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Verzichtet Reichenbach auf Sachsen? Bonner Kandidat liegt vorn

Dresden (dpa) - Der Minister im Amt des Ministerpräsidenten, Klaus Reichenbach (CDU), schließt seinen Verzicht auf die Kandidatur für das Amt des sächsischen Regierungschefs nicht mehr aus.

„Ich würde sofort zurücktreten, wenn ich weiß, daß der andere Kandidat besser ist für Sachsen und die Partei“, sagte der CDU-Landeschef am Donnerstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Dresden. In der sächsischen CDU werde überlegt, ob alternativ zu ihm und seinem Mitbewerber, dem Bonner Staatssekretär Walter Priesnitz, ein anderer Christdemokrat für die Kandidatur in Frage komme.

Reichenbach sagte, er sei über die Person Priesnitz „nicht ganz entzückt“. Der Bonner Staatssekretär sei nicht die Figur, die eine Integration der Partei - von alten Mitgliedern der Blockpartei und nach der Wende eingetretenen Mitgliedern - garantiere.

Der Landesvorstand der Sachsen-CDU wird sich bei einer Sitzung an diesem Freitag in Dresden mit der Vorbereitung auf die Landtagswahlen befassen und auch auf den Personalstreit eingehen.

Die Dresdner CDU hatte den Bonner Staatssekretär im Ministerium für innerdeutsche Beziehungen, eben jener Priesnitz, als Kandidat ins Gespräch gebracht.

Reichenbach wird vorgeworfen, als Chemnitzer (damals noch Karl-Marx-Stadt) Bezirkschef der damaligen Blockpartei CDU mit dem alten SED-Regime noch wenige Wochen vor der Wende zusammengearbeitet zu haben.

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