das Angebot, andere finden es eher unsinnig. Die große Aufregung bleibt aber aus. Geht es aber um Türkisch ist das natürlich etwas ganz, ganz anderes.

  • M
    Martin

    @Doreen Weiß: Und ich arbeite jeden Tag mit Franzosen und Engländern zusammen und freue mich darüber, einen guten Job in einem internationalen Unternehmen zu haben, den ich mit noch so guten Türkisch-Kenntnissen eben nicht bekommen hätte, da die halt eben für fast alles vollkommen nutzlos sind.

     

    Englisch und in geringerem Maß Französisch-Kenntnisse öffnen die Tür zu einer Unmenge an technischem, geistes- und naturwissenschaftlichem Wissen und Kommunikationsmöglichkeiten. Das Wissen, das sich durch Türkischkenntnisse zusätzlich erschließen läßt, ist demgegenüber absolut marginal.

     

    Aber wenigstens ermöglichen Türkischkenntnisse die Möglichkeit, die Nachbarn zu verstehen, die nach 3 Generationen immer noch grade mal deutsch radebrechen können, wenn überhaupt - wie nützlich.

     

    Es ist halt vielleicht doch angebracht, eher die Sprachen zu lernen, bei denen eine gewissen Chance besteht, daß man von den sie vorwiegend Sprechenden auch etwas wertvolles, sinnvolles oder nützliches lernen kann...

  • M
    marvi

    Wenn die Politik solchen Bestrebungen nachgibt, es wirklich jeder Minderheit recht machen zu wollen, wird irgendwann in naher Zukunft jeder machen, was er will, weil ja jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird,...es muß ja alles politisch korrekt sein. Die Gesellschaft wird massiv zersplittern und wir enden so wie Deutschland im Jahr 1618, oder jüngst wie in Bosnien Anfang der 90er Jahre.

    Aber Hauptsache politisch korrekt,...auf Biegen und Brechen! Übrigens:Die Türken könnten in ihrem eigenen Land mal mit gutem Beispiel vorangehen. Aber "nein" bloß nicht,...das müssen nur die Anderen!

  • HL
    Hans Lotus

    Doreen Weiß:

    Ich hoffe für Sie, daß Ihr Beitrag als Satire zu verstehen ist - sonst wäre das sehr sehr traurig um nicht zu sagen: Bedenklich!

  • DW
    Doreen Weiß

    Ist schon komisch, wie manche hier argumentieren. "Ich will keine Parallelgesellschaft - deswegen lasst mich mit eurer Kultur gefälligst in Ruhe." Ich würde es sehr begrüßen, wenn meine Kinder türkisch oder arabisch lernen würden. Nicht, weil es Weltsprachen wären (obwohl, arabisch...?), sondern weil sie helfen, sich in Deutschland besser zurecht zu finden. Ob es einem nun passt oder nicht, deutsch ist eben nicht die einzige Sprache hier, und eine ganze Menge interessanter Leute kann man mit deutsch nicht erreichen. Ich habe in der Schule Französisch gelernt und kann es nie anwenden. Ich wünsche mir sehr, ich hätte türkisch gelernt, da würde ich zumindest verstehen, was meine Nachbarn reden.

  • M
    Max

    @ Dr. Robb Kvasnak: Ein schönes Beispiel. Was sie nicht erwähnten: Eingebürgert in den USA wird nur, wer die Sprache - Englisch eben - kann. Und Auslöser der Diskussion in Deutschland ist ja, dass immer mehr 'Fremdstämmige'(Migranten) die deutsche Sprache nicht können. Viele auch nicht lernen wollen; weil sie Deutsch in ihren Lebenszusammenhängen auch nicht mehr unbedingt brauchen.

  • V
    volker

    solch einen unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. die türkischen eltern sollen ihren kids erstmal beibringen, sich anständig zu benehmen und respekt vor nicht türkischen mitbürgern zu zeigen.

    in meinem bekanntenkreis gibt es polen, yugos, afrikaner, russen, asiaten - niemand von denen redet positiv über türken ...woran mag das wohl liegen? agressiver nationalismus, abschotten vom rest der gesellschaft und eine tiefe verachtung der deutschen, das sind drei viertel der türken hier

    du gehst in kreuzberg durch die wrangel oder sonstwelche strasse und musst dich als -deutscher hund-anmachen lassen...aber fordern was das zeug hält ich kann die nicht mehr ertragen

  • RW
    Robert Wegener

    Der Vorschlag von Herrn Özdemir, Türkisch verstärkt als reguläres Fach anzubieten, spiegelt die gesellschaftliche Realität deutlicher wider als zum Beispiel der aufs Ganze gesehen erfolglose Französisch-Unterricht. Türkisch ist als Sprache der größten Minderheit in Deutschland als Unterrichtsfach ausreichend begründet und könnte auch deutschstämmigen Schülern die Möglichkeit eröffnen, die immer enger werdenden Beziehungen zwischen Europa und der Türkei zu gestalten. Nur braucht man dafür die passende Infrastruktur. An deutschen Unis gibt es keine einzige Türkische Philologie, die Türkisch-Lehrer (bitte auch deutschstämmige) in der türkischen Sprache und Literatur ausbildet und ein Curriculum für den Unterricht entwirft. Entscheidend ist dabei, dass dieses Angebot auch für Nicht-Türken gilt.

    Kurz und gut: Eine Einführung wäre die längst überfällige Reaktion auf die deutsche Realität und würde endlich Wissen und Angebote produzieren, die unserer Gesellschaft wesentlich mehr nützen als zum Beispiel die Romanistik und der Französisch-Unterricht in unseren Schulen.

  • HL
    Hans Lotus

    Der Vorschlag ist völlig daneben - und wollen wir mal hoffen, daß Herr Özdemir den nur aus Dummheit und nicht aus böser Absicht gemacht hat.

     

    Denn es würde so die Segregration der Gesellschaft weiter gefördert. Faktisch brauchen wir in Deutschland kein Türkisch. Die Amtssprache hier ist Deutsch und sinnvolle Fremdsprachen auch aus Sicht von wirtschaftlichen Beziehungen sind Englisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch usw.

     

    Von der Notwendigkeit, Türkisch zu lernen, ist da dann immer noch nichts zu sehen.

     

    Wie gesagt: Ich hoffe, daß es nur ein dummer und nicht ein blitzgefährlicher Vorschlage war ...

  • G
    gerd.

    Hier zeigt sich wieder einmal der Irrsinn, dass es überhaupt Lehrpläne gibt, dass irgendeine Konferenz darüber entscheiden solle, was wann für jedes Kind ein gutes Lernthema sein solle. Kinder wissen es am besten, Kinder wollen gern lernen, Kinder setzen sich mit ihrer Umwelt von allein auseinander - und werden in freier Umgebung das lernen, was für sie wichtig ist. Es ist ein Irrsinn, den Kindern Pflichtthemen unterzuschieben, egal was es gerade ist.

    Es darf nicht darum gehen, den Schüler/innen ein weiteres Thema aufzudrücken - sie müssen vielmehr entlastet werden, damit sie sich auch eigene wichtige Themen suchen können. Und das kann dann ebenso Türkisch wie Ungarisch oder Thermodynamik oder Go sein.

  • L
    Leidkultur

    @ Murat Kurt:

     

    In den Klassen meiner Kinder lernen Kinder aus vielen Nationen (keine Türken), die alle neben Deutsch in der Schule auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Aber dieser Unterricht wird von den jeweiligen Eltern privat organisiert und bezahlt. Meine Kinder lernen auch mehr als die in der Schule angebotenen Sprachen, sie besuchen auch die Musikschule- alles privat organisiert und bezahlt. Mir geht es absolut gegen den Strich, dass sich eigentlich immer nur die Türken mit maßlosen Forderungen hervortun. Andere Ausländer kommen hierher, leben hier, arbeiten hier, haben Kontakte zu ihrer deutschen Umwelt und scheinen sich wohl zu fühlen. Und Die Türken? 2, und ein wenig % von der Gesamtbevölkerung, aber Forderungen stellen wie 80%. Und Özdemir betreibt auch nur Klientelpolitik, wie andere türkische Politiker auch. Ich glaube, der wurde von den Grünen nur aufgestellt, um eingedeutschte Türken als Wähler zu gewinnen.

  • U
    Unbequemer

    Na - das ist ja mal wieder ein speziell deutsch-grüner Vorschlag. Ich stelle mir vor, wenn ich nach Australien auswandere und dort dann von den Australiern verlange, es soll jetzt Deutsch als Fremdsprache in der Schule eingeführt werden. Und zwar möglichst so, daß alle anderen Deutsch lernen und ich so ums Englischlernen herumkomme.

     

    Das ist wieder ein Beispiel, wie entweder der Unwille, oder die Unfähigkeit einer Minderheit, die Sprache des Aufenthaltslandes zu lernen, auf dem Rücken der vorhandenen Mehrheit gelöst werden soll.

     

    Meiner Tochter (5 Jahre) bringe ich jetzt spielerisch die ersten Worte Englisch bei. Denn das begegnet mir als Techniker jeden Tag und ist ein Muß. Türkisch benötige ich nicht. Es spielt weder in der Wirtschaft, noch in der Wissenschaft eine entsprechende Rolle.

    Wenn ich im Beruf dieselbe Verweigerungshaltung hätte und auf deutsche Datenbücher und Manuals bestehen würde, würde der "Tross" einfach ohne mich weiterziehen. Man würde über mich nur den Kopf schütteln.

    Das mache ich auch über Leute, die hier leben wollen und sich nicht der Tatsache stellen, daß hier Deutsch gesprochen wird.

  • VB
    Volker B.

    Unsere Tochter kam mit einem Brief der Schulleitung nach Hause. Türkisch als 4. Fremdsprache wurde angeboten. Begründung: Bessere Integration der türkischen Kinder und besseres Verständnis der deutschen Kinder für die ausländischen Mitbürger.

     

    Mit Begeisterung wurde der Unterricht besucht, konnte man sich ja mit den türkischen Freundinnen unterhalten.

     

    Die Ernüchterung folgte bald. Türkische Elternteile und Vereine liefen Sturm gegen dieses in Deutschland damals einmalige Projekt. Den Kindern wurde verboten, den Kurs zu besuchen, aber damit nicht genug. Den türkischen Kindern wurde der Umgang mit den deutschen Kindern untersagt welche diesen Kurs besuchten. Nach nur einem halben Jahr wurde der Kurs wieder abgesetzt.

     

    Das war 1989 an einer Schule in der Kölner Innenstadt.

     

    Sollte Herr Özdemir erstmal seine Landsleute (oder so ähnlich) fragen, ob sie mit seinem Vorschlag einverstanden sind.

  • D
    Denninger

    Nur weil türkische Migranten die grösste Gruppe der Einwanderer bilden haben sie keinen Alleinvertretungsanspruch. Daher müssen alle Migrationssprachen berücksichtigt werden. Ach ja, und auch Sorbisch, Friesisch, Plattdeutsch und Dänisch als Minderheitensprachen.

    Oder sollte der Unterricht in Esperanto oder Volapük gehalten werden? Dann ist niemand im Vorteil.

  • JE
    Jan Engelstädter

    Das ist das Verlogene am "Vorschlag" Herrn Özdemirs: Er sagt "Migranten" und meint "Türken". Oder welchen Vorteil böte Türkischunterricht für junge Vietnamesen, Polen usw.?

    Wenn ich es richtig weiß, stellen türkische Staatsbürger unter den Migranten in Deutschland ein knappes Drittel. Das ist zwar die mit Abstand größte Gruppe, aber doch nur eine Minderheit.

    Ich vermute, der "Vorschlag" ist Schaufensterpolitik für die türkischen Medien in Deutschland.

    Schade um die Grünen!

  • E
    Etorre

    Das Angebot ist natürlich v.a. (nur?!) für Türken und Türkisch-stämmige Migranten gedacht. Ist es für diese Gruppe aber auch sinnvoll?

    Warum haben denn gerade Türken/Türkischstämmige Probleme in der Schule/auf dem Arbeitsmarkt? Weil sie die Landessprache eben nicht gut beherrschen (wie gut das Deutsch der Deutschen ist, ist auch noch eine Diskussion wert). Türkisch als Schulfach würde gerade noch mehr dazu führen, dass Deutsch in der Familie/der privaten Gruppe etc. an den Rand gedrängt wird, mit allen Problemen, die damit im Nicht-privaten verbunden sind. Und als Sprache ganz allgemein: Da wäre dann wohl Mandarin / Hindi / Arabisch kulturell, wirtschaftlich und allg. bedeutungsmäßig eher dran.

  • M
    mathias

    Na klar: Finnisch, Türkisch, Ungarisch sind wichtige Sprachen in und außerhalb der EU.

     

    Und dann gibt es noch die Weltsprachen Englisch, Russisch, Französisch und - groß im Kommen - Chinesisch. Und als ehemalige Kulturspache: Deutsch.

