Verteidigungsminister in Afghanistan: Visite vor dem Abzug
Thomas de Maiziere ist unangekündigt zu einem Truppenbesuch in Masar-i-Scharif eingetroffen. Bis Ende 2014 soll der internationale Einsatz dort enden.

MASAR-I-SCHARIF/BERLIN rtr/taz | Verteidigungsminister Thomas de Maiziere ist am Dienstag zu einem unangekündigten Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Der Minister sollte im Tagesverlauf die Bundeswehrsoldaten am Stützpunkt in Masar-i-Scharif treffen.
Dort befindet sich auch der Sitz des Regionalkommandos Nord der internationalen Isaf-Truppe, das seit Ende Februar unter dem Befehl des deutschen Generalmajors Jörg Vollmer steht. De Maiziere hatte am Wochenende angekündigt, er wolle noch vor der Bundestagswahl ein Konzept für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan vorlegen.
In Afghanistan sind derzeit noch 4350 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Der Bundestag hatte vor kurzem die Absenkung der Mandatsgrenze auf 3300 Soldaten bis Februar 2014 beschlossen. Bis Ende 2014 wollen die internationalen Streitkräfte ihren Kampfeinsatz beenden. Danach soll ein Ausbildungs- und Beratungseinsatz mit wesentlich weniger ausländischen Soldaten auf die bisherige Isaf-Mission folgen.
In Oberbayern, nahe der Grenze zu Österreich, ist am Montagabend ein Kampfhubschrauber der Bundeswehr abgestürzt. Die beiden Piloten wurden leicht verletzt. Die Gründe für den Unfall sind unklar. Experten des Militärs untersuchen den Vorfall vor Ort. Aufgrund des Absturzes bleiben die in Afghanistan stationierten vier Helikopter des gleichen Typs („Tiger“) zunächst am Boden. Laut der Bundeswehr wolle man erst die Ursachen für den Unfall klären, so ein Sprecher.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen