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Video der WocheVerdammtes „œuf“!

Obwohl er einen französisch klingenden Name trug, war Loriot kein Begriff jenseits des Rheins. Franzosen und Deutsche: Wer von beiden ist denn nun humorlos?

Vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht... Bild: dapd

Alle Deutschen, die ich kenne, lachen über das „Frühstücksei“ lauthals. Dass ich dagegen über Loriots Cartoons und Sketches nur lächele, wird als ein Beweis für meinen mangelnden Humor wahrgenommen. Was ist aber daran lustig, dass das Ei hart ist?

Eine Erklärung bringt Angela Merkel. Loriots Werk habe Jung und Alt „zu mancher Erkenntnis über das Wesen der Deutschen“ verholfen, so die Kanzlerin. Ach so. Nicht um mangelnden Humor geht es, sondern um mangelndes Deutschsein.

Mit perfektem Stil skizziere der Komiker die alltäglichen Details und die Haltungen, die die Deutschen kennzeichnen, wurde mir erklärt. Er habe die Deutschen dazu gebracht, sich über sich selbst lustig zu machen.

Das Problem ist nicht nur, dass ich mich als Französin in Loriots Figuren nicht erkenne, sondern liegt überhaupt darin, dass auch meine deutschen FreundInnen mit einer Berta, einem Herrn Müller-Lüdenscheidt und einem Herrn Lohse nichts mehr teilen können. Der Komiker schilderte seine Zeitgenossen. Sind die jüngeren Generationen wirklich noch so kleinkariert wie ihre Eltern und Großeltern?

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Fest steht, dass auch junge Leute über das „Frühstücksei“ lachen. Das ist allerdings mit bestimmten Erinnerungen verbunden: mit der Familie im Wohnzimmer gemütlich sitzen und die Loriot-Sketche im Fernsehen anschauen, zusammen lachen, Alt und Jung.

Auch ich habe ähnliche Erinnerungen. An einem warmen Sommerabend bei den Großeltern hatten wir uns nur auf ein Programm einigen können: Drei Bruchpiloten in Paris. Über Louis de Funès‘ Hanswursterei hatten wir zusammen gelacht. Den meisten Franzosen ging es so mit de Funès, wenn auch eher beim Genuss der Abenteuer des Rabbi Jacob.

Louis de Funès ist unser Loriot. Auch wenn seine Filme heutzutage schrecklich altmodisch wirken, bringt er alle zum Lachen. Seine Dialoge sind in den allgemeinen Sprachschatz eingegangen – wie: „Das war nicht schlecht. Das war sehr schlecht“. Mit seiner übertriebenen Mimik und Gestik stellte de Funès immer Figuren dar, die schnell in Zorn, Aggressivität oder Empörung geraten. Urkomisch.

Der französische Nachkriegskomiker agierte selbstbewusster als der deutsche. Wenn man mit einem solchen Humor aufgewachsen ist, sieht bei der ersten Betrachtung der maßvolle Vicco von Bülow etwas glanzlosaus. Wir Franzosen und Französinnen sind nicht subtil genug, um uns über Eier totzulachen – zumindest nicht über diese Eier.

Leider kennzeichnet dieses „glanzlos“ ganz gut, was im Ausland vom deutschen Humor oft gehalten wird. Wer „deutscher Humor“ im französischen Google eintippt, findet als erste Ergebnisse: „Haben die Deutschen überhaupt Humor?“, „Die Deutschen lachen nur laut, wenn sie zuviel Bier getrunken haben“ und „Man hat lange gedacht, deutscher Humor sei eine unmögliche Sache“. Und dazwischen: ein Video mit Loriot. Gott sei dank.

Als Germanistin habe ich die Deutschen immer verteidigt. Seit Jahren lese ich deutsche Bücher, gucke deutsche Filme und höre deutsche Musik. In die einheimische Geschichte und Politik habe ich mich fleißigeingearbeitet. Diese Sache mit dem verdammten Ei verstehe ich jedoch immer noch nicht.

...Und wieso esst ihr überhaupt Eier zum Frühstück?!

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41 Kommentare

 / 
  • BA
    bitte anonym

    @lox

     

    Sind sie sicher 'Deutscher' zu sein ? Und sie essen keine Eier zum Fruehstueck, noch nicht mal Sonntags ? Hmmm, aber Ei-ns + Zw-ei ist doch Dr-ei ?

    Tzis, versteh ich nich...

     

     

    Pssst. Ist doch alles nur spass- Deutsch ist doch gar keine Nationalitaet, nur ne Staatsangehoerigkeit, ; )

  • L
    Lox

    Wahnsinn! Merken diese "Eier zum Frühstück - weil's schmeckt!"-Apologeten eigentlich nicht, daß sie sich nur lächerlich machen, weil sie von sich auf alle anderen schließen? Ich bin Deutscher und esse KEINE Eier zum Frühstück. Stellt euch nur vor, Sie schmecken mir nicht. Heißt das jetzt, daß ich Loriots Humor nicht verstehe, weil ich den Tag eher mit einem Frühstück französischer Art beginne?

     

    Eure stiernackig deutsche "Ihr wisst ja nicht was gut ist-Mentalität" ist das einzige, was hier wirklich peinlich ist. Auf der einen Seite Loriot in den Himmel zu heben, weil er "den Deutschen beigebracht hat, über sich selbst zu lachen" und sich im nächsten Moment benehmen, als sei man einer der Hoppenstedts. Einfach nur putzig...

  • FN
    Floda Nashir

    Dass das Ei hart ist, ist in der Tat überhaupt nicht lustig. Was lustig ist -- wenn auch tatsächlich nicht zum laut lachen --, ist der Umstand, dass die beiden Frühstücker die ganze Zeit aneinander vorbeireden. Das ist eigentlich immer das Thema von Loriot: zwei (meist Mann und Frau, aber nicht immer) reden miteinander über ein Thema und trotzdem nicht über das selbe.

     

    Und -- Entschuldigung! -- Loriot mit Luis de Funes zu vergleichen, geht wirklich nur im Zusammenhang mit der Magie der Kindheitserinnerung. Ich find den auch wirklich lustig und habe die Filme als Kind geliebt, aber er macht doch nur Klamauk.

  • GB
    Günter Braun

    In den (aller)meisten Loriot-Sketchen geht es um Parakommunikation! (Weder um Eier, noch um Rennbahnen oder Badegewohnheiten ...)

     

    Und genau DIESE ist es, welche Loriot (meines Erachtens meisterhaft) zu pointieren versteht. Warum jetzt ein an und für sich banaler Sachverhalt, sei es Witz, Karikatur, oder Persiflage, durch eine Pointe (d.h. durch "Zuspitzung") lustig, komisch, zum Lachen wird ... tja, das ist eine ganz andere Geschichte.

     

    Dass sich Loriot - zumindest für den Zeitraum von zwei Generationen und für Angehörige einer bestimmten Bildungsschicht, welche der seinen nicht allzu fremd war - wie kein Zweiter auf die Pointierung parakommunikativer Vorgänge verstand, sieht man bestens z.B. daran, dass man - fast schon im Sinn eines geflügelten Worts - eine kommunikativ entgleiste Situation kommentieren kann mit den Worten: "Da bist du dir vorgekommen wie bei Loriot!" und jeder (ich schränke ein: jeder eines bestimmten Alters und einer bestimmten Bildung) wüsste genau, was gemeint ist.

     

    Ergo wer beim "Eier-Sketch" die Pointe "um das Ei herum" sucht, wird scheitern, denn die (strukturell) gleiche (Para-)Kommunikation spielt sich ab bei dem Mann, der "einfach nur da sitzen" will oder "in der Badewanne". Allerdings kann wohl nur derjenige derartige Cartoons witzig finden, der sich selbst hin und wieder bei dieser Art von Parakommunikation ertappt; diejenigen, welche darin lediglich ihren Alltag reflektiert sehen, müssen "das Witzige" vielleicht in den Knollennasenmännchen sehen oder so ...

  • J
    Jappie

    Liebes Fräulein Béal,

     

    vielleicht hätten Sie lieber die Deutschen - anstelle von Germanistik - studieren sollen. Ihr Unverständniss währe Ihnen erspart geblieben.

     

    Ach ja: so traurig wie mich Loriots tod stimmt, ich muss lächelen!

     

    Na denn: Prost!

  • BA
    bitte anonym

    Pssst : ' Weichei ',

    ; )

  • W
    werkor

    Ich hatte vor einigen Wochen Loriot auf youtube ausgegraben, um ihn meiner Tochter zu zeigen, denn ich erinnerte mich daran, dass Loriot jedes Mal ein Lachfest war. Wir guckten die Ente, die Nudel und das Klavier, das waren immer meine Lieblinge gewesen. Allerdings gelang es diesmal weder ihr noch mir, auf dieselbe Weise zu lachen wie ich damals. Was damals die Karikatur einer bestimmten Art der Bürgerlichkeit war, gibt es heute so nicht mehr, Vor68er-Eltern hat ja heute so gut wie niemand mehr. Was da karikiert wird, wird heute nicht mehr als Karikatur wahrgenommen, sondern als absurdes Bild einer Zeit und eines Lebensmodus, über die es aus der heutigen Perspektive nichts Nennenswertes - und eben auch nichts Lustiges - zu berichten gibt, obwohl dies anders war.

  • M
    Magnus

    Was ich nicht richtig verstehe: Deutsche lachen über de Funès und über das Frühstücksei. Franzosen lachen nur über de Funès. Wenn die Deutschen über mehr lachen als die Franzosen, wieso sollten sie dann weniger Humor haben?

  • S
    Salatios

    Warum man Eier zum Frühstück isst, weiß ich auch nicht. Richtig deutsch wird es, wenn am Frühstückstisch darüber gestritten wird, ob ein Ei gepellt oder geköpft zu werden hat. ;-)

     

    Von daher - die Eieresser überleben Loriot leider.

  • DB
    Dr. Besserwiss

    Liebe Madame Béal, mon dieu, Sie haben den Sketch wohl tatsächlich missverstanden. Es geht darin nämlich gar nicht vorrangig um das Ei - sondern um das Wesen der Ehe an sich. Und das ist absolut zeitlos. ;-)

  • A
    Andreas

    also das ist nicht so einfach...

     

    Zunächst mal: Das ist auch für die jungen Deutschen noch aus sich selbst heraus lustig. Nicht mehr für alle, aber für viele. Die deutsche Art die das parodiert ist nämlich auch heute noch vielfach erkennbar.

     

    Ich versuche seit langem, Freunden aus dem Ausland den deutschen Humor anhand von Loriot zu erklären. Inzwischen habe ich es aber fast aufgegeben. Der Spaß, bei Loriot, steckt hauptsächlich in Dingen wie Wortwahl und Sprachebenen, und solche Sachen lassen sich notirisch schlecht übersetzen.

     

    Dieser Eiersketch ist da aber auch nicht unbedingt das beste Beispiel. Da steckt nämlich auch eine ganze ecke Geschlechterklischee drin die jetzt nicht mehr ganz so zeitlos ist. Aber auch hier scheitert der Mann an einer Kombination aus unangemessener Wortwahl und mangelndem Feingefühl. Obwohl er auf sachlicher Ebene natürlich recht hat kommuniziert er das ganze recht technisch und etwas hölzern (was auf deutsch eine gewisse Dopplung höflich/formell beinhaltet), wodurch sich die Frau blossgestellt und ertappt fühlt. Er beanstandet das Ei neutral, sie fühlt sich dadurch als Person nicht wahrgenommen und schlägt unangemessen heftig zurück.

     

    Das ist natürlich nicht mehr witzig wenn man es erklärt. Aber die Wortwahl ist auch heute noch wiedererkennbar und komisch.

  • P
    paula

    das ist ein bißchen dümmlich, jo?

    Jedenfalls nicht dem großen Humanisten mit der haarscharfen Beobachtungsgabe würdig. Nur weil Loriot gern respektlos war, hat er keine Respektlosigkeit verdient. Zugegeben, manches ist etwas angestaubt und vielleicht sollte man sich eher Müller-Lüdenscheid und die >Badeente ansehen. Aber bei dem Artikelchen hat Recherche auch keine größere Rolle gespielt.

    Jedenfalls kann ich seit Jahrzehnten mit meinen Franzenfreunden über die gleichen Witze lachen (soweit jeweils die Hintergrundinformationen vorhanden sind), Politik, Bürokratie, Mütter und Männer, das geht immer.

    Es ist eine Mär, dass Humor so verschieden ist. So man ihn denn überhaupt besitzt.

