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Von der Generation Kohl lernen, heißt saufen lernenSchlachtrösser des Trunkes

NEUSTADT/BERLINdpa/taz| Ungeraucht dünsten die Menthol-Kippen vor sich hin, seit ihr letzter Endverbraucher Helmut Schmidt die Segel strich. Ungetrunken möpselt der Bourbon im Glas, seit auch Lemmy, der Helmut Schmidt der Rockmusik, seinen Bass an den himmlischen Nagel hing. Und zuletzt gab auch noch der ehrwürdige Polytoxikomane David Bowie auf. Sogar auf den rockstarfernen Pfälzer Weinbautagen machen sich die verschreckten Erbauungsmittelproduzenten Absatzsorgen: „Was ein bisschen wegbricht, ist die Generation, die den Wein quasi täglich konsumiert hat“, beobachtete der zuständige Weinflüsterer Jürgen Oberhöfer. Denn mit den jungen Nippern ist kein Staat zu machen, während ein Schlachtross des Trunkes wie Helmut Kohl die Pfalz noch eigenmündig in die Gewinnzone soff. Doch derlei Opfermut ist der jungen Brut fremd – ihnen gilt bloß die eigene schnöde Gesundheit.

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