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Verschaukelt

■ Hockeybundesligist HTHC sauer wegen verschobenen Meisterschafts-Endspiels

Die Hockey-Herren vom Harvestehuder THC liefen sich den Frust von der Seele. Statt zum Endspiel um die Deutsche Meisterschaft trafen sich die Hamburger Bundesligaspieler am Sonntag zu einem netten, kleinen Fußball-Spielchen. Die Leidtragenden aus dem Streit der Halbfinalisten Uhlenhorst Mülheim und dem Dürkheimer HC übten sich in Galgenhumor. „Am liebsten würde ich gegen beide Mannschaften spielen und nach unseren Siegen könnten sie sich noch fünf Jahre lang streiten, wer denn wohl Vizemeister geworden ist“, sagte HTHC-Kapitän Christian „Büdi“ Blunck.

Statt im Finale um Meisterehren zu kämpfen, gab es bissige Kommentare. „Wir fühlen uns völlig verschaukelt und sind sehr sauer. Schließlich werden wir um das Hochgefühl gebracht, im Endspiel zu stehen. Es ist peinlich, was da im deutschen Hockey passiert. Ich kann nur hoffen, daß das Finale noch irgendwann ausgetragen wird, denn wir wollen deutscher Meister werden“, so Olympiasieger Blunck. Obwohl der HTHC acht Spieler zum Lehrgang der Nationalmannschaft abstellt, hat bislang nur Stefan Saliger mit seinem früheren Klub in einem deutschen Endspiel gestanden.

„Am Freitag waren unsere Spieler noch vollkommen fertig. Aber jetzt kann man wohl nur noch lachen“, meinte auch Ingo Heidebrecht. Der HTHC-Manager stand den Sonntag über in ständigem Telefonkontakt mit dem möglichen Finalgegner Uhlenhorst Mülheim, der auf seiner Anlage eine kleine Party feierte, um die bereits für das Finale bestellten Essensvorräte zu vertilgen.

Nach dem imaginären Endspiel wurde die Stimmung beim Treffen vor leeren Zuschauerrängen in Hamburg dann merklich gedämpfter. Torhüter Andreas Arntzen erklärte das komische Gefühl: „Jetzt hätte eigentlich der deutsche Meister festgestanden.“ dpa

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