: Viel Ruhe, wenig Ordnung
Mehr für Ruhe als für Ordnung hat jahrelang ein 40 Jahre alter Polizeiobermeister in Großefehn (Kreis Aurich) gesorgt. Diebstahlsanzeigen und Bußgeldverfahren ließ der Beamte teilweise unbearbeitet in den Schubladen liegen. Er wurde jetzt vom Dienst suspendiert. Wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt wurde Strafantrag gestellt, bestätigte gestern der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Aurich, Volker Kluwe.
Nach seinen Angaben ist vermutlich Überlastung die Ursache für das Verhalten des Beamten, der die ländliche Polizeistation bis Ende vergangenen Jahres allein betreute. Einige Straftaten könnten nicht mehr verfolgt werden, weil sie verjährt seien. Offenbart habe sich der mit 22 Dienstjahren als erfahren geltende Kollege seinen Vorgesetzten nicht. Erst bei einer Routinekontrolle im April sei der Staub auf den alten Akten aufgefallen. Mögliche Versäumnisse von Vorgesetzten bei der Aufsicht seien jetzt ebenfalls Gegenstand der disziplinarischen Untersuchungen, teilte die Polizeiführung mit. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
