piwik no script img

VorschauPunk kann weiter

■ Barbara Manning & The Go-Luckys! spielen im Lagerhaus

Es wird Barbara Manning nicht gerecht, wenn man lediglich aufzählt, mit wem sie schon alles gespielt hat. Zugegeben: Die Liste ist beeindruckend. Auf „Barbara Manning sings with the Original Artists“ spielt sie mit (und neue Kompositionen von) Stuart Moxham (Young Marble Giants, The Gist) und Jon Langford (Mekons, Three Johns). Auf „In New Zealand“ tauchen neben der nahezu kompletten Weirdo-Low-Fi-Punk-Pop-Elite Neuseelands (u.a. David Kilgour und Chris Knox) auch die Wüstenrocker John Convertino und Joey Burns, heute Kern von Calexico, auf. Diese Namen markieren grob, in welchem Spannungsfeld sich Mannings Musik bewegt.

Das Entscheidende ist allerdings, dass, egal mit wem sie gerade spielt, die Musik doch unverkennbar ihre eigene ist. Und das konstant seitdem sie Ende der 80er mit ihrer Pop-Punk-Band World Of Pooh die Herzen der Indie-Rock-Fans eroberte.

Im Zuge des kurzlebigen San Francisco-Hypes um 1993 wurde sie dann auch mit dem Label Neo-Folk versehen. Das wird ihr aber genauso wenig gerecht wie die Kategorie Singer/Songwriter. Denn auch in ihren sanftesten Songs schimmert die gute alte Punk-Sensibilität durch, die jeden Beigeschmack sentimentaler Nabelschau verhindert. Sicher, der Beziehungsalltag füllt einen Großteil ihrer Texte, behandelt wird er aber immer mit einer gewissen Kantigkeit. Umschreibungen, so präzise und lakonisch wie die meist kurzen, kompakten Songs. Für die einfache, leicht angeraute Darbietung sorgt sie selbst an der Gitarre, sowie ihre neue Band, die Go-Luckys!, die sich komplett in den Dienst ihrer Lieder stellt. Dieter Wiene

Barbara Manning & The Go-Luckys! spielen am Mittwoch, den 21.11. ab 20 Uhr im Lagerhaus Kioto

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen