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■ Volkszählung auf türkisch65 Millionen Bürger unter Hausarrest

Ankara/Berlin (AFP/taz) – Die türkische Regierung hat die Bevölkerung des Landes gestern wegen einer Volkszählung für 14 Stunden unter Hausarrest gestellt. Die rund 65 Millionen Bürger durften ihre Wohnungen zwischen fünf Uhr morgens und 19 Uhr nicht verlassen. Ausgenommen waren nur einige Berufsgruppen wie Ärzte, Journalisten und Polizisten. Jeder Haushalt sollte von zwei Regierungsbeauftragten besucht werden, die insgesamt 61 Fragen stellen mußten.

„Das ist eine ziemlich primitive Art der Erhebung“, räumte der für Statistik zuständige Staatsminister Mehmet Batalli ein. Die Fragen dienten neben der Statistik auch für die Wahlregister. Batalli hoffte, daß die 14. Erhebung seit Bestehen der Türkischen Republik auch die letzte dieser Art sei. Beim nächsten Mal sollten Computer den Arrest überflüssig machen. Fragen nach ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit wurden nicht gestellt, getreu dem Credo von Republikgründer Atatürk, daß es in der Türkei nur Türken gebe.

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