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Volle Telefonversorgung bis zum Jahr 2000

■ Für die DDR der heiße Draht: Fernmeldesatellit „Kopernikus 2“ in Betrieb genommen

Bonn (dpa) - Die Bundespost rechnet damit, daß die Telefonversorgung in der DDR im Jahre 2000 etwa das gleiche Niveau hat wie in der Bundesrepublik. Wie der Vorstandsvorsitzende des Bundespostunternehmens Telekom, Helmut Ricke, am Montag in Bonn mitteilte, sieht das Ausbaukonzept seines Hauses, „Telekom 2000“, in den nächsten sieben Jahren die Einrichtung von 7,2 Millionen neuen Telefonanschlüssen in der DDR vor. Auf einer Pressekonferenz zur Inbetriebnahme des am 25. Juli gestarteten Fernmeldesatelliten „Kopernikus 2“ sagte Ricke, zum Ausbau des Fernmeldewesens in der DDR würden rund 55 Milliarden Mark benötigt. „Kopernikus 2“ werde vorübergehend dazu benutzt werden, die schweren Mängel in der Fernmeldeversorgung in der DDR zu überbrücken. Aufgrund besonderer Anstrengungen sei es gelungen, die Zahl der für das ganze Jahr 1990 geplanten Telefonleitungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR bereits jetzt zu erreichen. Deshalb könne die Zahl in diesem Jahr weiter erhöht werden.

Das für Satelliten zuständige Telekom-Vorstandsmitglied, Gerd Tenzer, rechnet damit, daß bis zum Jahresende in der DDR rund 100.000 neue Telefonanschlüsse eingerichtet werden können. Die jährliche Zuwachszahl werde sich dann bald auf 1,5 Millionen Anschlüsse steigern. Das Konzept Telekom 2000 sehe darüber hinaus für die DDR 68.000 Münz- und Kartentelefone sowie 360.000 Telefaxanschlüsse bis 1997 vor. Außerdem seien 2,2 Millionen Kabelfernsehanschlüsse und ein flächendeckendes Mobilfunknetz vorgesehen. Tenzer verwies darauf, daß der Bundesrepublik mit den beiden Kopernikus -Satelliten nun ein komplettes nationales Satellitensystem zur Verfügung stehe. Während „Kopernikus 1“ ausschließlich der Übermittlung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen diene, biete „Kopernikus 2“ auch die Möglichkeit der Übertragung von Daten und Telefongesprächen. Da jedoch die Übermittlung von Telefongesprächen über Satelliten auf die Dauer zu teuer wäre, sei ein rascher Ausbau des Telefonnetzes in der DDR notwendig.

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