: Vor uns die Sintflut
■ Katastrophale Schäden in Italien, Schweiz und Austria
Wien/Bern/Mailand (ap) - Nach der Sintflut vom Wochenbeginn normalisiert sich die Lage in den betroffenen Berggebieten Österreichs, der Schweiz und Norditaliens am Mittwoch nur langsam. Den Unwettern waren mindestens acht Menschen zum Opfer gefallen. Die Zahl der Todesopfer könnte sich auf mehr als 15 erhöhen, da noch zahlreiche Personen vermißt werden. Zahlreiche Straßenverbindungen sind noch unterbrochen, und die entstandenen Schäden werden als katastrophal eingestuft. Sie könnten die Milliarden–Mark–Grenze überschreiten. Im österreichischen Ötztal und Stubaital herrscht weiterhin Katastrophenstimmung. Im Bundesland Salzburg wurden mehr als 160 Alpinisten mit Hubschraubern evakuiert. Das Bundesheer richtete eine Luftbrücke ein, um abgeschnittene Gebiete zu versorgen. Auch in der Schweiz war die Armee in der durch die Unwetter entstandenen Wüste aus Schlamm und Geröll im Einsatz. In der Schweiz sind Armee und private Helfer noch immer pausenlos im Einsatz, um ganze Ortschaften von Schlamm und Geröll zu befreien. Auch mußte die Versorgung abgeschnittener Gebiete sichergestellt werden. Die entstandenen Schäden in der Schweiz werden von den Versicherern als katastrophal eingestuft. Behörden sprechen von mehreren hundert Millionen Franken. Auch in Norditalien entspannt sich die Lage nur langsam. Die von dem nach einem Erdrutsch im Juli entstandenen Stausee im Veltlin–Tal ausgehende Gefahr gilt noch nicht als gebannt. Vorsorglich sind rund 20.000 Menschen aus 21 Dörfern evakuiert worden. Sollte sich die Situation verschlechtern, so müßten nach Angaben der Behörden weitere 28.000 Menschen evakuiert werden. Meteorologen befürchten neue Regenfälle am Wochenende.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen