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Vor zehn Jahren

Bremens Berufs-Politiker, zumindest soweit sie aus den herrschenden Kreisen der Bremer SPD stammen, sollten sich daran gewöhnen, ihr Geld gelegentlich auch wieder durch ehrliche Arbeit zu verdienen. Einhellig haben die Steintor-GenossInnen vor zehn Jahren beschlossen: Zwei Legislaturperioden müssen für einen SPD-Bürgerschaftsabgeordneten genug sein.

Mit einer in den Parteistatuten verankerten Pflicht zur beruflichen Weiterbildung während der Abgeordneten-Arbeit wollten die Genossen sich künftig vor DauerparlamentarierInnen aus Bequemlichkeit und – am Ende – Alternativlosigkeit schützen und Platz für parlamentarischen Nachwuchs aus den eigenen Reihen schaffen.

Dass der Kampf gegen die Versuchungen des Parteifilzes so alt ist wie der Filz selbst, wusste auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende im Steintor, Reinhard Werner: „Wir haben nicht die Illusion, dass wir uns mit unserem Vorstoß schon bis zur Kandidatenkür für die nächste Bürgerschaftswahl 1991 durchsetzen werden.“ Aber bis 1995 sah er für seinen Vorstoß eine Chance.

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