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VerkehrTempelhof soll beim Land landen

Riesig und teuer: Der Bund will das Tempelhofer Flughafengebäude für einen zweistelligen Millionenbetrag an das Land verkaufen. Die Verhandlungen laufen

Keiner weiß, was aus dem Flughafengebäude ohne Flugzeuge werden soll Bild: AP

Der Bund möchte das monumentale Hauptgebäude des Flughafens Tempelhof an das Land verkaufen. Doch Berlin will es nicht, jedenfalls nicht zu den Bedingungen des Bundes. "Die Gespräche laufen schon seit einem Jahr und im Hinblick auf die nahe Schließung des Flughafens umso intensiver", bestätigt die verkehrspolitische Sprecher der Linken, Jutta Matuschek. Der Flugbetrieb in Tempelhof wird im Oktober 2008 eingestellt.

Wie die Welt am Wochenende unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, soll der Bund seinen 80-Prozent-Anteil am Gebäude einschließlich der Randflächen des Flugfelds zum Verkehrswert an das Land verkaufen wollen. Der Verkehrswert ist der von Gutachtern ermittelte Marktwert. Nach Angaben der Zeitung soll es sich dabei um eine zweistellige Millionensumme halten, die der Bund vom Land verlangt im Ausgleich für seine großzügigeren Zuschüsse unter anderem für die Staatsoper und die Gedenkstätten.

Damit würde sich das Land gegen Geld einen schweren Brocken aufhalsen. Nur politisch lässt sich aus dem Flughafen derzeit noch Kapital schlagen, der Flugbetrieb ist seit Jahren defizitär. Die Auslastung betrug 2005 nur ein Drittel der möglichen Fluggäste, die Unterhaltung kostet Millionen. Die Defizite trägt der Pächter, derzeit die Flughafengesellschaft, an der die Länder Brandenburg und Berlin sowie der Bund beteiligt sind. Nach der Schließung des Flughafen wäre der Eigentümer allein verantwortlich. Doch bisher gibt es kein Konzept, wie sich mit dem Flughafen danach Geld verdienen lässt. "Der Bund hat geschlafen", so Matuschek. Sie könne sich nicht vorstellen, dass Berlin etwas kauft, von dem es nicht wisse, was es damit machen soll.

Auch die Grünen appellieren an den Senat, sich das einen Kilometer lange Gebäude nicht andrehen zu lassen. Einst hatte der Bund darauf bestanden, es als Teil des ehemaligen Reichssondervermögens in die Hände zu bekommen. Nun müsse er auch für den Unterhalt zahlen beziehungsweise ein Konzept für die Nachnutzung entwickeln, sagt die verkehrspolitische Sprecherin Claudia Hämmerling.

Die Brainstorming-Phase für die zukünftige Nutzung des Flugfelds läuft dagegen auf Hochtouren. Noch bis zum Freitag können Vorschläge im Internet abgegeben werden. Währenddessen sammelt die Interessengemeinschaft City-Airport Tempelhof weiter Unterschriften und hat bisher 28.752 der notwendigen 170.000 Stimmen für einen Volksentscheid zusammen.

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