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Video der WocheDas Second Life des Brian

Im Netz kursiert ein neu vertonter Ausschnitt aus dem Kult-Film „Das Leben des Brian“ von Monty Python. Doch nicht die Römer sind diesmal der Gegner, sondern Google.

Zu allem entschlossen: Die Anti-Google-Fraktion in der finalen Planungsphase des Überfalles. Bild: Screenshot YouTube

Hurra! Nach Wochen der sich wiederholenden Diskussionen gibt es endlich wieder einen erwähnenswerten Beitrag zur Google-Street-View-Debatte. Im Internet kursiert ein knapp vier Minuten langer, neu vertonter Ausschnitt aus dem Monty-Python-Filmklassiker „Das Leben des Brian“. Während die Protagonisten in der ursprünglichen Fassung des Filmes gegen die römischen Besatzung revoltieren, lehnen sie sich in der aktuellen Version gegen Google auf.

„Die Server hacken, den Hauptspeicher verringern, Stoppschilder davor anbringen und unsere Forderungen darauf zementieren“, lautet der ausgeklügelte Plan, mit Hilfe dessen die Umstürzler Google dazu zwingen möchten, ihre „Schnüffeleien“ einzustellen. Und natürlich trägt Google allein die Verantwortung dafür, dass es nun mit dem Tode bedroht wird, so der Anführer der Bande.

Auf die eher rhetorisch gemeinte Frage jedoch, was das Unternehmen jemals Sinnvolles getan habe, fällt den Oppositionellen plötzlich so einiges ein. Doch schlussendlich einigt man sich: Bis auf die Suchmaschine, ein großes Email-Konto, den Online-Kalender, Google Earth, die Open Source-Philosophie und einige unbedeutende weitere Errungenschaft hat Google absolut nichts für die Menschheit getan. Und jetzt auch noch Street View...

Eine erste Protestaktion immerhin war ein volles Erfolgserlebnis, wie eine Botin plötzlich verkündet. Denn die Botschaft der Bande wurde veröffentlicht, „in allen Zeitungen der Welt, mit riesigen Fotos von unseren Häusern.“ Dem Überfall auf Google kann also nichts mehr im Wege stehen...

Die Persiflage dürfte die Meinung eines Großteils der Netzgemeinde widerspiegeln, der die zunehmend kleinkarierte und hitzig geführte Debatte um Google Street View sowie die Verteuflung des Unternehmens kaum nachvollziehen kann. Das Portal GoogleWatchBlog.de zeigt sich bereits begeistert und bezeichnet das Filmchen als „gelungene Abwechslung zum ständigen Street View-Bashing.“ An der öffentlichen Meinung in Deutschland jedoch dürfte auch dieses Video wenig ändern.

Zur guter Letzt noch eine Information für alle Verschwörungstheoretiker: Python ist nicht nur Montys Nachnahme, sondern ebenfalls die Bezeichnung für eine bekannte Programmiersprache, die auch von Google verwendet wird. Der Erfinder von Python arbeitet für Google.

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14 Kommentare

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  • F
    Felix

    Echt geiles Video!

    Man kann nur hoffen, das jemand die Idee aufgreift und ein Video mit verständlichen Stimmen ins Netz stellt. Ein Großteil der ziemlich witzigen Dialoge gehen schlichtweg in der Stimmverzerrung unter. Schade

  • P
    Peacewood

    Mal ernsthaft, es ist doch absolut lächerlich, dass bei allen Dingen, die Google so macht, ausgerechnet darüber eine hitzige, öffentliche Diskussion geführt wird, ob es vertretbar ist, dass die Fassade meines Hauses einfach öffentlich von jedem betrachtet werden kann.

    Na wo kämen wir denn da auch hin, könnte jeder Dahergelaufene sehen, wie ein Haus von außen aussieht.

     

    Da müssen wir doch schleunigst ein Gesetz einführen, dass jedem Hauseigentümer das Recht gibt, die Veröffentlichung seiner Hausfassade zu verbieten.

    Würde sich unsere Medienlandschaft doch wunderbar verändern, so voller unkenntlich gemachter Hausfassaden in Zeitungen und Zeitschriften, in TV-Reportagen, in Filmen und Fernsehserien.

     

     

    Neben dieser frevelhaften Missachtung der Rechte wehrloser Hausfassaden, ist es ja geradezu eine Bagatelle, dass Google massenhaft sensible, personenbezogene Daten sammelt.

     

    Letztendlich wäre es doch auch nur blinder Aktionismus, würde man per Gesetz verhindern, dass riesige Sammlungen von Personendaten aufgebaut werden.

     

    Wie nützlich solche Datensammlungen auch für eine Staatsführung mal sein können, haben die Chinesen ja bereits vorgemacht.

  • A
    andrew

    Mein Gott ist das dämlich. Interessant, was Nerds so für Humor haben...

  • H
    Harry

    Das Video ist ja inhaltlich echt witzig, aber die Stimmen sind zum Teil kaum erträglich.

  • SA
    schönundgut aber

    ...aber warum taucht denn nun bei google, wenn man nach "paul wrusch taz" sucht, just der beitrag zur letzten fsa10 demo nicht auf?

     

    (noch kann man froh sein, dass man ergebnisse findet, wenn man zum beispiel sowas eingibt wie "Wo bleiben denn nun die Namenschilder, Herr Glitsch?", aber ob da morgen auch noch Ergebnisse sind?)

     

    (achso, aufmerksam geworden auf die lücke bei google in bezug auf den genannten beitrag bin ich, weil ich mal nach "wikinews030" gegoogelt habe, und da stand unter einem beitrag mal ein hinweis. dass der artikel bei google im netz fehlt. wenn man andere suchwörter eingibt, spuckt google den beitrag endlich aus, aber "paul wrusch taz" sieht man nur artikel zu iphone und so sachen. wie gesagt, erfahren über google: "wikinews030")

  • G
    groovejunkie

    Sieht für mich ganz stark nach viralem Marketing aus. Jedenfalls echt blöde Stimmen, hatte mir mehr erhofft.

     

    Tss

  • PP
    peter pop

    wie waers mit nem link??

  • K
    knotenpunkt

    Google hat sich reichlich, zu seinem eigenen Vorteil, an Open Source bedient, aber hat es uns weder "gebracht", noch teilt es den Geist dieser Bewegung. Die überwiegende Software von Google bleibt nach wie vor proprietär und Open Source wird nur dann genutzt, wenn es einen wirtschaftlichen Nutzen hat.

  • HB
    Hans Bert

    Reichlich alberner Artikel mit reichlich albernem Aufhänger zu einem reichlich albern diskutierten Thema.

  • K
    Kelta

    Link zum Video wäre nett gewesen.

  • S
    Schroedingers

    "Die Persiflage dürfte die Meinung eines Großteils der Netzgemeinde widerspiegeln, der die zunehmend kleinkarierte und hitzig geführte Debatte um Google Street View sowie die Verteuflung des Unternehmens kaum nachvollziehen kann."

     

    Dazu haette ich jetzt doch sehr gerne die Quellenangaben und Zahlen.

     

    Meine Freunde und ich zaehlen uns durchaus auch zur Netzgemeinde - doch niemand von uns findet eine Kritik an der zunehmenden Akkumulation persoenlicher Daten bei einem internationalen Unternehmen als fragwuerdig - im Gegenteil: solche Kritik spiegelt zumindest mal einen Hauch buergerlicher Freiheiten in unserem Denken wider, aehnlich der Kritik an S21.

  • D
    Dirk

    "Bis auf die Suchmaschine, ein großes Email-Konto, den Online-Kalender, Google Earth, die Open Source-Philosophie und einige unbedeutende weitere Errungenschaft hat Google absolut nichts für die Menschheit getan. Und jetzt auch noch Street View..."

    Mailen, Suchen und Termine festhalten geht alles auch ohne Google und ist ganz sicher nicht Googles Erfindung. Der Dienst an der Menschheit ist nicht ganz so offenkundig, wie behauptet. Dass die Open-Source Philosophie auf Google zurückgeht, war mir neu. Aber bei all den Diskussionen um Street View bleibt doch eine Frage offen: wofür soll das eigentlich gut sein? Hat das irgendeinen Sinn? Bringt es einen Vorteil? Oder kurz gesagt: was soll das? Weshalb man es besser lassen sollte, ist mir wohl klar, aber einen guten Grund, weshalb man alle Strassen möglichst der Welt erfassen sollte ... ich hab noch keinen gehört und gelesen. Zugegeben: ausser Voyeurismus. Vielleicht kann mir das jemand erklären? Mir fällt immer nur globale Spitzelei ein, aber weil Google ja ein braver Riese ist, kann's das ja wohl nicht sein. Aber was sonst?

  • H
    Hauke

    Wenn man Monopolkapitalismus im Ausmaß von Google gut findet, und Bereit ist, einem Unternehmen mit dieser Macht, das von reinen Gewinn/Machtinteressen geleitet ist seine gesamte Online-Privatsphäre anzuvertrauen... dann gibt es natürlich nichts auszusetzen, stimmt.

     

    Zu allen Google Diensten gibt es ordentliche alternativen. Und den Mist mit der Open Source Philosophie - dass ich nicht lache. Wenn man betrogen wird, wird dies nicht dadurch besser, dass der Betrüger bereit ist, dem Betrogenen zu erklären wie er ihn betrügt.

     

    Google hat das Leben nicht besser gemacht. Man muss nur weniger denken.

  • DT
    dot tilde dot

    schon beim original von monty python ist ja so schön, mit wieviel witz darauf hingewiesen wird, wie selbstgerecht man werden kann, wenn im kampf gegen unterdrückung und um emanzipation ein klarer gegner ausgemacht ist. je aussichtsloser, desto besser.

     

    das neu vertonte video ist wirklich klasse. der witz hilft sehr, die nötige selbstkritik aufzubringen, um sich wirklich angemessen mit den themen auseinander zu setzen.

     

    (das alles gilt übrigens trotz männlicher form oben auch für frauen und männer, die gerne frauen wären).

     

    .~.