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Versuch von Isar Aerospace in NorwegenDeutsche Rakete kurz nach dem Start abgestürzt

Das bayerische Start-up Isar Aerospace hat erstmals eine Weltraumrakete von europäischem Boden gestartet. Aber der Flug dauerte nur kurz.

Da war sie noch nicht explodiert: Die Trägerrakete Spectrum von Isar Aerospace steht am 20. März auf einer Startrampe in Norwegen Foto: Simon Fischer/dpa

Oslo afp | Die deutsche Start-up-Firma Isar Aerospace ist am Sonntag mit dem Versuch des ersten Starts einer Orbitalrakete aus Kontinentaleuropa gescheitert. Wie in einer Live-Übertragung auf der Internetplattform Youtube zu sehen war, geriet die 28 Meter lange Spectrum-Rakete kurz nach dem Abheben vom Weltraumbahnhof auf der norwegischen Insel Andöya ins Trudeln, stürzte auf die Erde und explodierte. Der Testflug war zuvor mehrfach verschoben worden.

Es war der erste Raketenstart in Europa, der fast ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert wurde. Isar-Aerospace-Chef Daniel Metzler hatte vorab erklärt, in der aktuellen geopolitischen Lage sei der Testflug „viel mehr als ein Raketenstart“. Schließlich sei der Weltraum einer der entscheidendsten Orte „für unsere Sicherheit, Widerstandskraft und unseren technologischen Fortschritt“.

Weitere Unternehmen wie die deutschen Firmen Rocket Factory Augsburg und HyImpulse, die französischen Firmen Latitude und MaiaSpace oder das spanische Unternehmen PLD Space arbeiten nach Angaben der europäischen Raumfahrtbehörde ESA ebenfalls daran, sich im Markt für Mikro- oder Mini-Trägerraketen zu etablieren und Europa einen „unabhängigen und souveränen Zugang zum Weltraum zu sichern“.

Die Spectrum-Rakete kann nach Herstellerangaben mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne beladen werden und soll künftig kleine und mittelgroße Satelliten ins All bringen. Der Testflug sollte allerdings von Anfang an nur dazu dienen, Daten und Erfahrungen zu sammeln.

Vergleichsweise klein

„Spectrum“ ist 28 Meter lang und gehört zu den sogenannten Microlaunchern. Zum Vergleich: Die „Falcon 9“ von SpaceX, der Weltraumfirma des Donald-Trump-Beraters und Tesla-Chefs Elon Musk, ist 70 Meter lang und kann bis zu 22,8 Tonnen transportieren. Die größere Version der „Ariane 6“ des europäischen Raumfahrtkonzerns Airbus misst 62 Meter und hat eine Nutzlast von bis zu 21,6 Tonnen.

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7 Kommentare

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  • Und ins Meer gestürzt. Wird der Schrott nun geborgen? Und andere Wasserkontamination durch Lösungsmittel, Treibstoff, usw. Oder aus dem Auge aus dem Sinn?



    Und warum Kommerzialisierung der Raumfahrt?

    • @non payclick:

      da können Sie mal drüber nachdenken wenn sie im Auto das navi benutzen, oder im Flugzeug sitzen das mit GPS navigiert. Wenn Sie die UA unterstützen können sie sich fragen wer die gesamte Kommunikation, Zielerfassung, Drohnensteuerung unterstützt (E.M.) uns. Deswegen.

      • @Gerald Müller:

        Danke für die Antwort.

  • Peinlich, dass auf allen deutschsprachigen Youtube Videos der Absturz ausgeblendet wurde.



    Wie gering ist hier bei uns das Selbstbewußtsein ausgeprägt?



    Hier der volle Flug:



    www.youtube.com/watch?v=LlAgenP2RxM

  • War es gar zu kalt?

  • Wetten, Söder kann sich jetzt nicht mehr an die Firma erinnern.

  • Sie ist gestartet und hat die Rampe verlassen. Laut Hersteller ist man von einem Absturz/Explosion nach 30 Sekunden ausgegangen. Das ist halt so wenn man etwas neu entwickelt, die Strecke ist holperig und voller Rückschläge.