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Vor zehn Jahren

„Gesamtschule Mitte startet in Bau-Ruine“, das war die Schlagzeile der Bremer taz vor zehn Jahren. Der Schulbehörde war die Zustimmung zu dieser Gesamtschule neuen Typs geradezu abgetrotzt worden durch massiven Elternwillen. Das Geld für die Renovierung des Gebäudes verweigerte die Behörde. Zwei Stunden bemühte sich damals der Stadtteilbeirat Östliche Vorstadt um Aufklärung und – scheiterte. Keiner ist schuld, dass die neue Schule zwischen Pappkartons und Sperrmüll-Mobiliar Premiere feiert. Schulleiter Armin Stolle hatte der Bildungsbehörde den dringenden Sanierungsbedarf seiner Schule geschildert und ein Wunsch-Raumplankonzept vorgelegt. Die Schulbehörde hatte das Hochbauamt informiert, und das plante und plante. Am Schulgebäude passierte bis zum ersten Schultag jedenfalls nichts. Der Schulverwaltungs-Vertreter gegenüber den zehn Beiratsmitgliedern und rund 80 interessierten Anwohnern: „Ich darf bitten, mit meiner kurzen Auskunft zufrieden zu sein. Wir müssen uns eben in Geduld fassen.“ Eltern-Initiativen-Sprecherin Irmy Blekker: „Ich seh schon, die Behörde rechnet anscheinend damit, dass auch beim nächsten GSM-Jahrgang die Eltern zunächst mit Farbeimern in die Schule kommen und den Pinsel selbst schwingen.“

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