  • P
    Pan

    Celine Beal hat recht, ich finde Louis de Funes auch lustiger als Loriot.

  • SK
    Sahrah Klein

    Bin Deutsche, aber mir geht es ähnlich wie der Autorin. Loriot hat große Verdienste, aber er hatte seine Zeit. Im nachhinein hat vieles auch einen stärkeren sexuellen Anstrich, als ich das früher wahrgenommen hätte. Das fällt mir immer mehr auf.

    Nudel, Eier etc. Er hat das sicher großartig gemacht, aber mittlerweile hab ich es auch über. Für seine Zeit, war es sehr lustig und auch ich habe viel darüber gelacht, aber es hat sich für mich abgenutzt, was seine Verdienste keineswegs schmälert. Wie wir alle war er ein Kind seiner Zeit. Er hat das im übrigen selber so gesehen, wie er in einem Interview bei Beckmann vor einigen Jahren, sagte. Aber Hut ab!

  • E
    elmar

    man muss nicht nicht-deutsch sein, um über loriot nicht nach zu können.

     

    es gibt leutre die erkennen etwas darin wieder. andere nicht.

     

    ich fand auch heinz ehrhard nie witzig oder lustig. oderr schobert und black. oder ulrich roski. oder helge schneider.otto ab und an, aber mit verdammt schnellem verfallsdatum.

     

    loriot, das war ein herr in seinen besten momenten ein charmanter herr mit einer leicht distanzierten ironie.in seinen schlechten nur langeweile.

     

    ich finde allerdings louis de funes auch nur begrenzt witzig. dazu ist er meist zu überdreht-nervig.

     

    das problem bei der beurteilung ist eher die veröffentlichte meinung, die einem einreden will, was man gut zu finden hat.

     

    also entweder die unheimlich kritischen, totalauf ihre unabhängigkeit bedachten redakteure, die dabei arroganz und blasierheit mit meinungsfreiheit verwechseln.

     

    oder wir sind gleich auf dem hunoristischen level der saturn- und media markt-werbung. mario bart, oliver pocher etc.

     

    kommunikationsschaffende haben ein problem: in der regel können sie nicht zu hören, sind aber total von sich überzeugt und können deshalb eines nicht: Kommunizieren.

  • H
    harterFels

    Das liegt wohl an unserem ausgepraegt analytischem Verstand, der untersucht, wie wir das Chaos der Welt in eine fuer uns angenehme ,logisch erklaerbare Ordnung umwandeln koennen.Hilfreich bei Forschung, Entwicklung, u.s.w., aber laecherlich in den kleinen Dingen des Alltags. Wir lachen ueber das Fruehstuecksei, weil hier an einem archaischen Symbol sogar unser Forschungsgeist scheitern muss: bis heute wissen wir nicht, ob nun das Huhn oder das Ei zuerst da waren. Also wenden wir uns einem Sekundaerproblem zu, das sich sehr wohl erforschen laesst: Wie lange muessen wir das Ei kochen?

    Und warum ein Ei zum Fruehstueck? Weil es schmeckt!

  • W
    wespe

    Madame Béal, Sie verstehen also den Gag mit dem Frühstücksei nicht!? ++ Dass Sie deutsche Bücher, Filme und Musik konsumieren, sowie sich mit deutscher Geschichte und Politik wissenschaftlich auseinandergesetzt haben, ist zwar nett, aber wenig hilfreich beim Verständnis des Witzes. ++ Es geht um zwischenmenschliche Kommunikation und Logik, die hier schief laufen. Dies ist übrigens ein großer Bereich des Humors, der häufig angewendet wird. Sie sollten mal unter dem Gesichtspunkt das Problem des Frühstückseis betrachten. ++ Warum es nun Deutsche gibt, die zum Frühstück gern ein gekochtes Ei essen, kann ich nicht beantworten; ist aber auch egal. Jede Kultur hat Essensgewohnheiten, die anderen Kulturen fremd ist. Mich ekelt es beispielsweise an, in Großbritannien zum Frühstück gebratenen Schinken oder laberiges Weißbrot zu essen.

  • C
    cssc

    Weichgekochte Eier sind lecker und nahrhaft!

  • N
    Noncommital

    Ich fuerchte, die Franzosen sind wirklich ein bisschen eigen. Ohne Germanistin zu sein, und auch ohne Deutsch zu sein, finde ich Loriot genial.

     

    Man muss nicht immer mit humoristischer Keule drauf hauen, um die Menschen zum Lachen und zum Nachdenken zu bringen. Eine Andeutung sagt manchmal mehr.

     

    Und, liebe Autorin, gehen sie doch bitte in eine Behoerde rein. Dort finden Sie Loriot-Figuren in jedem Alter.

  • C
    cayce

    Ja. Und wo ist die Pointe dieses Artikels? Leider nicht sehr inspiriert und mit wenig höherer Erkenntnis verfasst. Ja, Franzosen und Deutsche sind nicht gleich. Aber Isländer und Thailänder sind sich ebenfalls nicht sehr ähnlich, was ihren Humor betrifft. Wer dem jeweils anderen Land mangelnden Humor vorwirft, liegt leider grundsätzlich immer falsch. Frau Béal, da hätten Sie auch einen Artikel darüber schreiben können, warum die französische Sprache "schön" ist und die deutsche Sprache "nicht schön". Das wäre ein ebenso sinnfreies Unterfangen gewesen. Schade. Schade, nationaler Humor ist eigentlich ein interessantes Thema...

  • M
    mimi-kri

    ... und wieso tunkt ihr zum frühstück croissants in lauwarmen milchkaffee?

     

     

    über luis de funés zu lachen ist mir noch nie gelungen - das war für mich klamauk (das was uns derzeit täglich im fernsehen und woanders als humor präsentiert wird).

     

    jedem/r das seine - auch der humor.

     

    die engländer haben ihren, die franzosen und die deutschen jeweils einen anderen.

     

    über loriot zu lachen bedeutet auch, über die spießigkeit und engstirnigkeit der deutschen zu lachen.

    und junge leute lachen nicht aus nostalgie über loriots sketche, sondern weil sie in ihnen oft ihre eigene veranlagung und das verhalten ihrer eltern/großeltern wieder erkennen.

  • A
    atalaya

    Es gibt viele humorvolle Deutsche, aber keinen deutschen Humor.

  • CD
    cs de berlin

    Liebe Celine!

     

    Eier zum Frühstück sind, wenn sie denn weichgekocht sind, lecker und narhaft und erfüllen einen mit positiver Energie für den Tag.

     

    Ausser natürlich, man wohnt mit Veganern in einer WG, und die fangen dann an, die nächsten Stunden mit dem Desinfizieren der Küche zu beginnen ...

  • M
    M.Hulot

    ... und ich hatte gehofft Jacques Tati wäre der französische Loriot. So alt bin ich doch noch gar nicht?

  • K
    KlausK

    Céline, so klug - und merkt nicht, dass es gar nicht ums Ei geht...

  • R
    rucolator

    Und warum esst ihr Froschschenkel ??!

    Eier zum Frühstück.. mit einem Brötchen mit Butter und etwas Salz darauf... vielleicht weils schmeckt ?

  • BA
    bitte anonym

    Liebe Autorin

     

    Als Deutsche Staatsangehoerige und genetische Stammesgermanin, darf ich ihnen leider nicht den 'inside' Joke welches die eignetliche Pointe des

    'Hart gekochten Ei's' veraten.

     

    Zwar ' koennte ' ich dieses tun, doch dann wird mich der Stamm schon wieder Aussetzen weil ich ein ' inside joke' veraten habe, was mir nicht nochmal passieren wird, nachdem man mich in die USA ausgesetzt hat nachdem ich das vor vielen Jahren mal tat.

     

    Was ich ihnen jedoch sagen darf, nach absprache mit den Stammesaeltesten, ist das es sich weniger um ' Deutsche' handelt, jedoch mehr um einen ' Mann' der eine Frau geheiratet hat die ihre Tasse hebt waerend sie ihren kleinen Finger wegspreitzt, und wie es es einem Mann ergeht wenn er mit einer solchen Frau verheiratet ist.

     

    WAS ? Schon wieder zuviel veraten ? Ich dachte das durfte ich sagen ? Was ? Achso...

    ( Nicht aber doch den Franzosen ; )

  • DF
    der finne sein kater

    Das Ei ist doch nur der Aufhänger. Viel wichtiger und lustiger sind die Figuren. Witze erklären ist grundsätzlich beknackt, man versteht sie oder man versteht sie eben nicht.

     

    Louis de Funès hingegen ist in Deutschland ja durchaus bekannt und bliebt. Allerdings nur als Synchro-Fassung, die ja auf jede Grimasse ein "Hnnng" oder "Oooooh" klatschte, was im Original ja so nicht vorkommt...

  • H
    hopfen

    "Fest steht, dass auch junge Leute über das "Frühstücksei" lachen. Das ist allerdings mit bestimmten Erinnerungen verbunden: mit der Familie im Wohnzimmer gemütlich sitzen und die Loriot-Sketche im Fernsehen anschauen, zusammen lachen, Alt und Jung."

     

     

    Also ich habe Loriot nie mit meiner Familie gesehen und finde ihn trotzdem immer noch lustig. Vor allem, wenn man ihn mit so manchen der heutigen "Comedian" vergleicht...

  • T
    tazitus

    Ja, nicht subtil genug.

  • RA
    René Artois

    Ich mag sie beide: Louis de Funès und Loriot. Jeden auf seine Weise. Und Eier zum Frühstück essen auch hierzulande die wenigsten Menschen. Um das Verhältnis von Deutschen und Franzosen gab es in en 1980er Jahren eine irrwitzige Comedy-Serie der BBC, die sich "'Allo, 'allo" nannte und zum Besten gehört, was je auf diesem Gebiet produziert wurde. Sie spielt im besetzten Frankreich und die englischen Schauspieler sprechen darin so, daß man genau hört, ob es sich um Franzosen, Deutsche, Briten handelt. Oder um Briten, die angeblich Französisch sprechen, dies aber in Wirklichkeit nicht können. Da sind naben allem Slapstick die unterschiedlichen Mentalitäten so subtil herausgearbeitet, wie ich das später nie mehr erlebt habe. "Oh my God, it is Herr Flick of the Gestapo ..."

  • C
    Copieur

    Als ich die deutsche Sprache lernte habe ich auch Werke von Loriot gesehen. Die fand ich zwar amüsant, dennoch konnte ich nicht begreifen, wieso sie bei Deutschen bellenden Gelächter auslösen könnten. Nach einigen Jahren in D habe ich etwa kapiert, um welche gewisse Charakterzüge es ging, und habe nun viel Spaß mit Alfons und seinem Puschel, wenn er z.B. über deutsche Kleingartenvereine und ihre Mitgliedsschaftsatzungen spottet... Realsatire. (Ist das dann französischer oder deutscher Humor?)

     

    Die Begeisterung für "Dinner for one" bleibt jedoch für mich immer noch ein grosses Rätsel.

  • CL
    Constanze Lintzel

    Ich finde es schade, daß sie diesen frnzösischen Komiker mit Loriot vergleichen. Ich habe beide in ihrer Zeit erlebt, fand den Franzosen auch lustig, aber nur bis ich etwa 12Jahre alt war. Dann empfand ich ihn nur noch als doof, übertrieben, eben für sehr junge Kinder geeignet. Loriot hingegen macht erst ab einem bestimmten Lebensalter richtig Spaß, und schließt die kleinen Zuhörer etc. höchstens bei der Weihnachtsgeschichte aus.

    Ich empfinde diesen Vergleich als eine Beleidigung für Loriot.

  • M
    menschenfreund

    Warum wir zum Frühstück Eier essen? Einerseits schmeckt Sauerkraut so früh nicht, andererseits: Das Reh springt hoch, das Reh spring weit - das kann es ruhig, es hat ja Zeit...

  • RB
    rainer buchner

    liebe Celine,

     

    ein ei zum frühstück ist eigentlich ein ritual am sonntag. warum nicht?

    ich bin ein deutscher in frankreich, comme vous vice versa. sie sind doch nett, diese kleinigkeiten, die unseren d- oder f-alltag bestimmen. nur ein winziges beispiel. der camembert ist rund wie eine torte, und so muss man ihn auch anschneiden, von der mitte her. MUSS man. eine katastrophe, wenn ein ausländer da einfach eine scheibe abschneidet. hab ich selbst oft erlebt. darüber können franzosen sich eine stunde lang aufregen. bizarre, non? das wäre ein sketch für Loriot, wäre er franzose gewesen.

    übrigens kann ich über ihn nur lächeln, lachen nie. ich empfinde seinen humor auch als ziemlich trocken.

    kennen Sie denn auch Karl Valentin oder Heinz Ehrhard? lohnt sich.

    amicalement, hcr b

  • LO
    Lori Oh

    Liebe Mme BÉAL, vielleicht geht es hier ja gar nicht um ein hartes Ei, sondern um einen real-absurden Dialog in einer typischen deutschen Ehe, in der man wunderbar aneinander vorbeiredet? Sagen Sie doch mal wie das ist...in französischen Ehen. (Zur Not die Frau Mama fragen) ;o)

  • B
    Bassa

    In die "de Funès"-Filme habe ich schon ewig nicht mehr geschaut, aber ich fand sie "damals" auch sehr lustig. Meine Mutter hingegen fand sie albern.

    Das hat mich nicht davon abgehalten, Loriot lustig zu finden oder auch Heinz Erhardt.

    Ja, ich schätze, dieser Humor war tatsächlich ruhiger als der französische.

     

    Ich mag auch Monty Python, wie schaut es denn da bei einer französischen Germanistin aus?

     

    Eines muss ich auf jeden Fall zugeben - ich lache selten laut. Ich rede auch nicht gerne laut oder rufe über große Entfernungen nach Leuten. Ich weiß allerdings nicht, warum das von manchen Leuten als etwas Schlechtes empfunden wird. Es bedeutet ja nicht, dass ich etwas nicht lustig finde. Wenn ich minutenlang Tränen in den Augen habe vor Lachen, dann ist das besser als nur ein bisschen lautes Lachen ;)

     

    Aber das Lied aus Mary Poppins ("I love to laugh") finde ich dann wiederum gut.

     

     

    Traurig finde ich hingegen die humorlose Einstellung, mit der wie es scheint nicht wenige Franzosen den Deutschen begegnen - und vielleicht auch umgekehrt :(

  • DU
    Der Utsch

    Was für ein überflüssiger, sinnloser & obendrein platter Artikel.

    Offenbar ist der Humor Loriots vielen dann doch zu subtil.

  • MD
    mit deutschem pass

    ich habe zwar einen deutschen pass und lebe seit langem auch in deutschland und nicht mehr in meinem mutterland, aber auch ich habe als kind über de funés im deutschen fernsehen herzlich lachen können, niemals aber über loriot.

     

    auch ich bin der meinung, dass die deutschen im allgemeinen nicht so humorvoll sind (mal abgesehen vom zeitlich begrenzten rheinländischen, katholischen fastnachtsvolk und dann meist auch wirklich nur mit viel alkohol).

     

    danke für den netten, fragenden beitrag auf den blick des deutschen humors!

     

    schön, dass loriot es geschafft hat, die deutschen wenigstens mal über sich selbst zum lachen zu bringen. eine grandiose meisterleistung! und ich habe es nun endlich auch verstanden ;-)

     

    p.s.: ich bin nicht in frankreich geboren.

  • L
    Lars

    Mensch, geht mir als Zonenkind auch so. Louis und Olsenbande. Über eine Nudel an der Backe kann ich immer noch nicht lachen.

  • F
    Franzose

    Französischer Humor ist nicht fein - nicht subtil - so wie der deutsche - er ist offen klar an der Oberfläche -man muss nicht viel mitdenken nichts hinterfragen, wie beim deutschen Humor.

     

    Das Ausland ( insbesondere Frankreich )braucht die vermeindliche Minderwertigkeit des Deutschen ( z.B. im Bereich des Humors), um von der eigenen abzulenken und sich selbst nicht in Frage stellen zu müssen.

    Was das Frühstücksei betrifft: die Franzosen kennen kein "Frühstücksei" - so wie Sie im Grunde überhaupt keine Frûhstücks-"Kultur" haben.

    Man schlürft aus großen Trinkschalen ", häufig tunkt man in den Kaffe "unappetitlich" sein Brot-Ende( Baguette-Stücke), dass man direkt auf dem mit Krümeln übersäten Tisch - ohne Teller oder Tischdecke mit Marmelade beschmiert hat.

    Darüber können Franzosen Ihre Sketche machen - aber Frühstücks-Ei,-Wurst- oder Käse ?