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Vor zehn Jahren

Tausende DDR-Bürger fuhren vor zehn Jahren spontan in den Westen – die durften zum ersten Male in ihrem Leben auf dem Kudamm shoppen gehen oder West-Verwandte besuchen. Überhaupt nicht mitfreuen konnte sich damals der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Paul Tiefenbach. Er verbreitete eine Erklärung, in der es hieß: „Der DDR-Führung riet der Abgeordnete zu internationaler Solidarität. Sie solle den Bevölkerungsschwund durch großzügiges Aufnehmen von Flüchtlingen aus der Dritten Welt ausgleichen.“ Zudem, so berichtete die taz vor zehn Jahren über die Erklärung des Grünen-Politikers, würden Wiedervereinigungsträume ab einem gewissen Ausländeranteil in der DDR schnell stillschweigend in der Schublade verschwinden. Selbst die „lange ersehnte Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft“ wäre dann nur eine Frage der Zeit, freute sich der Abgeordnete – die Bundesrepublik könnte ja sonst den neuen DDR-Bürgern nicht den BRD-Pass verweigern.

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