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Vom Bunker auf die Bühne

Spielzeit, beginne: Das Bremer Theater räkelt sich schon

Am Samstag schaltet das Bremer Theater in den zweiten Gang. Mit der Wiederaufnahme von „All inclusive“ nimmt der Kulturkoloss langsam weiter an Fahrt auf, bevor am 13. September mit dem „Troubadour“ die offizielle Spielzeiteröffnung gefeiert wird.

Die mit Abstand größte Ästhetik-Einrichtung im Land Bremen hat in den letzten Jahren einen speziellen Rhythmus entwickelt, um sich nach der Sommerpause wach zu schütteln. Noch im August schickt man das gesamte darstellende Personal in den Bunker „Valentin“, wo es sich mit den „Letzten Tagen der Menschheit“ warm spielen kann.

Und muss. Denn in dem alten Nazi-Gemäuer pflegt es trotz der sommerlichen Jahreszeit kalt und feucht zu sein. Um den Krankheitsstand (auch im Publikum) gering zu halten, beendet man die Unternehmung also Anfang September mit einer vorgezogenen Wideraufnahme in den diversen eigenen vier Wänden.

Während man bisher mit der jeweils erfolgreichsten Musiktheater-Produktionen der vorhergehenden Spielzeit starten konnte („Pique Dame“, „Cabaret“),ist es diesmal „nur“ ein Liederabend: „All inclusice“ im Schauspielhaus, die „lockere Inszenierung eines Ferienclubs“.

Hintergrund ist die Raumknappheit im Ausweichquartier am Richtweg. Dem Musicalbau fehlen Flächen hinter und seitlich der Bühne, die für parallel laufende Inszenierungen aber als Lagerplätze unabdingbar sind. Diesem Umstand ist auch geschuldet, dass es diese Saison weniger als die gewohnten 630 Aufführungen geben wird. Mit 26 bleibt die Zahl der Premieren jedoch auf konstant hohem Niveau. Und als Ersatz-Gang dient eine deutlich erhöhte Anzahl von Gastspielen. Henning Bleyl

Wer bis zum 31.10. ein Abo bucht, bekommt eine „Cabaret“-CD geschenkt. Und kann eine Berlin-Reise gewinnen. Infos: ☎ (0421) 36 53 344