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■ Vor dem Ibero-Amerika-Gipfel in Kuba
Auf diesem gepflegten Thronsessel von 1791, der heute im Museum von Havanna steht, hat nie ein spanischer Monarch Platz genommen. Juan Carlos war am Sonntag der erste spanische König, der der einstigen Kolonie Kuba aus Anlass des Ibero-Amerika-Gipfels einen Besuch abstattete. Spanien verdrängte 1999 erstmals die USA vom Platz des größten Investors in Lateinamerika.
Am Tag vor dem Gipfel haben sich Dissidenten der Karibikinsel mit Gipfelteilnehmern getroffen. Die Begegnungen wurden von dem führenden Demokratie-Aktivisten Elizardo Sanchez als „beispielloses Ereignis“ bezeichnet. Sanchez forderte die kubanische Führung zur Einführung des Pluralismus, zur Respektierung individueller Freiheit und zur Freilassung aller politischen Gefangenen auf. Er verurteilte zugleich das US-Embargo gegen sein Land. Staatschef Fidel Castro hatte gedroht, wer den Gipfel störe, müsse mit harten Strafen rechnen. Laut Sanchez wurden im Vorfeld des Gipfels dutzende Regimekritiker festgenommen. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ hat die fehlende Pressefreiheit in vielen Teilnehmerstaaten beklagt. In Peru, Mexiko und Kolumbien sei sie massiv bedroht, in Kuba existiere sie gar nicht. Vier Journalisten befänden sich dort in Haft, fünf seien gerade festgenommen worden, 50 seien permanent bedroht. Offizielles Thema des Gipfels sind die Folgen der Globalisierung, daneben werden der Fall Pinochet, die Menschenrechte in Lateinamerika und das seit 37 Jahren andauernde US-Embargo eine Rolle spielen.
epd/AFP/taz / ‚/B‘ Foto: AP
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