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Von Agora-Phobie bis Zöliakie

■ Die Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationsstelle - SEKIS wurde fünf Jahre alt / Seit der Gründung im Dezember 1983 wurden rund 30.000 Menschen mit Hilfe von Senatsknete beraten

Von Agora-Phobie bis Zöliakie

Die Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationsstelle - SEKIS

wurde fünf Jahre alt / Seit der Gründung im Dezember 1983

wurden rund 30.000 Menschen mit Hilfe von Senatsknete

beraten

Aus einer Initiative Berliner Selbsthilfegruppen vor fünf Jahren entstanden, wendet sich SEKIS an alle, die für sich oder andere Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe im Gesundheits- oder Sozialbereich suchen. Den fünften Geburtstag von SEKIS nahmen die Mitarbeiterinnen zum Anlaß in einem „round-table„-Gespräch mit Senatsvertretern, Dozenten der FHSS, Betroffenen, dem Berliner Ärztekammerpräsidenten Huber u.a. Bilanz zu ziehen.

SEKIS wird mit 500.000 Mark pro Jahr vom Senator für Gesundheit und Soziales gefördert. Seit der Gründung 1983 wurden bei SEKIS mehr als 30.000 Menschen beraten oder an Gruppen vermittelt und ca. 210 Selbsthilfegruppen gegründet. Von der Gesprächsgruppe „Frauen ab 50“ über die „Agora -Phobie-Selbsthilfegruppe“ bis zur „Deutschen Zöliakie -Gesellschaft“ reicht das Spektrum der angebotenen Themengruppen. Außerdem werden Informations- und Diskussionsveranstaltungen wie z.B. „Methodische Fragen der Selbsthilfe- und Projektarbeit“, „Frauen und Sucht“ oder „Ein-Eltern-Familie - Chance oder Defizit“ durchgeführt.

Um stadtteilbezogene Selbsthilfegruppen zu fördern, wurden neun Selbsthilfe-Kontaktstellen in den Bezirken gegründet. Die anfängliche Befürchtung, die Regionalisierung führe zu einem Rückgang des Interesses an der „SEKIS-Zentrale“, hat sich nicht bestätigt. Gerade dadurch, daß das Netz der Beratungsstellen vergrößert wurde, konnten mehr Menschen angesprochen werden. Am Ende der Bilanz stand der Hinweis auf eine Stellenkürzung: Zum 1. Januar 1989 soll eine der sieben Stellen in der SEKIS-Zentrale gestrichen werden.

Johannes Kramer vom Senator von Gesundheit und Soziales begründet das mit den gestiegenen Kosten. Es werde nicht gekürzt, aber die „persönliche Situation“ der Mitarbeiterinnen habe zu einer Erhöhung der Ausgaben geführt. Auf die Frage, was er mit „persönlicher Situation“ meine, stellt sich heraus: Einer Mitarbeiterin „mußte“ ein Schwangerschaftsurlaub bezahlt werden, andere Mitarbeiterinnen rutschen aufgrund ihres Alters in höhere Tarifgruppen. Claudia Seiring

SEKIS, Albrecht-Achilles-Str. 65, 1/31, Tel.:892 66 02.

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