: Verunsicherte Schulräte
■ Bundestagung debattiert Folgen der Schulautonomie für die Behörden
Was machen Schulräte, wenn Schulleiter und Schulkollegien künftig eigenverantwortlich und selbständig agieren dürfen? Aufgescheucht von der bundesweit geführten Diskussion um eine größere Autonomie der Schulen, sucht der Wasserkopf in den Schulbehörden nach einem neuen Selbstverständnis. In Bremen war dies vier Tage lang Thema einer Vertreterversammlung der „Konferenz der Schulräte in Deutschland“ (KSD).
Schulaufsicht ist „gestaltende, planende, beratende Förderung und Kontrolle der Schulen“, heißt es im Gesetz. „Von daher kann es keine Autonomie geben, dem Schulleiter fehlt die fachliche Kompetenz dafür“, erklärte Rolf Kloppert, KSD-Bundesvorsitzender. Und das unabhängig davon, daß eine „gewisse Selbstgestaltung“ einzelner Schulen durchaus zu befürworten sei.
Etwas aufgeschlossener zeigte sich da schon der Vorsitzende der Bremer Schulaufsichtsbeamten, Herbert Scholz: „Wir sehen uns in der Zukunft mehr als pädagogische Berater, weniger als Kontrolleure“, meinte er. Doch das bedeute vor allem Mehrarbeit für die Schulräte.
Ein Schulrat der Bremer Schulaufsicht ist zur Zeit für rund 700 Lehrer zuständig. Der Durchschnitt im Bundesgebiet liegt bei 250. Müßte das Schulaufsichtspersonal also sogar noch aufgestockt werden? Scholz sieht das so: „Voraussetzung ist eine Umstrukturierung der Aufgaben und Schaffung von Rahmenbedingungen, in denen sich die Schulleiter frei bewegen können. Wir kümmern uns dann um die Einhaltung dieser Richtlinien und stehen natürlich beratend zur Verfügung.“ Lou
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