piwik no script img

Veteranen an der Elbe

■ Jährliches Treffen diesmal in entspannter Atmosphäre

Torgau (dpa) - Leon Clowers aus Texas und Afanasi Leskow aus Bresk-Litowsk lächeln in die Kameras. Vor genau 45 Jahren, am 25. April 1945, waren sich die beiden Kriegsveteranen hier schon einmal begegnet: In Torgau an der Elbe trafen Einheiten der Roten Armee und der US-Streitkräfte erstmals auf deutschem Boden zusammen. Der Krieg neigte sich in diesen Tagen dem Ende entgegen.

Seit fünf Jahren kommen Veteranen an diesem historischen Ort zusammen, um den „Schwur von Torgau“ zu erneuern: Nie wieder darf sich das Grauen des Krieges wiederholen. Gedacht wird auch des Soldaten Joe Polowsky, eines New Yorker Taxifahrers, der nach seinem letzten Willen im November 1983 in Torgau beigesetzt wurde. Er gilt für die früheren Kriegsteilnehmer als Symbol für Versöhnung und Frieden.

Am 25. April 1990 ist in Torgau aber einiges anders als bei den vorherigen Treffen. Abordnungen aus den Betrieben und Schulen werden nicht mehr zu den Feierlichkeiten delegiert. „Es ist jetzt alles entspannter. In den vergangenen Jahren war wegen des Zwangs alles verkrampft“, finden DDR -BürgerInnen, die dem Treiben zuschauen, das manchmal volksfestähnlichen Charakter hat. Eine sowjetische Militärkapelle intoniert Märsche - und Amerikaner verteilen Minzbonbons und Kugelschreiber mit US-Symbolen an Kinder...

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen