■ McCash Flows Orakel: Volles Pfund
Trotz heftiger Interventionen der Bank of England rutschte der Wechselkurs des englischen Pfunds in der letzten Woche über drei Mark. Auf diesen starken Aufschwung reagierte die Londoner Börse am Freitag mit einem massiven Kurseinbruch, sinkende Export–Aussichten ließen den Financial–Times–Index um 22,4 Punkte (auf 1.449) fallen. Am Montag hat sich die Lage in London aber wieder konsolidiert, die Kurse schloßen gut behauptet. Die mit der Pfundstärke einhergehende Labilität des Dollars sorgte am deutschen Aktienmarkt für Unsicherheiten, doch obwohl die US– Währung unter 1,66 DM abrutschte, zeigten sich die Kurse widerstandsfähig. Einige Titel, vor allem aus dem Konsum–Bereich (Asko, Massa, Karstadt), konnten sogar kräftig anziehen, in der Vorwoche hatten einige Börsendienste diese Aktien zum Kauf empfohlen. Außer diesen Sonderbewegungen tat sich in der neuen Börsenwoche bisher wenig, Grund ist die Schlange, auf die das europäische Börsen–Kaninchen wieder einmal starrt: die neuen Zahlen der US–Handelsbilanz, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Sollte sich die defizitäre Deal–Statistik der USA etwas aufhellen, so steht an den deutschen Börsen weiterhin gute Stimmung ins Haus, fallen die Zahlen über Erwarten schlecht aus, so dürfte die nach durchweg freundlichem Februar und März ohnehin anstehende Korrekturphase einsetzen. Ebenfalls auf die Stimmung drücken könnten die Erwägungen Stoltenbergs, die restlichen 16 Prozent Beteiligung des Bundes an VW noch vor Ostern zur Zeichnung anzubieten, im Gespräch ist ein Ausgabepreis zwischen 220 und 225 DM. Wenn aber schlechte Nachrichten aus USA die Börsen in den Keller ziehen, könnten die Privatisierungspläne einmal mehr aus taktischen Gründen hintan gestellt werden.
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