Mit der Brady-Kommission auf Du und Du: Verschlimmbesserung
■ Antwort auf Reformvorschläge: Kurssturz
Prompt reagierten die New Yorker Börsen–Broker auf die am Freitag vorgestellten Empfehlungen der Brody–Kommission, die Präsident Reagan zur Untersuchung des Börsen–Crashs vom 19. Oktober eingesetzt hatte. Auf schon vorab durchgesickerte Meldungen hatte die Wertpapierbranche bereits mit heftiger Kritik reagiert, am Freitag kam gleich ein Kurssturz obendrauf. Brady, ein ehemaliger Senator und Branchen–Insider, schlägt mit seiner Crew im einzelnen folgendes vor: 1. Die tägliche Feststellung eines Kursschwankungsspielraums für alle Arten von Wertpapieren und die Einstellung des Handels, wenn diese Limits ereicht sind; 2. Feste Kreditbeschränkungsbestimmungen beim Kauf von Wertpapieren und 3. die Einrichtung eines einheitlichen Verrechnungssystems. Weil die US–Finanzmärkte durch die modernen Kommunikationstechnologien aber faktisch zu einem Markt zusammengewachsen seien, schlägt der Bericht die US–Notenbank als neue zentrale Oberbehörde vor. Die wichtigsten anderen Überwachungsbehörden sind die Börsen– und Wertpapierbehörde SEC (Securities and Exchange Commission), der New York Stock Exchange (Nyse) und die Commodity Futures Trading Commission. Ihnen entstünde damit eine „übergeordnete Überwachungsinstanz“. Aber bevor Präsident Reagan derartige Gesetzesinitiativen in Richtung mehr Regulierung statt De– Regulierung auf den Weg bringt, will er erst mal alles gründlich prüfen. Auch an der schnellen Börse wird nichts so heiß gegessen wie gekocht. geo
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