: Vier gegen Schönberg
■ Seveso-Fässer: Zeugen werden verhört
Die Schweriner Staatsanwaltschaft will wegen des Dioxin-Verdachts auf der Mülldeponie Schönberg vier Augenzeugen vernehmen. Die Männer wollen bei der Vergrabung der 41 hochgefährlichen Seveso-Fässer auf der Mülldeponie vor den Toren Lübecks dabei gewesen sein. Bei den Zeugen handelt es sich um einen Ingenieur, einen Bagger- und ein Lastwagenfahrer. Sie waren der Bürgerinitiative „Gegen die Giftmüll-Deponie Schönberg“ von dem vierten Mann genannt worden, der ebenfalls an der Einlagerung der Fässer beteiligt gewesen sein will.
Christian Arndt von der Bürgerinitiative sagte, dieser Mann habe sich in der vergangenen Woche gemeldet und die weiteren Personen genannt. Sie hätten alle mit der Vergrabung der Dioxin-Fässer zu tun gehabt. Die Giftfässer wurden nach Aussagen des Mannes, der seine Identität nicht preisgeben wollte, unmittelbar neben dem drei Hektar großen Deponie-Gelände gelagert, das derzeit mit geophysikalischen Methoden nach den Fässern abgesucht wird. Oberstaatsanwalt Ernst Jäger kündigte außerdem die Vernehmung von früheren Stasi-Mitarbeitern in Schönberg an. Bislang gebe es aber keine Hinweise, die auf eine Lagerung der Fässer auf Europas größter Müllhalde schließen lassen.
Der belgische Europa-Abgeordnete Paul Staes, dessen Behauptung, die 41 Giftfässer seien in Schönberg, vor drei Wochen für Aufregung sorgte (taz berichtete), soll noch im November vor dem Schweriner Untersuchungsausschuß vernommen werden. lno
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