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Verkehrsunfallbilanz 2024Alle 19 Minuten ein Kind verletzt oder gestorben

Die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Heranwachsenden bis 15 Jahren bleibt etwa gleich, aber die Zahl der tödlich verletzten Kinder steigt an.

Gerade noch mal alles gut gegangen: 5-Jähriger ist gestürzt Foto: imago

Wiesbaden dpa/taz | Alle 19 Minuten ist statistisch gesehen im vergangenen Jahr ein Kind im Straßenverkehr verletzt worden oder ums Leben gekommen. Insgesamt verunglückten im Jahr 2024 rund 27.260 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit blieb die Zahl im Vergleich zum Jahr davor nahezu gleich (2023: 27.240). Die Zahl der gestorbenen Kinder stieg 2024 gegenüber 2023 allerdings von 44 auf 53. Insgesamt starben im vergangenen Jahr laut Angaben des Amts vom Juli 2.770 Menschen im Straßenverkehr, rund 365.000 wurden verletzt.

Insgesamt sinkt die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder seit den 90er Jahren. 1992 waren es noch 53.100 gewesen. Nach einem deutlichen Rückgang während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 war die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten und getöteten Kinder allerdings 2022 und 2023 wieder gestiegen. Die meisten Kinder, die 2024 im Straßenverkehr verunglückten, saßen nach Angaben der Statistiker in einem Auto (35 Prozent). Ähnlich viele (33 Prozent) waren mit einem Fahrrad unterwegs, und 21 Prozent gingen zu Fuß.

Betrachte man jedoch verschiedene Altersgruppen, ergebe sich ein differenzierteres Bild, hieß es vom Bundesamt. Demnach waren Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren besonders häufig im Auto eines Erwachsenen unterwegs. Dabei verunglücken sie am häufigsten (58 Prozent im Jahr 2024).

Schulkinder bewegten sich demnach mit zunehmendem Alter selbstständiger im Straßenverkehr – entsprechend steige auch der Anteil der Kinder auf dem Rad und derer, die zu Fuß unterwegs seien und verunglückten. 6- bis 14-Jährige verunglückten laut Bundesamt am häufigsten auf ihrem Fahrrad (38 Prozent), 29 Prozent in einem Auto und 20 Prozent waren Fußgänger.

Schulweg ist großes Risiko

Insbesondere beim Zeitpunkt der Unfälle ergibt sich laut den Statistikern ein klares Bild: Der Schulweg ist für viele Kinder ein Risiko. Nach Angaben der Statistiker verunglückten die 6- bis 14-Jährigen montags bis freitags besonders häufig in der Zeit von 7.00 bis 8.00 Uhr im Straßenverkehr. „Dies ist die übliche Zeit, zu der sich die Kinder auf dem Weg zur Schule befinden“, hieß es.

In den folgenden Stunden bis 13.00 Uhr sind die Unfallzahlen niedriger. Montags bis freitags in den Zeiten von 15.00 bis 16.00 Uhr sowie 16.00 bis 17.00 Uhr erreichen sie den zweithöchsten Wert.

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