: Vorentscheidung über besetzte Sprengel–Fabrik
■ Sanierungskommission beschließt den Abriß bei fünf von sieben besetzten Gebäuden / Entscheidung jetzt in den Ratsgremien
Hamburg (taz) - Bunkerstimmung im hannoverschen Rathaus: Verschanzt hinter Absperrungen und geschützt von einer Hundertschaft Polizei fällte die Sanierungskommission Nordstadt am Donnerstag eine Vorentscheidung über die Räumung der besetzten Sprengel–Fabrik (taz vom 8.2.88). Mit den Stimmen der SPD und bei Enthaltung der CDU beschloß die Kommission den Erhalt von nur zwei der sieben besetzten Gebäuden. Was die übrigen angeht, so sieht der Antrag statt Abriß „Schaffung von Grün– und Sielflächen“ vor. Die Grün– Alternativen hatten schon vorher unter Protest den Sitzungssaal verlassen. Rolf–Dieter Uetzmann, Berater der Betroffenen, sieht durch diese Entscheidung die Bürgerbeteiligung ausgehebelt und mahnte vergeblich, eine Denkpause einzulegen. SPD–Vertreter Werner Helwig erwiderte darauf, die Besetzer und die übrigen Interessengruppen sollten gezwungen werden, sich zu bewegen. „Ihr werdet euch ganz schön Ärger einhandeln!“, rief einer der Besetzer in der von vielen Zwischenrufen begleiteten Diskussion. Rund hundert Besucher verfolgten die Sitzung im Mosaiksaal des Rathauses. Jetzt entscheiden Bezirksrat und die zuständigen Ratsgremien, was mit der besetzten Schokoladenfabrik passieren soll. th
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen