: Volk begehrt Flugplatz
■ Freiburger stimmen gegen Schließung
Freiburg (taz) – 71 Prozent der FreiburgerInnen sagten am Sonntag ja zum örtlichen Flugplatz. Die rot-grüne Gemeinderatsmehrheit hatte zuvor dessen Schließung angeordnet, weil er laut, gefährlich und überflüssig sei. CDU und „Freie Wähler“, die mit je einem Fluglehrer im Gemeinderat vertreten sind, hatten mit einem Bürgerbegehren gekontert.
Doch in der Öko-Hauptstadt Freiburg war sogar hier die Ökologie das wohl entscheidende Argument der Fluglobby gewesen: Nur so könne eine Bebauung der 70 Hektar großen Freifläche verhindert werden. Dabei hatte der Gemeinderat bereits eindeutig beschlossen, das umstrittene Areal auch ohne Luftverkehr unbebaut zu lassen. Weil die FlugplatzgegenerInnen mehrheitlich daheim geblieben sind, ist die Stimmbeteiligung zu niedrig, als daß das Bürgerbegehren rechtlich bindend wäre. Aber so wirkt das Stimmverhältnis um so eindeutiger, so daß heute der Gemeinderat voraussichtlich die Schließung des Flugplatzes revidieren wird. Damit scheint gesichert, daß „Freiburger Kinder auch morgen noch Flugzeuge sehen können“. So lautete – im Ernst – einer der Slogans der Fluglobby. Christian Rath
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