: Verstopfte Klos und Luftballons
Nairobi (IPS/Horace Awori/ taz) – Wenn dieser Tage Kinder in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit seltsamen Luftballons spielen und Klempner ausrücken, um verstopfte Toiletten wieder benutzbar zu machen, dann haben diese Vorgänge zumeist eines gemeinsam: Es sind benutzte Kondome, die, achtlos weggeworfen, ein ungeahntes Müllproblem schaffen. Sozialarbeiter und Gesundheitsexperten warnen nun vor den gesundheitlichen Risiken, die die Flut der fahrlässig entsorgten Präservative mit sich bringt. „Die meisten Rohrverstopfungen der letzten Zeit hatten mit Kondomen zu tun“, berichtet der Klempner James Njuguna in Nairobi. Die Präservative, die gegen Aids schützen sollen, würden nach Gebrauch einfach die Toilette hinuntergejagt. „Möglicherweise haben wir ein Problem gelöst“, schwante auch der Sozialarbeiterin Lucy Oriang mit Bezug auf die Propagierung von Kondomen und Safer Sex. „Dafür haben wir aber neue Schwierigkeiten geschaffen, indem wir nicht an die sichere Entsorgung gedacht haben.“ Gerade Kinder in den Elendsvierteln könne man in neuerer Zeit öfters dabei beobachten, wie sie mit benutzten Präservativen spielten. Die Kinder hielten sie wohl für Luftballons, vermutet Oriang.
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