  • MH
    Markus Hill

    Irgendwie entsteht ein etwas schräger Eindruck durch solche "Bildungsideen". Die Bevölkerungsgruppe, die immer stärker in den Fokus der Mangeldiskussion gerät (ein gewisser Anteil der Türken, nicht alle Türken), wird durch solche Vorschläge nicht unumschränkt beliebter gemacht. Ein türkischer Freund sagte mir heute, dass man ggfs. ja türkisch gegen Bezahlung anbieten könnte. Auch eine Idee. Natürlich: Vorrang hat die deutsche Sprache wg. Ausbildungschancen etc., insofern erscheint die Idee wenig zielfördernd, wie immer: Wahlkampfgeplapper, auf dem Niveau: Bitte verschenkt auch den Pass, damit die Die Grünen wählen. Wie gesagt, langsam will man konstruktive Vorschläge hören. Beispiel: Türkische Eltern tauchen bei Lehrerabend nicht auf - welche Sanktionsmöglichkeiten gibt es? (Sozialhilfestreichung in Teilen, zumindest diskussionswürdig - übrigens auch bei bildungsfernen deutschen Familien genauso!). Hilfreich wäre auch die konstruktive Diskussion: Welche Einwandergruppe integriert sich gut, ohne die eigene Kultur und Sprache aufzugeben? Was können die "Problem-Türken" daraus lernen? Auch sollten sich selbernannte Migrantenvertreter einmal fair selber fragen: Was haben wir dazu beigetragen, dass das Ansehen der Türken in Deutschland rapide abnimmt? (Was nicht gerecht ist ggü. den integrierten, nicht bildungsfernen türkischen Bürgern - spricht man mit diesen, so schämen diese sich oft schon wg. der oben geführten Diskussion). So bekommt man bei der Integrationsdebatte die Kuh wohl schwer vom Eis.:-)

  • O
    Oli

    Als Deutscher mit Migrationshintergrund finde ich, dass eine Diskussion über solch ein Angebot an deutschen Schulen in einen größeren Kontext gefasst werden sollte. Es gibt erstens, wie im Artikel erwähnt, einfach wichtigeres in Sachen Bildung und zweitens ist die Frage nach Anerkennung der türkischen Sprache in der deutschen Gesellschaft eng verbunden mit der Frage nach einer erfolgreicher Integration und den damit verbundenen Anforderungen (z.B. Sprache) an beide Akteursgruppen und sollte nicht losgelöst von dieser betrachtet werden. Hier passiert meiner Meinung nach viel zu wenig. Die Diskussionen darüber, welche Forderungen an hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund gestellt werden und welche Bedingungen wiederum die Mehrheitsgesellschaft erfüllen muss, verläuft sich doch immer wieder im Sand... die Forderung nach Sprache, nach Identifikation...wo ist die offene Diskussion, die aber auch die Angebote, wie Sprachkurse und deren Finanzierungsmöglichkeiten, die Akzeptanz und Toleranz der Mehrheitsbevölkerung mit einschließt?? Türkisch als Unterrichtsfach kann, meiner Meinung nach, nur dann für alle nachhaltig gewinnbringend sein, wenn es in einem klar nachvollziehbaren und offen diskutierten Integrationsprozess/-konzept eingebunden ist.

     

    Als Beispiel: Wer hat beim Lesen dieses Artikels nicht darüber nachgedacht, wie interessant die deutsche Sprache für türkische Schüler in Neuköln sein wird, wenn auch die letzten in der Schule türkisch sprechen ;-p

  • EG
    Esther G.

    Lebenskunde versus Türkischunterricht? Das ist eine komische Einstellung zum Unterricht. Denn dann hat wohl das Schulkonzept grundsätzlich versagt, wenn es uns nicht mehr auf das Leben vorbereitet (wozu meiner Meinung nach auch die tükische Sprache sowie alle anderen europäischen Sprachen wie Englisch, Spanisch etc. zählen). Warum kann man denn nicht auch in Biologie Ernährungskunde (und Zubereitung!) einführen, im Fremdunterricht das gemeinsame Singen von Liedern, und dem homo oeconomicus sollte doch auch im Mathematikunterricht genügend Grundlagen geschaffen werden können?

  • HS
    Hans Stutz

    türkisch lernt man am besten in der Türkei!

  • TA
    Tante Anni

    Mit der selben Berechtigung und der gleichen Begründung könnte man Unterricht in Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Ungarisch, Chinesisch, Griechisch, Slovakisch, Serbisch, Polnisch, Indisch, Dänisch, Schwedisch, Japanisch und all den anderen Sprachen fordern, denn in Deutschland gibt es Migranten aus mehr als einer Nation, auch wenn diese seit geraumer Zeit am lautesten fordert (mit welcher Berechtigung eigentlich?!) und die Medienbericherstattung dominiert (warum eigentlich?!)...

     

    Wer die Kultur des Herkunftslandes der Eltern pflegen möchte, kann das auch in seiner Freizeit tun.

     

    Für die Jugend ist es wichtiger, erstmal richtig Deutsch zu sprechen und zu schreiben, damit sie in diesem Land, in dem sie geboren sind und leben wollen, einen Platz finden. Dann ist Englisch wichtig, um sich in der immer globaler werdenden Welt zurechtzufinden. Wer zusätzlich andere Fremdsprachen lernen möchte, kann dies auch außerschulisch tun.

  • X
    X-tian

    @ Murat Kurt

     

    Lieber Murat,

     

    natürlich will ich, dass meine Kinder die deutsche Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland, in meinem Land, gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet.

    Wichtig ist mir, dass meine deutschen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung an Deutschland nicht verlieren.

    Der Anspruch, den ich beschreibe, steht mir von Geburt an in diesem meinen Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann, ist es notwendig, dass die türkischen Einwanderer den Wunsch nach einer Nicht-Assimilierung der Migranten aufgeben.

    In der modernen Gesellschaft von Morgen wird die Doppelidentität schwerlich eine Rolle spielen. (Schizophrene gibt es genug.)

    Was ich für mich als Deutscher anstrebe, gestehe ich auch jeder anderen Kultur in der Türkei zu.

    Grüße,

    X-tian

     

     

    Hallo Murat - sehen Sie jetzt, was für einen Nonsense Sie da verzapft haben? (Ach ja, Ihre Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich verbessert.)

  • HK
    Henning Kullak-Ublick

    an der Freien Interkulturellen Schule in Mannheim (www.interkulturelle-waldorfschule.de) wird das schon mit Erfolg praktiziert. Auf der Webseite heißt es u.a.:

    "Die Mehrsprachigkeit der Kinder ist eine Chance, sich in verschiedene Kulturkreise einzuleben. Neben der Pflege der deutschen Sprache soll der Unterricht in der Muttersprache treten. Zudem wird eine Fremdsprache schon ab dem 1. Schuljahr angeboten. Ermöglicht wird der Unterricht mehrerer Sprachen von der Unterstufe an - wie langjährige Erfahrungen an Waldorfschulen zeigen - durch die besondere Methodik, die den Spracherwerb über die Nachahmung und künstlerisch-spielerische Elemente (rhythmische Verse, Rollenspiele, Theater) anlegt."

     

    In dem Buch "Schule ist bunt" kann man mehr erfahren.

  • BG
    Benedikt Gresser

    Es gibt Fremdsprachen, die Schüler brauchen, damit ihnen die Welt offen steht, und es gibt Sprachen, die je nach Interesse zugänglich sein können. Inzwischen ist fraglich, ob die Schulen die Grundausstattung zuwege bringen, die in anderen Ländern geleistet wird. Eine wuchernde Bürokratie hat auch in den Schulen für Zäune und Hürden gesorgt, die sich aus dem Bildungsauftrag nicht rechtfertigen lassen. Özdemirs Vorschlag sieht eher nach der Suche nach neuen Wählern aus, denn nach einem ernsthaften Integrationsversuch, wo er eher als eine Anmaßung ankommt und er seinen Landsleuten eher neue Ressentiments verschafft als Brücken baut.

    Fortschrittlich ist nicht dasselbe wie spektakulär und Angebote, die Kinder in interessanten Aufgaben zusammen planen und vorgehen lassen, werden schnell klar werden lassen, wie hilfreich eine gemeinsame Sprache für die Verständigung ist. Türkisch wird von manchen der Verfechter unverblümt als sprachliches Bollwerk benutzt , womit man sich ein Abschotten von der umgebenden Kultur erleichtert.

  • D
    David

    Holla die Waldfee... Schrieb der Verfasser des Artikel in nem früheren Leben vielleicht mal so Sachen wie: "So machen Sie aus Ihrem Kind einen Gewinner" ??

  • MK
    max kerkhoff

    das Contra ist vollkommen illegitim.

     

    zwar würde türkisch als weitere fremdsprache auch kosten aufwerfen, aber nur eine der zwei fremdsprachen ersetzen. die frage würde dann wohl eher sein: wohin mit den französischlehrern?

     

    ein weiterer, zumal motivierender, weil vorkenntnisse bestehen, spracherwerb wäre übrigens für leistungen in anderen fächern förderlich nicht hinderlich.

     

    auch russisch wird übrigens an manchen schulen regulär gelehrt.

  • WT
    Wilhelm Tenhaef

    Ich möchte nicht, dass uns Türkisch als Standardangebot erreicht. Bisher haben viele Türken - aus welchen Gründen auch immer - sich wenig um die deutsche Sprache bemüht. Deutsch ist mit die meist gesprochene Sprache in Europa. das wird viel zu wenig wahrgenommen. Eine Menge kultureller Dinge hängen mit ihr zusammen. Die dürfen durchaus erst einmal von Menschen, die bei uns leben, in unserer Sprache akzeptiert und respektiert werden.

     

    Wilhelm Tenhaef

  • JP
    Jacek Piech

    Sind Türken bessere Ausländer?

     

    Ich habe polnische Wurzeln und möchte, dass meine Kinder Polnisch auf der Schule lernen. Meine Frau kommt aus den Niederlanden und sie hätte gerne, dass sie Niederländisch lernen. Meine Freunde aus Süd-Korea hätten gerne Koreanisch und mein Nachbar der aus Ungarn kommt, wünscht sich Ungarisch.

     

    Sind Türken bessere Ausländer? Oder haben sie mehr Rechte, weil so viele in Deutschland sind? Oder, weil sie sich nicht integrieren wollen, geniessen sie einen Sonderstatus?

     

    Ich finde den Vorschlag von Herr Özedemir einfach nur unverschämt und arrogant, weil er dann nur die türkischen Interessen in Deutschland bedient und so sehe ich Herrn Özdemir auch an, nicht als jemanden, der die Migranten in Deutschland repräsentiert, sondern als jemanden, der türkische Interessen durchsetzen möchte.

     

    Schon der Vorschlag von Herrn Özdemir hat in alle Deutlichkeit offenbart, was sich hinter der schwäbischen Fassade verbirgt.

  • T
    Tamara

    Jawohl, Deutsche, lernt türkisch..und russisch...und...damit ihr integriert hier weiter leben könnt. Wieso sollen 'Zuwanderer' Deutsch können, wenn's auch anders herum geht. Und da gibt's den Vorschlag der Kontingentierung von Arbeitsplätzen, der besonderen Förderung der Migrantenkinder...´Gut, dass es keine Benachteiligten und eigentlich Hilfebedürftigen der hier geborenen gibt! Und wenn, sind die halt selber schuld, gell. Klartext: es reicht auch mal!

  • K
    Krause

    @Murat Kurat

    Sie sind ein schönes Beispiel türkischer Ethnozentrik verbunden mit sportlich vorgetragenen Forderungen. Ich wüßte nicht, dass die Bewohner mit Ndh einen Anspruch gegen den deutschen Staat auf Pflege ihre kulturellen, religiösen und sprachlichen Wurzeln haben. Großzügig auch, dass Sie diesen Anspruch allen anderen Kulturen zugestehen. D.h. der deutsche Staat muss nach Ihrer Ansicht zukünftig auch die russischen, thailändischen, spanischen, italienischen etc. Wurzeln pflegen - und wer soll das bezahlen? Etwa Die türkischen Hartz IV Empfänger (3o%)? Deutschland ist ja neuerdings ein Einwanderungsland und in Einwanderungsländern wie Kanda oder USA wird so etwas leider nicht angeboten. Aber ich bin mir sicher, dass der türkische Staat dafür Sorge trägt, dass die armenische, kurdische und griechische Bevölkerung ihre sprachlichen etc. Wurzeln pflegen kann. Haben Sie eigentlich auch mal darüber nachgedacht, warum sich ausschließlich die türkische Bevökerungsgruppe über die angebliche Assimilation beschwert? Diese übertriebene Pflege der türkischen Herkunft und das mangelnde Interesse an Deutschland ist m.E. der Hauptgrund für die derzeitigen Integrations- und Schulprobleme der türkischen Minderheit.

  • MK
    Martina Klebes

    Ich bin absolut gegen Türkischunterricht an Schulen. Ich will keine Parallelgesellschaft.

