Kommentar: Vögel sind schuld
■ FDP-Wirtschaftssenator verteidigt sich
Es wird Wahlkampf, das verdirbt sie politischen Sitten - insbesondere scheint das für den FDP-Wirtschaftssenator zu gelten. Daß in einem Naturschutz auch die dort rastenden Vögel geschützt werden sollen, ist für Menschen in ausgeglichenen Lebenslagen kein größerer Skandal. Für diejenigen, die nicht beim Namen genannt werden wollen und die Sache dem Weser-Kurier - „blankes Entsetzen“ - exklusiv zugetragen haben, scheint das nicht zu gelten.
Aus nachvollziehbarem Grund: Das Wirtschaftsressort hat Mühe, aufzuzeigen, was außerhalb vollmundiger Ankündigungen denn bewirkt hat zur Sanierung der bremischen Finanzen. Der Rückenwind, den die Neugründung AfB in Wirtschaftskreisen bekommt, beweist ja für die FDP nur eines: Ihre Rolle als Wirtschaftslobby hat sie ohne Erfolg gespielt hat. Und da sie ein liberales Profil nie gezeigt hat in der Bremer Ampel, bläst der Wahl-Wind mitten ins Gesicht.
Was naheliegender als blankes Entsetzen über 200 Meter Vogelschutz zu verbreiten, wenn man dafür über die Subventions-Forderungen des Vulkan-Verbundes für die Bremerhavener Werften schweigen kann? Zum Beispiel.
Wenn sich der Rauch verzogen hat, werden wir wissen: Schuld daran, daß der FDP-Wirtschaftssenator nicht viel zustande gebracht hat in der vergangenen Legislaturperiode, hat die Vogelschutz- und die „Flora-Fauna“-Richtlinie. Klaus Wolschner
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