Video der Woche: Wald retten? In die Dusche pinkeln!
Die brasiianische NGO SOS Mata Atlàntico setzt sich für den Schutz des Regenwaldes ein. Mit einem Animationsfilm will sie dazu ermutigen, aus Umweltschutzgründen doch beim Duschen Wasser zu lassen.
Soll der Planet gerettet werden, sind es die vielen kleinen Taten, die zählen. Unter diesem Postulat startete die brasilianische Nichtregierungsorganisation SOS Mata Atlàntica schon im Frühjahr die Kampagne "xixi no banho". Sie soll die Brasilianierinnen und Brasilianer dazu ermutigen, unter der Dusche zu urinieren - und zwar aus ökologischen Gründen. Nach Berechnungen der Organisation spart jede Person, die es einmal am Tag vermeidet, die Klospülung zu drücken, um stattdessen das Duschwasser zu benutzen, bis zu 12 Liter vom kostbaren Nass, das summiert sich übers ganze Jahr gerechnet immerhin auf 4.380 Liter.
Die Organisation will mit ihrer Kampagne demonstrieren, wie leicht es für jede und jeden sei, etwas zum Schutz des Atlantischen Regenwaldes beizutragen. Dieser zog sich einst über 3.000 Kilometer entlang der Atlantikküste Brasiliens, fiel aber im 20. Jahrhundert zumeist dem Zuckerrohr- und Kaffeeanbau zum Opfer - weshalb gerade mal noch 7 Prozent seiner ursprünglichen Fläche übrig geblieben sind. Doch auch diese sind durch das Wachstum der Megastädte Rio de Janeiro und Sao Paolo bedroht.
Jetzt hat SOS Mata Atlàntica, um ihre Kampagne weiter in Schwung zu bringen, einen kurzen Trickfilm produziert, der übers Internet verbreitet wird und schon auf verschiedenen brasilianischen TV-Kanälen lief. Er zeigt diverse Comic- und Filmfiguren hinterm Duschvorhang. Auf einer Internetseite, die ebenfalls zur Unterstützung der Kampagne dient, will die NGO Skeptiker von jeglichen Zweifeln befreien, in dem sie klarstellt, dass der Urin, der zu 95 Prozent aus H2O besteht, sofort durch das laufende Duschwasser entsorgt wird - ohne schlechten Geruch und gesundheitliche Risiken. Vorausgesetzt, der oder die verrichtet ihr Geschäft zu Beginn der Körperreinigung. OP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!