piwik no script img

Vorhang zu

Im Februar wurde noch mit einem kleinen Beckett-Festival unverzagt der 50. Geburtstag gefeiert, jetzt droht das Theater im Zimmer zu schließen: Morgen will Gerda Gmelin, Tochter des Gründers Helmuth Gmelin, Schauspielerin und seit 1959 Prinzipalin des Theaters, Kultursenatorin Christina Weiss den Entschluß mitteilen, die Pforten im März dichtzumachen. Als Grund nannte die 79jährige geringen Zuschauerzuspruch. „Nicht alles Geld der Welt kann uns helfen, wenn die Leute nicht kommen. Die wollen lieber leichte Unterhaltung“, zitiert die Welt Gmelin in der gestrigen Ausgabe. Weitere Auskünfte will das Theater in Pöseldorf nicht vor einer für nächste Woche terminierten Pressekonferenz geben. Wenn Gmelin, die das Ende des mit 700.000 Mark subventionierten Hauses schon manchmal heraufbeschworen hat, es ernst meint, schließt das letzte traditionsreiche Hamburger Privattheater, dessen künstlerisches Profil so eng an eine Person gebunden ist. Ihr strenges Festhalten am anspruchsvollen, realistisch-psychologischen Theater gegen alle Zeitläufte war bewundernswert entschieden; aber diese Unwilligkeit zur Öffnung könnte auch das Schicksal besiegelt haben. ck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen