■ QUERBEET: Von Hexen und Mühlen
Mystische Mühlen – eine in unserer Zeit fremd gewordene Gattung. Oder vielleicht doch nicht, wahrscheinlich gibt es sehr wohl noch manch verschwiegenen Ort, an dem sich erlesen Gesonnene treffen – oder jene, die sich als solche definieren. In einer Mühle jedenfalls treffen sich regelmäßig – in dem Stück Kirina in der Mühle der Macht, einem laut Vorankündigung „musikalischen Jugendabenteuer frei nach Motiven der Krabat-Sage“ – während des Dreißigjährigen Krieges regelmäßig eine Handvoll Jugendlicher, die am Rande der Gesellschaft stehen, heimat- und rechtlos sind und wenigstens momentweise eine Ahnung von Geborgenheit erfahren wollen. Dem Meister der schwarzen Magie sind sie treu ergeben, wollen vielleicht auch nicht recht sehen, welcher Art die Geschäfte und welchen Gehalts die Reden des Meisters sind – und schmälern kann die Begeisterung anscheinend auch nicht die Tatsache, dass einmal jährlich ein Geselle sterben muss, damit sich die Mühle weiter dreht. Und noch ein Handicap gibt's: Kirina kann in der Mühle nämlich keine Zuflucht finden, sondern wird als Mädchen flugst der Hexerei verdächtigt und gerät unaufhaltsam in ganz andere Dimensionen der Mühlen der Macht. Erzählt wird das Stück, so die Vorankündigiung, in einer Mischung aus Reim und „jugendlicher Alltagssprache“.
Sonnabend, 17 Uhr, Theater Zeppelin, Kaiser-Friedrich-Ufer 27
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