    Was jemand in seinen eigenen vier Wänden macht, ist seine Sache, aber nicht im öffentlichen Bereich. Dies ist dies immer noch Deutschland. Türkisch ist international irrelevant. Wer es lernen möchte kann dies gerne privat tun, genau so wie Arabisch, Polynesisch etc.

  • FM
    Fred Meier

    Fremdsprachen sind wichtig, aber bitte erst dann wenn die grundlegenden Defizite des Unterrichts einigermassen abgebaut worden sind. Und dann neben Englisch, Französisch und Spanisch als Zusatzangebot Türkisch? Hocharabisch machte Sinn. Das wird von Tanger bis Karatschi, bis fast zum Kongo und in Teilen Suedostasiens wenigstens in Dialektvarianten gesprochen.

     

    Gruss Fred

  • J
    Johanna

    P.S.:

     

    Irgendwie sehe ich den Zusammenhang der Blut-und-Boden-Staatsanghörigheit mit dem Erlernen von Fremdsprachen nicht... Es wird in französischen Schulen keineswegs "nur Französisch" angeboten. Fremdsprachen sind dort auch reguläre Schulfächer...unglücklicherweise sollen Fremdsprachenlehrer dort nachdrücklich besser Französisch als beispielweise Englisch sprechen können...dies spiegelt sich dann häufig im Unterricht wieder, wenn Grundschülern falsche Ausprache beigebracht wird, weil es äußerst selten vorkommt, dass Muttersprachler unterrichten.

     

    Und noch etwas "Sprache der Nation" = lächerlich! Nationen sind nicht zwangsläufig auf Sprache, Ethnie oder Blutsverwandschaft basiert, sonder imaginäre Gemeinschaften, die zusammen leben wollen und deswegen sind Nationen auch vergänglich (siehe Renan). In Frankreich coexistieren schließlich auch verschiedene Sprachen (Baskisch, Okzetanisch, Elsässisch, Bretonisch...). Und man denke nur an die Schweiz: Nation: ja; eine Sprache: nein.

    Bevor man also wild mit Begriffen um sich schmeißt, erst einmal überlegen was sie bedeuten.

  • DR
    Dr. Robb Kvasnak

    Bei uns in den USA gibt es das Konzept von "Heritage Languages" also eine Förderung der Sprachen, die unsere Schüler von Zuhause in die Schule bringen. Wir habe in einigen Schulen jetzt Sonderkurse für Muttersprachler verschiedener Sprachen, damit sie in der Muttersprache auch eine akademische Sprache erlernen können. Wir haben nicht die Vorstellung, die in Deutschland herrscht, nämlich dass es nur einen Unterrichtsplan für das ganze Land gibt. Was in Hawai'i unterrichtet wird unterscheidet sich von dem, was bei uns hier in Südflorida unterrichtet wird. Wir haben hier eine Schule, in der haitianisches Kreol unterrichtet wird wogegen in Hawai'i hat man das Kai Aupuni Programm, oder Unterricht in der Landessprache von Hawai'i. Bei den nationalen SAT Tests (Zutritt zur Uni) punkten die Kinder von dem Kai Aupuni Programm höher als ihre nur englischsprechenden Landsleute.

    Als ich in Deutschland lebte, habe ich mit dem Erwerb des Türkischen angefangen. Dies öffnete mir ganz andere Türen als Französisch oder Norwegisch (die ich auch gelernt habe).

  • J
    Johanna

    Pro- und Kontraargumentationen liefern beide gute Wege, um Integration zu födern. Es wäre schön diese zu verbinden. An meiner Schule wurden Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Griechisch angeboten. Aufgrund akuten Lehrermangels konnten allerdings die letzteren beiden nicht unterrichtet werden. Aber anstatt dass die Landesregierung (NRW) sich darum kümmert, führt sie das Blitzzentralabitur und Abschlussprüung am Ende der 10. Klasse ein. Aha. Wie sollen denn gute Leistungen erzielt werden, wennn die Ressourcen fehlen bzw. nicht genügend gefördert und unterstützt werden? Besonders der sprachliche Bereich ist essentiell in der heutigen Arbeits- und auch Studienwelt. Nicht umsonst studiere ich komplett auf Englisch. Besonders schade finde ich es, dass an den unterschiedlichen Schulformen ein unterschiedlicher Fokus auf diesen so unabdinglichen pädagogischen Zweig gelegt wird. So lernen an der Hauptschule zwar alle Schüler Englisch, aber es wird nicht allen von ihnen so weit nahegebracht und in der Qualität unterrichtet, dass sie sich damit auf dem Arbeitsmarkt behaupten könnten. Man denke nur an die Werbung "Do you speak English?" - "Yes." -"Would you sell business secrets?" -"Ehm...yes?" ... Liebe Politiker, fangt doch endlich an in die Bildung zu investieren, und anschließend in Reformen die dazu dienen, diese Bildung zu überprüfen....

  • MS
    Michael S

    Warum kein Türkisch? Wenn man sich das Interview von Cem Özdemir in voller Länge ansieht, dann wird doch eines klar: Es geht nicht um die Privilegierung von türkischen Migranten, sondern um die Chance, dass gerade Menschen, die in ursprünglich nicht-deutschen Familien aufwuchsen, ihren Sprachenbonus besser ausnutzen können sollten, in dem sie die Sprache auch "richtig" lernen. Wieviele türkischstämmige können die Sprache nicht schreiben oder nicht richtig sprechen. (Das ist bei Rußlanddeutschen nicht anders.)

    Und die deutsche Gesellschaft hätte auch wirtschaftlich was davon, wenn man sich mal die Handelsbilanzen zwischen Deutschland und Ländern wie Rußland oder der Türkei ansieht: Bessere Sprachkompetenzen, bessere Beziehungen!

  • MK
    Murat Kurt

    Natürlich will ich, dass meine Kinder die türkische Sprache in der Schule erlernen. Ich will, dass meine kulturellen, religösen und sprachlichen Wurzeln in Deutschland gepflegt werden. Dazu ist die Schule am besten geeignet. Wichtig ist mir, dass meine türkischen Nachfahren ihre kulturelle Identität und Bindung zum Heimatland Türkei nicht verlieren. Der Anspruch den ich beschreibe steht mir von Geburt an in diesem Land zu. Damit ich diese Werte aufrecht halten kann ist es notwendig, dass die deutsche Mehrheitsgesellschaft den Wunsch nach Assimilierung der Migranten aufgibt. In der modernen Geselschaft von Morgen wird die Doppelidentität (Zum Beispiel sowohl deutsch als auch türkisch) gang und gebe sein. Daran müssen sich eben auch die Schulen anpassen. Was ich für mich anstrebe gestehe ich auch jeder anderen Kultur in Deutschland.

    Grüße

  • T
    Thomas

    Klar, auf jedenfall. Die Schulen haben ja auch genug Kapazitäten dafür. Und Geld für die Ausbildung und Lehrmaterialien haben wir ja auch im Überfluss. Natürlich, genug Lehrer haben wir auch.

     

    Denken die eigentlich auch mal nach? Wenn unsere Kinder und Jugendlichen selbst kaum deutsch sprechen, geschweige denn englisch, dann sollte man nicht drüber nachdenken ein weiteres Fach an Schulen zu bringen, sondern mehr Geld, mehr Lehrer, kleinere Klassen, ausgewogenere Stundenpläne.

     

    Ich finde, dass daran gearbeitet werden sollte, anstatt eine Diskussion loszutreten, die zwar sinnvoll sein könnte, aber im Moment absolut unnötig ist.

     

    Grüße

  • ST
    Sigrid Thiede

    Warum wird egal wo immer nur das "ja" und "nein diskutiert. Warum lässt man nicht die Schüler entscheiden, ob sie Türkisch lernen wollen oder nicht. Die Länder sollten den Schulen die Freiheit lassen, die 2. und 3. Fremdsprache selber aussuchen und anbieten zu können. Wenn die Schüler das Angebot annehmen ist es doch positiv zu bewerten und wenn sie es nicht annehmen, sollte man es nicht negativ bewerten.

    Im Zuge der Integration finde ich die Idee gut. ( obwohl ich CDU-Wähler bin ;-))

    Also, nicht schwarz-weiß malen, sondern ausprobieren. Deutschland kann nur gewinnen!

  • VR
    Volker Rotter

    Schauen wir doch mal nach Frankreich, von dem wir den Abschied von der Blut-und-Boden-Staatsangehörigkeit abgeschaut haben. Es ist ganz einfach: Arabisch wird nirgends angeboten, sondern nur Französisch. Denn Französisch ist die Sprache der Nation. Außerdem, wenn schon denn schon, dann auch Kroatisch, Polnisch, Russisch und was weiß ich noch alles.