piwik no script img

Vor zehn Jahren

Vor zehn Jahren wurde noch richtig mit „Offenem Visier“ Krieg gespielt im Bremer Umland. Erfolgreich, so berichtete stolz der Oberstleutnant Reimann vom 1. Korps beim Abgesang vor Journalisten, hätten die 39.000 Männer fünfeinhalb Tage lang geübt. Das Manöver habe nur 25 Millionen Mark gekostet. Mehr als zwei Millionen Mark davon bekamen übrigens Bauern für „Flurschäden“. Courage bewies ein Familienvater aus Ottersberg, der zwei Panzerführer nächtens aus einer Wohnsiedlung ausweisen wollte. Zwei Leopardpanzer hatten zu solch später Stunde mit heulenden Motoren die BewohnerInnen aus dem verdienten Schlaf gerissen. Als die Kriegshelden sich weigerten zu verschwinden, zeigte er sie an wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Lärmbelästigung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen