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Video der WocheIm Bann des Todessterns

Mit Star-Wars-Avancen lenkt VW von zu hohen CO2-Emissionen ab. Greenpeace dreht den Spieß um und versucht den Konzern auf die gute Seite der Macht zu bringen.

Hissen auf dem VW-Todesstern ein Banner: Greenpeace-Aktivisten. Bild: Screenshot Youtube

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10 Kommentare

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  • HH
    Horst Horstmann

    Enzo Aduro argumentiert zwar 1:1 wie ein Autolobbyist, hat aber leider recht: VW hat da sehr viel investiert und kann tolle Kisten bauen. Allein die Kundschaft kaufte sie nicht. Dann aber schreibt er:

     

    "Das ist dem Kunden vorzuwerfen. Nicht den Autokonzernen. Wie sowieso immer der Kunde schuld ist, nie die Autofirma."

     

    Soll das ein Witz sein? Sond die Autobauer der neue unfehlbare Papst?

     

    "Firmen sind primär dazu da Gewinne zu erwirtschaften sonst verschwinden Sie."

     

    Nein. Firmen sind auch der Gemeinschaft verpflichtet. Firmen sind dazu da, den Menschen zu dienen und zwar mit nützliche Produkten, die den Planeten auf lange Sicht am Leben lassen. Und sei es allein deswegen, dass auch die Kinder noch diese Produkte kaufen können.

    Ihre Aussage lässt eher vermuten, dass Sie Aktien bei VW besitzen und Gewinne sehen wollen.

     

    Immerhin heißt eine AG in Frankreich Societe anonyme, was die Konstruktion klarstellt: Anonyme Besitzer möchten ihr investiertes Geld vermehrt sehen.

    Diese Anonymität führt zu einem Verantwortungsverlust. Profit ist klar den Interessen einer Gesellschaft vorzuziehen.

     

    Im Grunde sind es viele kleine anonyme Enzo Aduros, die in der Darth Vater Maske mit ihren Profitforderungen die Erde mehr und mehr - sicher auch via BMW USW.. jaja - zugrunde richten, und sich auch noch im Recht wähnen.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Manuel Bärenz

    OK die Masse der kunden ist natürlich Anonym, aber der einzelne nicht!

    Aber das der Lupo und der A2 "Alibimodelle" waren glaube ich nicht, da hat sich VW eine betriebswirtschaftliches blaues Auge eingefangen. Würden Sie nur solche Autos bauen wie Sie vorschlagen würde einfach nur VW pleite gehen. Somit bleibt es dann am Ende eben doch beim Kunden: Er muss die dinger nachfragen und kaufen. Aber wenn die Autos keiner kauft dann ist es schon seltsam von den Firmen zu verlangen das sie welche anbieten. Man kann von der Politik verlangen das sie die großen Autos verbieten, aber nicht von den Firmen das Sie selbstmord begehen.

     

    @Simon

    Das mit dem Lobbying ist natürlich ein Argument. Aber auch da frage ich mich ob VW da besonders heraussticht oder nicht.

     

    Ich wollte natürlich auch nicht den Spot an sich kritisieren, er passt ja und ist lustig. Aber der Einschätzung das die VW der "Bösewicht" unter den Autoherstellern ist, stimmt einfach nicht. Fast in jeder Größenklasse ist ein Auto aus dem VW Konzern das sparsamste.

    Zu den USA -von dort kommt ja der Spot ja auf- ist es auch so, das das Benzin dort dermaßen billig ist, das kein Kunde bereit ist Geld für teure Verbrauchsreduzierende Technologien auszugeben. Deshalb gibt es umgerechnet einen Passat ab umgerechnet 14.000 Euro, hier muss man 10.000 mehr hinlegen. Dafür ist dann natürlich dort auch die Verbrauchstechnik aus den 90ern drin.

  • F
    Filmschnecke

    Alle neueren Filme von Lucasarts sind so schlecht, daß sie als die dunkle Seite des Kinos bezeichnet werden müssen.

    Dann lieber einen VW fahren.

  • N
    NukeFromOrbit

    Herr Lohbeck von Greenpeace setzt hier definitiv die falschen Prioritäten. Dass Autos weniger Sprit pro Kilometer verbrauchen, sollte man als Umweltschutzorganisation nicht als Ziel verfolgen, denn es hat noch nie zu weniger Gesamtverbrauch geführt. Man studiere die entsprechende Seite zum Thema Rebound-Effekt bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Rebound_(Ökonomie)).

  • S
    Simon

    @Enzo Aduro: Du hast nur teilweise recht. Klar produzieren einge andere Firmen Autos mit höherem Verbrauch. Darum geht es aber nur teilweise. VW hat den Anspruch in wenigen Jahren der größte Autohersteller der Welt zu werden. Damit können hier schon kleine Veränderungen große Auswirkungen haben.

