Von Rügen lernen : Vorbereitet auf den Vogel-Virus
Noch hat die Vogelgrippe Hamburg nicht erfasst: In keinem der bis gestern vom Hygiene-Institut untersuchten 146 Vogelleichen wurde das Virus nachgewiesen. In der Hansestadt waren in den vergangenen Tagen 600 tote Tiere eingesammelt worden, von denen viele aber zu verwest waren, um noch analysiert zu werden.
Trotzdem laufen die Vorbereitungen für den Fall einer Ausbreitung der Geflügelpest bis nach Hamburg auf Hochtouren. Sollte der Erreger bei einem Tier festgestellt werden, werde eine Drei-Kilometer-Sperrzone um den Fundort eingerichtet werden, kündigte Gesundheitsbehördensprecher Hartmut Stienen an. Aus diesem Gebiet dürfe dann kein Nutzgeflügel mehr herausgebracht werden. Für den Fall notwendiger Massentötungen habe die Stadt bisher zwei Container angemietet. Nach Angaben von Stienen gibt es etwa 15.000 gefiederte Nutztiere – Hühner, Enten, Gänse und Truthähne – in Hamburg.
Gesundheitssenator Jörg Dräger (parteilos) erklärte, die Bundeswehr werde auch bei Ausbruch der Vogelgrippe in Hamburg „nicht eingesetzt“. Polizei und Feuerwehr würden ausreichen. Ein zehnköpfiger Krisenstab bewerte die Entwicklung in Hamburg täglich neu. Berichte über eine mögliche Absage der Fußball-WM hält Dräger für „unnötige Panikmache“. Hamburg sähe „keine Notwendigkeit, die Spiele abzusagen“.
Die von Hamburg angelegten Vorräte des antiviralen Medikaments „Tamiflu“ bezeichnete der Senator als „angemessen“. Sollten bei der Gesundheitsminister-Konferenz höhere Quoten festgelegt werden, werde man sich anschließen. Gemäß einer Vorgabe der Konferenz hat die Stadt „Tamiflu“-Vorräte für 4,5 Prozent der HamburgerInnen sowie für alle Sicherheits- und Ordnungskräfte angelegt. mac