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Von der Malediktologie

Potsdam (dpa/bb) – Fluchen gehört zur Alltagskultur: In Potsdam führte die Sprachwissenschaftlerin Karin Büchle jetzt unter dem Motto „Mit Schimpf und Schande“ in die Welt des Schimpfens ein. „Aggressive Sprachhandlungen sind universell und international“, stellt die Malediktologin fest. Über die Kulturgrenzen hinweg existieren Fäkalienausdrücke ebenso wie sexuelle Anspielungen. Eine sprachwissenschaftliche These besage zudem: „Vor allem das, was in einer Gesellschaft oder Religion am stärksten tabuisiert ist, bringt die härtesten und verletzendsten Wörter hervor.“ Blasphemische Flüche seien vor allem in katholischen Gegenden zu hören. In indianischen Sprachen und bei den Russen oder Kubanern gebe es viele Ausdrücke, die die dort sehr wichtige Ahnen- und Mutterverehrung aufs Korn nehmen. Gefährlich ist fremdsprachiges Fluchen. „Es funktioniert nur, wenn beide Seiten die Schimpfworte verstehen, sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen“, so Büchle. Die Australier haben längst reagiert: Sie bieten Einwanderern „Fluchkurse“ an.

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