piwik no script img

Vorerst kein Umzug

■ Kritik am Zwischenbericht der Bundestagskommission

Berlin/Bonn. Die Konzeptkommission des Bundestags legte gestern dem Parlament seinen zweiten Zwischenbericht zum geplanten Umzug von Bonn nach Berlin vor. Darin heißt es, es habe sich „als nicht möglich erwiesen, die Arbeitsfähigkeit von Parlament und Regierung in nur vier Jahren herzustellen“. Dies war in dem Beschluß des Bundestags zur „Vollendung der Einheit Deutschlands“ vom 20.Juni 1991 verlangt worden.

Die Vorsitzende der Konzeptkommission, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, verwahrte sich gegen die in sich widersprüchlichen Vorwürfe, der Umzug werde künstlich verzögert oder überstürzt angegangen. „Die Bevölkerung kann sich auf unsere Beschlüsse verlassen.“

Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer sagte, die beiden Wettbewerbe für den Umbau des Reichstagsgebäudes zum Sitz des Parlaments und des benachbarten Geländes im Spreebogen lägen im April oder Mai 1993 vor. Die beiden SPD-Abgeordneten Franz Müntefering und Peter Conradi kritisierten den Beschluß der Regierung, zehn Ministerien in Berlin anzusiedeln und acht in Bonn zu belassen. Die PDS-Abgeordnete Siegrun Klemmer bemängelte den Plan, den Ministerien entweder in Bonn oder in Berlin eine zweite Dienststelle einzurichten, als „unsinnig“ und im Widerspruch zum Berlin-Beschluß. ap

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen