: Vor zehn Jahren
Ralf Fücks, politischer Kopf der Grünen, verließ vor zehn Jahren Bremen Richtung Bonn als Sprecher der Bundes-Grünen. Nach fünf Monaten fragte die taz nach, was er bewegt habe. Fücks antwortete ernüchtert: „Wenn ich diese Vorstellung gehabt hätte, über den Bundesvorstand den Kurs der Grünen zu lenken, dann hätte ich sie in diesen viereinhalb Monaten deutlich relativieren müssen. Ich wollte Impulse setzen. Auch das erweist sich als mühsam ...“
Fücks sah eine „Identitätskrise der Opposition, soweit sie aus der linken Tradition kommt ... denn die alten Leitbilder sind rettungslos zerfressen und wir können keine Systemalternative gegenüber dem Kapitalismus mehr formulieren. Vielleicht sind wir zu sehr im Oppositionsdenken festgefahren und trauen uns nicht mehr die Kühnheit zur Gestaltung der Gesellschaft zu.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen