Verweis: Zu Mussolini emigrieren
Waren die Italiener die „besseren“ Faschisten? Im Nationalsozialismus emigrierten viele „rassisch verfolgte“ deutsche Künstler ausgerechnet in Mussolinis Italien. Dort wurden die Flüchtlinge von der Bevölkerung freiwillig aufgenommen und weitgehend in Ruhe gelassen. Die Mehrheit der Italiener wollte den Rassenwahn nicht mitmachen. Erst nach der Besetzung Italiens durch die SS im Jahr 1943 wurden 7.000 deutsche Juden aus Italien in Vernichtungslager deportiert. Der Historiker Klaus Voigt hat 1995 mit einer von ihm kuratierten Ausstellung in der Akademie der Künste an das Exil dieser Künstler erinnert. Voigt präsentiert seine zeitgeschichtliche Erinnerung heute mit Jürgen Tomm im Buchhändlerkeller (Carmerstr. 1, 11. 8., 20.30 Uhr).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen