: Verzerrtes Bild von Attac-Akademie
Betr.: „Sind se weg, Schulzi?“, taz nord vom 13./14. 8. 05
Sehr verwundert las ich den Bericht zur Attac-Sommerakademie samt Lidl- Aktion. Ich finde es schade, dass der Autor offensichtlich keine Zeit gefunden hat, die Bildungsveranstaltungen genauer zu betrachten. Über 500 Menschen von 16 bis über 70 Jahren nahmen teil, die meisten Seminare hatten ein hohes Niveau und boten intensiven Austausch zwischen TeilnehmerInnen und ReferentInnen. Ich habe an der Aktion vor der Lidl-Filiale teilgenommen. Die Theatergruppe, die pantomimisch die Produktions- und Arbeitsbedingungen bei dem Discounter thematisierte, kam sehr gut an – betrat aber nicht einmal den Laden, den sie laut taz „gestürmt“ haben soll. Ich selbst habe spontan einige Worte zum Hintergrund der Aktion in das Megaphon gesprochen, ohne irgendwelche Notizen, die abzulesen gewesen wären. Die drei Personen, die vom Dach ein Transparent herab gelassen hatten, stiegen freiwillig wieder herunter. Natürlich wollten Polizeibeamte die Personalausweise sehen, aber es kann keine Rede davon sein, die Polizei hätte „die Demonstranten vom Dach geholt und die Personalausweise eingezogen“. Auch was die Gespräche im Inneren der Filiale angeht, zeichnet der Bericht ein verzerrtes Bild. Die Arbeitsbedingungen in einem Discounter erlauben kaum entspannte Gespräche. Die Gruppe, die mit Blumensträußen den Laden betrat, versuchte, darauf Rücksicht zu nehmen und kurz und freundlich das Ansinnen der Aktion zu erklären. Bis auf die in der taz zitierte Verkäuferin nahmen ihre Kolleginnen die Sträußchen gerne an. JUTTA SUNDERMANN, Wolfenbüttel
Was soll dieses dümmliche Abwatschen von Attac? Für mich jedenfalls war der Artikel der Hauptgrund dafür, die taz nicht zu bestellen, wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Von einer linkskritischen Tageszeitung erwarte ich eine andere Einstellung gegenüber Attac und vor allem Information/Diskussion statt Pamphlete. SYBILLE ARIANS-OTTO, per mail