■ McCash Flows Orakel: Verluste wg. Ultimo?
Ist der Boom an Europas Börsen, der in der letzten Woche vor allem deutschen Standard–Papieren 10–20 jedenfalls präsentierten sich die Märkte in einem völlig anderen Bild: es ging träge zu, die Umsätze waren so mäßig wie in den vergangenen Monaten, als es an der Börse nur müde tröpfelte. Beobachter führen das auf den Monatsultimo zurück, der indessen zwölfmal im Jahr vorkommt und bei weitem nicht immer Kursrückgänge bedeutet. Plausibler scheint da schon das Argument, daß die ausländischen Investoren, deren Orders Mitte Juni für die kräftigen Aufwärtsbewegungen sorgten, das hohe Kursniveau bereits wieder für erste Gewinnmitnahmen nutzten. Das hat für den mittelfristigen Trend nicht viel zu sagen, denn diese Gewinne müssen ja irgendwo wieder investiert werden und vieles spricht dafür, daß dies nicht an den ziemlich ausgereizten Börsen in Wallstreet oder Tokyo, sondern in Europa geschieht. Außer in Frankfurt verzeichnet man auch in Zürich und Amsterdam in den letzten Wochen steigende Kurse, nachdem diese drei Plätze über ein Jahr im Schatten der drei großen Brüder in Japan, USA und England dümpelten. Waren beim letzten großen Hausse– Schub 1985 die Bank–Titel der Schritt–Macher, so sind es diesmal die Industrie– Werte, Finanz–Titeln werden erst in zweiter Linie Chancen eingeräumt, denn die Zinsen sind am Tiefpunkt und zeigen, im Unterschied zu 1985, eher steigende Tendenz. Und wenn das Geld teurer wird, bringen die Verleiher es nicht mehr so mir nichts dir nichts an den Mann, was die Gewinnaussichten schmälert. Als Favoriten gelten die deutschen, holländischen und Schweizer Blue–Chips. BASF, Bayer, Siemens, Nixdorf sowie Automobil–Titel in Frankfurt, KLM und Royal Dutch in Amsterdam, BBC und Mövenpick in Zürich.
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