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Von wegen "wertkonservativ"

■ betr.: "Allparteienregierung", Leserbrief von (...), taz vom 5.5.92 und Bericherstattung über den Parteitag von Bündnis 90

betr.: „Allparteienregierung“, Leserbrief von Herman Benz,

taz vom 5.5.92 und Berichterstattung über den Parteitag vom Bündnis90

Am 5.5.92 faselte Herman Benz, Mitarbeiter der Grünen Villingen- Schwenningen, in einem Leserbrief von „den vielen Vorteilen einer Allparteienregierung“. Wie fortschrittlich, welch eine demokratische Chance! Eine Reformkoalition aus Grünen, Reps und anderen in einem Allparteien-Kabinett zur nationalen Rettung. Wie heldenhaft!

Wer diesen Beitrag unter „ein nicht ernstzunehmender Basisvertreter meldet sich zu Wort“ abbuchen wollte, wurde einige Tage später eines Besseren belehrt. Nach geplatzten schwarz-grünen Träumen in Baden-Württemberg trockneten die Tränen der enttäuschten Grünen beim Lesen der Berichte über den Parteitag des Bündnis90 bestimmt schnell, bietet sich doch jetzt bundesweit die Möglichkeit, ein „wertkonservatives Bündnis“ zu schmieden und mit Hilfe des Bündnis90 die restlichen linken Inhalte der Grünen zu beseitigen.

Antje Vollmer: „Wir müssen den Bruch mit den Wertkonservativen der ÖDP wieder kitten!“ Von wegen „wertkonservativ“! Die taz begreift es zwar auch nicht, aber Vollmer will nichts anderes als eine Brücke zu ökoimperialistischen und ökofaschistischen Positionen wie sie von der ÖDP trotz formaler Abgrenzung zu anderen rechtsextremen Parteien nach wie vor vertreten werden.

Günter Nooke vom Bündnis90 am 4.5. im 'ND‘: „Unser Bündnis für Ökologie und Demokratie kann kein linkes Projekt sein. Deshalb sind die Stimmen aus dem Linken Forum bei den Grünen völlig irrelevant.“ Recht hat er. Arne Timmermann,

Oliver Gorewitz,

Ökologische Linke, Hamburg

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