Vorgestellt: Gut gewaschen
■ Michael Schmid-Ospach soll Radio Bremen in die Zukunft führen
Er wurde gerade für drei weitere Jahre zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen gewählt, da erhielt Michael Schmid-Ospach gestern noch eine Personalnachricht in eigener Sache: Die Findungskommission, die seit vier Wochen nach einem neuen Intendanten für Radio Bremen (RB) sucht, will den stellvertretenden WDR-TV-Chef am 17. März dem Rundfunkrat zur Wahl vorschlagen. Es soll sechs weitere ernsthafte Kandidaten gegeben haben. „Ich habe mich sehr darüber gefreut“, sagte Schmid-Ospach auf taz-Anfrage.
„Er ist mit allen Wassern im schwierigen ARD-Geschäft gewaschen“, lobt CDU-Landeschef Bernd Neumann den Kandidaten und nimmt in Kauf, daß Schmid-Ospach auf „SPD-Ticket“ Karriere macht. Auch andere heben seine genauen ARD-Kenntnisse hervor. Wie berichtet, hatten die Ministerpräsidenten eine Entscheidung über die Fortführung des ARD-Finanzausgleichs auf Herbst vertagt. Es komme jetzt darauf an, Radio Bremen in dieser Zeit wieder unentbehrlich zu machen, so lauten die Erwartungen im Rathaus und in den RB-Gremien.
Mit seiner Zusage, sich der Wahl zu stellen, dürfte Schmid-Ospach ARD-internen Spekulationen ein Ende machen: Durch den Weggang des ARD-Koordinators Günter Struve ist dessen Posten frei. Der gebürtige Heidelberger Schmid-Ospach war dafür im Gespräch. Auf den Fall, daß Schmid-Ospach bis zur Wahl im Bremer Rundfunkrat einen anderen Job annimmt, ist die Findungskommission nicht vorbereitet. ck
P.S.: Lästermäuler im WDR nennen Michael Schmid-Ospach „MS Null“. RB-Verwaltungsratschef Thomas von der Vring nennt die ARD einen Schlechtschwätzerverein.
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