    Der Hauptpunkt der Kampagne ist aber, dass sich VW massiv Einfluss nimmt um stärkere europäische Klimaschutzziele zu verhindern. Außerdem betreiben sie Lobbyarbeit gegen strengere EU-Richtlinien für eine amitioniertere Verbrauchsreduzierung. Wenn VW wirklich so tolle und effiziente Autos bauen würde hätten sie das doch gar nicht nötig. Hier kann man die Aktion unterstützen: http://tinyurl.com/68po9g9

  • MB
    Manuel Bärenz

    Lieber Enzo Aduro,

     

    Deine Argumentation ist etwas kurzsichtig.

    Es soll versöhnender klingen auf "anonymen" Konzernen rumzuhacken, aber beim noch viel anonymeren Kunden ist Kritik angebracht?

    Der böse böse Kunde ist natürlich schuld, lasst ihn uns einsperren!

     

    Dieselbe kurz gedachte Argumentation findet man bei der Standardverteidigung von Waffenkonzernen, nach dem Motto "Die wirklich bösen Leute sind diejenigen, die die Waffen benutzen."

    Einem Kleinkind kann man klarmachen, dass Waffen nur jemand herstellt, der sie verkaufen will und dabei bewusst die Benutzung billigend in Kauf nimmt. Derselbe Sachverhalt findet sich bei spritfressenden Automonstern.

     

    "Der Kunde" mag vielleicht unverantwortlich handeln, aber dann liegt es gerade in der Verantwortung jedes großen, mächtigen Konzerns, dem entgegenzuwirken, indem die Autos mit großen Emissionen einfach nicht entwickelt werden!

    Das "Es war schon immer so und wird auch immer so bleiben"-Denken, das einen jetzt zur unsinnigen Annahme, jeder Autokonzern würde unter dieser Prämisse sofort wirtschaftlich in die Knie gehen, verleitet, ist das Denken, das einen an technischen Innovationen hindert.

     

    Wenn VW einen tollen kleinen sparsamen Wagen entwickelt, dann ist es nur logisch, eins drauf zu legen und einen tollen großen sparsamen Wagen zu entwickeln!

    Aber bisher - und da hast Du dich von den eigentlich recht durchschaubaren Marketingtricks reinlegen lassen - sind die kleinen sparsamen Wagen nur Alibimodelle geblieben.

    Wenn sich das ändert, ist ein Fortschritt erzielt worden, und den muss zuerst VW bewirken, danach erst "der Kunde".

     

    Und nein, natürlich will Greenpeace nicht GM & Chrysler in Schutz nehmen, was für ein Unsinn. Greenpeace will VW dazu bringen, nicht nur zu Gackern, sondern auch Eier zu legen.

  • A
    Anja

    Ich glaubs nicht, da hatte es jemand aber sehr eilig besagte Videos aus dem Internet zu entfernen O.o"

  • H
    hallo?

    Und schon hat - nach meiner Vermutung - VW reagiert und die Videos sind auf Veranlassung von Lucas-Film - wegen Urheberrechts an der Musik - nicht mehr verfügbar.

     

    Na wenn VW damit mal nicht ein Eigentor schießt.

  • I
    irgendjemand

    Die beiden Greenpeace-Videos sind aufgrund einer Intervention von Lucasfilm nicht mehr zugänglich

  • EA
    Enzo Aduro

    Ich denke mal unter allen Autoherstellern ist Volkswagen bzw. die ganze Volkswagengruppe der geringste Vorwurf zu machen.

     

    Volkswagen hat mit enormen Forschungskosten den 3L Lupo und den 3 Liter Audi A2 auf den Markt gebracht. Und das 1999 als die Diskussion nooch eine ganz andere war.

     

    Es war der Kunde der es nicht wollte. Man kann einem Konzern nicht vorwerfen das die Autofahrer dieser Welt sich einen S*** um den Verbrauch eines Autos scheren. Und ein Aluminium Auto kostet eben. Aber mit 2,8 Lietern Normverbrauch und den Ausmaßen eines Golfs ist der Audi A2 immer noch - 12 Jahre später - ein technische Meisterleistung. Belohnt wurde Audi/VW dafür nie. Er wurde ein Ladenhüter. Das ist dem Kunden vorzuwerfen. Nicht den Autokonzernen. Wie sowieso immer der Kunde schuld ist, nie die Autofirma. Aber es klingt eben versöhnender wenn man anonymen Konzernen den Buhmann in die Schuhe schiebt. Firmen sind primär dazu da Gewinne zu erwirtschaften sonst verschwinden Sie.

     

    Die Werbung ist sicher interessant und lustig. Aber eigentlich gehört die VW Gruppe zu den vorbildlicheren Autoherstellern. Gegenteiliges zu behaupten nur weil hier der Gag gut passt ist eigentlich unredlich. Oder will Greenpeace tatsächlich behaupten das die Chrysler LLC, Ford oder GM besser sind? Das muss man ja betrachten, weil der Spot ja ein US-Spot ist.